Donnerstag, 4. Dezember 2014

Kapitel 27

Am 3.12.14 ging die zweite Chemo-Runde los. Ich bekam das gleiche Mittel wie zuvor in der Klinik, erhielt jedoch nur einen halben Liter Kochsalzlösung. Daher dauerte dieser Tag insgesamt nur 2.5 Stunden. Also wesentlich schneller als in der Klinik. Am 4.12. folgte der zweite Tag der zweiten Chemo-Runde. Auch dieser ging viel schneller, als in der Klinik. Dauer insgesamt nur knapp 6 Stunden. Das war natürlich angenehmer, denn im Krankenhaus hatte dieser Tag über 14 Stunden gedauert. Doch die Nebenwirkungen in den nächsten Tagen ähnelten denen der ersten Chemo-Runde, hielten jedoch länger an und waren härter. Am 10.12. schloss die 2. Chemo-Runde ab. Ich fühlte mich den Rest des Tages erschöpft. In den folgenden 2 Wochen häufig Übelkeit, Schwindelgefühle, körperliche Schwäche und ein merkwürdiger Geschmack im Mund.

Mit einer Verspätung von drei Wochen wurden am 17.12.2014 in der Klinik die beiden Harnleiterschienen gewechselt (Mono-J-Wechsel). Die Sache dauerte etwa 30 Minuten und war etwas unangenehm. Während des Wechsels und den Rest des Tages fühlte es sich an wie starke Blähungen im Unterleib. Nächster Termin war der 10.02.2015.

Die dritte Chemo-Runde war am 7./8. und 14. Januar. Ich hatte die üblichen Nebenwirkungen. Am 27. Januar dann begann die vierte Chemo-Runde. Doch waren meine Nierenwerte so schlecht, dass die Chemo am 28. Januar nicht fortgesetzt, sondern um eine Woche verschoben wurde. Da eine Woche später jedoch das Kreatinin mit 1.6 immer noch zu hoch war, entschieden sich die Ärzte, mir statt Cisplatin ein neues Chemo-Mittel zu geben. Ich erhielt also das angeblich nierenfreundlichere Carboplatin. Prompt bekam ich drei Tage später Fieber. Da das Fieber auf eine schwere Infektion hinweisen konnte, hätte ich mich, laut einer Infobroschüre zur Chemo-Therapie, umgehend ins Krankenhaus begeben müssen. Dort hätte ich mich stationär aufnehmen lassen müssen, um eine intravenöse antibiotische Behandlung durchführen zu lassen. Doch ich blieb zu Hause, nahm Antibiotika oral ein und alles ging gut. Am folgenden Montag ließ ich mein Blut untersuchen. Die Blutwerte waren nicht gut: Kreatinin 1.8 und die Entzündungswerte (CRP) um mehr als das dreißig-fache erhöht (165). Außerdem war mir wahnsinnig schwindlig. Ich beschloss, den letzten Chemo-Tag abzusagen. Als ich das MVZ telefonisch darüber informierte, waren die ziemlich entrüstet: "... und das haben Sie einfach so selbst entschieden?". "Ja", antwortete ich, "ich bin schließlich für meinen Körper ganz alleine verantwortlich."

Samstag, 15. November 2014

Kapitel 26

Am 11.11.14 erschien ich pünktlich um 10:00 Uhr in der Klinik. Die Aufnahme-Schwester schimpfte. Das war ihrer Meinung nach entschieden zu spät. Doch dieser Termin war mir von der Oberärztin gegeben worden und damit war mir nichts vorzuwerfen. Zunächst wurde mir Blut abgenommen, dann wurden meine Nieren über Ultraschall begutachtet. Später dann machte ich ein EKG und danach musste ich zum HNO-Arzt. Der Termin beim Neurologen wurde auf den nächsten Morgen verschoben. Anschließend sollte die Chemo beginnen. Doch es kam, wie es kommen musste: Im Anschluss an die neurologische Untersuchung wurde mir mitgeteilt, dass die Chemo erst am nächsten Tag beginnen sollte. Warum, das konnte mir keiner genau sagen. Da ich nicht sinnlos den Rest des Tages und die Nacht im Krankenhaus verbringen wollte, ließ ich mich von meiner Frau nach Hause fahren.

Am nächsten Tag dann ging´s los. Zunächst einmal bekam ich als Infusion drei Beutel à 500 ml mit Isotonischer Kochsalzlösung (NaCI) über den Port eingeleitet. Dann die Chemo in Form von 250 ml Gemcitabin. Anschließend nochmals drei Beutel NaCI. Dauer insgesamt vier Stunden. Am nächsten Tag dann der Hammer: Zunächst sechs Beutel NACI, dann 500 ml Cisplatin und anschließend nochmal sechs Beutel NaCI. Dauer von morgens 7:30 Uhr bis abends 22:15 Uhr. Am nächsten Vormittag durfte ich nach Hause. Nebenwirkungen Tag 1: zunächst häufiger Schluckauf und ein geplatztes Äderchen im linken Auge. Tag 2: gelegentlich leichter Schwindel, ein etwas veränderter Geschmack im Mund und leichte Erkältungsgefühle. Tag 3: Benommenheit, Schlappheit, Übelkeit und Pickel im Gesicht. Tag 4: vormittags Benommenheit, ab nachmittags alle Nebenwirkungen bis auf die Pickel verschwunden.

Eine Woche später dann zum Abschluss des 1. Zyklus nochmals eine ambulante Chemo mit 250 ml Gemcitabin. Dieses Mal nicht in der Urologischen Abteilung der Klinik, sondern gegenüber im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ). Das MVZ arbeitet eng mit dem Klinikum Fulda zusammen. Die Chemo war schnell vorüber, denn ich bekam nur einen Beutel NaCI. Dauer insgesamt gut 2 Stunden. Danach ab nach Hause. Nebenwirkungen: ich fühlte mich schlapp und habe den Rest des Tages und die ganze Nacht geschlafen. Am nächsten Tag fühlte ich mich weiterhin müde, hatte ein Gefühl von Erkältung, einen leicht veränderten Geschmack im Mund und auch noch Schluckauf über den ganzen Tag verteilt. Am darauf folgenden Tag war der Schluckauf verschwunden, dafür hatte ich leichtes Nasenbluten und Blut im Urin. Eine knappe Woche später waren alle Nebenwirkungen verschwunden.

Für den 27.11.14 vereinbarte ich ein Gespräch im MVZ und fragte, ob ich die kommenden Chemos auch ambulant durchführen könne. Im Laufe des Gesprächs fand ich heraus, dass die urologische Abteilung im Klinikum Fulda die einzige Abteilung des Krankenhauses war, die ihre Chemo-Therapien selbst durchführte. Alle anderen Abteilungen schickten ihre Krebspatienten ins MVZ. Fazit des Gesprächs war, dass ich meine Chemo selbstverständlich ambulant im MVZ durchführen konnte. Ich ließ den stationären Termin stornieren und war erleichtert.

Freitag, 10. Oktober 2014

Kapitel 25

Am 6.10.2014 fand ich mich in der Klinik ein. Am nächsten Tag sollte das Nephrostoma operativ ausgetauscht werden. Die OP fand leider erst am übernächsten Tag statt. Dann jedoch gelang es den Ärzten völlig unerwartet, einen Splint (Harnleiterschiene) durch meinen Harnleiter durchzuschieben. Das bedeutete, dass ein neues Nephrostoma nicht mehr notwendig war. Nun hatte ich in jedem Harnleiter einen Splint, der in dem Urinbeutel mündete. Allerdings mussten diese Schienen wegen Infektionsgefahr alle 6 Wochen gewechselt werden.

Als ich aus der Narkose erwachte, teilte man mir diese freudige Nachricht sogleich mit. Offensichtlich aber hatte mich die OP oder die Narkose überfordert, denn mein Puls war und blieb für den Rest des Tages auf 130 und ich musste mich mehrmals übergeben. Am nächsten Morgen wurde ich zum EKG geschickt. Der Puls war immer noch hoch und der Arzt beunruhigt. Doch zwei Stunden später arbeitete das Herz wieder völlig normal. Es ging mir sogar so gut, dass ich am Nachmittag aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Für den 21.10.14 wurde ich wieder einbestellt. An diesem Tag sollte ich für drei bis vier Tage in die Klinik, weil mir als Chemo-Vorbereitung ein Port gelegt werden sollte. Dabei handelt es sich um einen Katheter, der einen dauerhaften Zugang zu den Venen erlaubt.

Einen Tag vor diesem Termin erfuhr ich, dass ein Port ohne weiteres auch ambulant gelegt werden kann. Ich fragte umgehend in der Klinik nach, warum die mich stationär behandeln wollten? Ich erhielt keine gescheite Antwort. Daher buchte ich das Ganze auf ambulant um. Neuer Termin war am 4. November.

Am 4. November erschien ich pünktlich um 7:45 Uhr in der Klinik. Dann musste ich mich ausziehen, mich in ein Bett legen und drei Stunden warten, bis ich dran war. Dann wurde ich in den OP-Raum geschoben. Ich erhielt eine örtliche Betäubung und merkte so gut wie nichts von dem ganzen Eingriff. Ich unterhielt mich während der OP sogar mit den beiden Operateuren und lachte öfters mit ihnen, weil sie ziemlich lustig waren. Nach 1 und 1/2 Stunden war ich fertig und trug nun einen Port unter dem rechten Schlüsselbein. Am 11.11. sollte die Chemo beginnen. 

Samstag, 20. September 2014

Kapitel 24


In der Reha wurde ich zunächst von einer Urologin untersucht. Dann legte sie meine Anwendungen fest. Zur körperlichen Kräftigung nahm ich nun an verschiedenen Gruppen teil. Meine Tage waren angefüllt mit Ergotherapie, konzentrativen Entspannungsübungen, Atem- und Gehübungen. Zwischendurch Mahlzeiten im Speisesaal, sonnen auf einer großen Terrasse oder ruhen im Zimmer. Mein Zimmer hatte einen Balkon und einen herrlichen Blick auf den Spessart. Die drei Wochen vergingen schnell. Danach ging es mir körperlich besser.
 
Zuhause gab es endlich wieder köstliches Essen von meiner Frau Kavito. Auch begann ich, die Medikamente einzunehmen, die inzwischen von dem ayurvedischen Arzt aus Indien eingetroffen waren. Nun begann ich mich täglich besser zu fühlen. Nach einer Woche fühlte ich mich so stark, wie seit Jahren nicht mehr. War es das gute Essen, die Zuneigung zu Hause oder die Medikamente aus Indien? Wahrscheinlich eine Mischung aus allem.

Am 16.9. suchte ich meinen Urologen auf. Zunächst wechselte er den Verband des Nephrostoma (Nierenschlauch). Gleichzeitig sprachen wir über meine Situation. Er war der Meinung, dass mir das Nephrostoma ein Leben lang erhalten bleiben würde. Um Infektionen zu vermeiden, musste dieses Nephrostoma turnusmäßig ausgetauscht werden. Außerdem ging es um die Chemotherapie. Ich wollte zumindest einen Zyklus machen. Hierzu meldete mich der Urologe für zwei CT´s an. Einmal für den Bauchraum und einmal für die Lunge.

Da das Nephrostoma nur unter Narkose ausgetauscht werden konnte, vereinbarte ich einen Operationstermin für den 7.10.2014. Der Splint (Harnleiterschiene) auf der rechten Seite würde an diesem Tage gleichzeitig mit gewechselt werden.

Am 26.9. machte ich das erste CT. Zu diesem Zweck musste ich zunächst einen Liter Kontrastmittel trinken. Dann das Ergebnis: Beide Nieren arbeiteten einwandfrei und im Bauchraum waren keinerlei Metastasen zu sehen. Der Arzt war froh, mir diese gute Nachricht zu übermitteln. Ich freute mich wie ein Schneekönig.

3 Tage später fuhr ich nach Frankfurt/M. und machte einen TKTL1 Bluttest. Das Testergebnis würde zeigen, ob es Krebszellen in meinem Körper gab, die bereits bösartig waren.

Am 2.10.14 machte ich das Lungen CT. Es waren einige winzige fragliche Stellen zu sehen, die aber nicht zwangsläufig auf Metastasen hinwiesen. Lt. dem Radiologen konnte es sich auch um Narbengewebe handeln, das z.B. vom früheren Rauchen stammte.


Dienstag, 12. August 2014

Kapitel 23

Die Woche verging wie im Flug und es blieb mir nichts anderes übrig, als mich am Mittwoch, den 16. Juli 2014 morgens um 7:00 Uhr in der Klinik einzufinden. Ein Arzt klärte mich umfangreich über die bevorstehende Operation auf. Man würde mir Harnblase, Samenblase, Prostata und eine Menge Lymphknoten im Beckenraum entfernen. Die beiden Harnleiter, durch die der Urin ursprünglich von der Niere in die Blase gelangte, würden nun miteinander vernäht werden und in ein sog. Stoma münden. Dieses würde sich neben meinem Bauchnabel befinden und mit einem kleinen Stück vom Dünndarm gefüllt werden. Zukünftig würde mein Urin über dieses Stoma in einen Urinbeutel fließen. Die Aussicht auf diese Operation und die möglichen Komplikationen erfüllten mich mit einem derartigen Schrecken, dass ich mitten im Gespräch abschaltete und nicht mehr zuhören wollte. Ich schloss meine Augen und dachte mir: "Lasst mich doch in Ruhe sterben!" Dann gab ich vollkommen auf. Doch plötzlich wurde ich einer Energie wahr, die in mir aufstieg. Sie hatte etwas von einem Kampfgeist an sich und mir wurde klar, dass ich diese Operation machen würde. Zwei Tage später fand der große Eingriff statt.

Die Operation dauerte knapp fünf Stunden und als ich aufwachte, lag ich auf der Intensivstation. Da alles gut verlaufen war, wurde ich am nächsten Morgen auf die sog. Wachstation verlegt. Dort ging es mir nicht gut. Insgesamt lagen sechs Patienten in diesem Zimmer und an einen erholsamen Schlaf war nicht zu denken. Verschiedene Apparate piepsten ständig, die Krankenschwestern gingen ein und aus und irgendjemand stöhnte immer. Schließlich kam ich mit Gefühlen in Kontakt, die ich seit meiner Kindheit nicht mehr in dieser intensiven Form hatte: Ich fühlte mich ungeliebt, einsam und verlassen. Zwei Tage hielt dieser Zustand an, dann wurde mir klar, wie bedingungslos ich von meiner Frau und meiner Tochter geliebt wurde. Von diesem Moment an geschah eine tiefe Heilung in mir. Es war, als wäre meine Seele krank gewesen und ich begann nun, mich geborgen und glücklich zu fühlen. Nun machte meine Erkrankung einen Sinn. In den folgenden Tagen musste ich vor lauter Seligkeit viel weinen.

Am 22.07.2014 wurde ich auf ein Zweibettzimmer verlegt. Die Ruhe tat mir gut und hier endlich konnte ich entspannen. Zwei Tage später zog ich in ein Einzelzimmer um. Hier störte mich niemand mehr und ich konnte z.B. fernsehen, wann immer ich wollte. Zu diesem Zeitpunkt steckte je ein sog. Splint (Harnleiterschiene) in den Harnleitern, die nun im Stomabeutel mündeten. Sinn dieser Splints war es, die Harnleiter so geweitet zu halten, dass der Urin aus der Niere gut abfließen konnte.

Am 1.8.2014 wurde der rechte Splint entfernt, doch Stunden später bekam ich eine Harnwegsinfektion. An diesem Tage kamen gerade meine Tochter, ihr Lebensgefährte und mein kleiner Enkel aus München zu Besuch. In ihrer Anwesenheit bekam ich Schüttelfrost und musste mich mehrmals übergeben. Ich bekam Antibiotika und fühlte mich bald besser.

Am 5.8.2014 wurde der Splint (Harnleiterschiene) aus dem linken Harnleiter gezogen und zwei Tage danach bekam ich einen Nierenstau. Ursache waren entweder Metastasen oder Schwellungen. Um die Harnleiter wieder zu weiten, versuchten die Ärzte, zwei neue Splints durch das Stoma reinzuschieben, was jedoch misslang. Daher musste ich die Niere am 15.8.2014 punktieren lassen. Die Ärzte versuchten die beiden Splints durch den Rücken in die Harnleiter einzuschieben. Als ich jedoch aus der Narkose erwachte, steckten zwei Schläuche in meinem Rücken, aus denen mein Urin nun in zwei verschiedene Beutel ablief. Am 18.8. wurde der rechte Rückenschlauch gezogen und gleichzeitig ein Splint reingeschoben. Da sich der Splint auf der linken Seite nicht einschieben ließ und ich am 19.8. schließlich aus der Klinik entlassen wurde, trug ich einen Nierenschlauch am Rücken, der mit der linken Niere verbunden war. Der Urin lief durch diesen in ein Beinbeutel, während er rechts über den Harnleiter in den Stomabeutel lief. Meine Frau brachte mich vom Krankenhaus direkt zur Reha in die Klinik Bellevue nach Bad Soden-Salmünster.

Donnerstag, 3. Juli 2014

Kapitel 22

Meine Tochter riet mir, unbedingt eine Quanten-Heilungs-Sitzung zu machen. Sie war der Meinung, dass diese mir helfen würde, entspannter mit dem Thema "Operation" umzugehen. Daher suchte ich im Internet nach einem Quanten-Heiler. Ich fand die Homepage eines Therapeuten, der in meiner Nähe die entsprechende Arbeit anbot. Da ich nicht genau wusste, wie eine solche Sitzung ablief, rief ich ihn an und ließ mir das am Telefon erklären. Der Therapeut war der Meinung, dass Blasenkrebs aus verdrängter Wut entsteht und dass er die genaue Ursache meiner Krebs-erkrankung herausfinden könnte. Interessanterweise war er vor einigen Jahren selbst an einem Blasenkrebs erkrankt und schien zu wissen, wovon er redete. Im Laufe dieser Sitzung würde ich meine Gefühle erlösen und die verursachende Geschichte auf der Informationsebene löschen. So einfach sollte das sein und da ich ein gutes Gefühl hatte, vereinbarte ich einen Termin.

Ein paar Tage später machte ich mich auf den Weg. Kurz vor dem Ziel kam mir ein blumengeschmücktes Hochzeitsauto entgegen und ich konnte für einen Moment das glückliche Brautpaar sehen. Das empfand ich als gutes Vorzeichen. Die Sitzung spielte sich schließlich genauso ab, wie am Telefon beschrieben. Mit sehr einfachen Fragen führte mich der Therapeut an den Punkt, der mich seit meiner Kindheit schmerzte. Als ich 6 Jahre alt war, hatte meine Mutter meinen Vater verlassen und mich nicht mitgenommen. Einer meiner kindlichen Persönlichkeitsanteile war immer noch sehr wütend auf sie und ich hatte diese Wut bis zum heutigen Tage in mir getragen. Auch auf meinen Vater war ich sehr wütend, denn ich hatte ihm die Schuld an der Trennung zugeschrieben. So war ich zwar erwachsen geworden, doch auf der unbewussten Ebene eben immer noch ein kleines Kind. In einem jahrzehntelangen Prozess hatte der seelische Schmerz vor sich hingebrütet und sich möglicherweise als Blasenkrebs in meinem Körper manifestiert.

Nun machte sich der Therapeut an die Auflösung meines alten Traumas. Hierüber will ich nicht viel schreiben. Nur so viel, dass ich meine Eltern fortan in meinem Herzen trage. Und darüber bin ich sehr glücklich. Endlich konnte ich meine Eltern so lieben, wie ich sie als Kind geliebt hatte. Alle Vorbehalte, Wut und Traurigkeit schienen aus meiner Seele verschwunden. Ich fühlte mich auch Tage später immer noch verjüngt und erfrischt. Ich hatte und habe das wunderbare Gefühl, dass der Krebs eine seiner Antriebsfedern verloren hatte. Natürlich war mein Körper immer noch extrem schlapp und ich wusste nicht, ob ich um die Operation herumkommen würde. Doch ich hatte ja noch eine Woche Zeit.






Freitag, 27. Juni 2014

Kapitel 21


Mitte Juni 2014 besuchte ich einen Urologen, um ein Ultraschallbild von meiner Blase zu machen. Das Ergebnis war niederschmetternd. Der Tumor hatte sich erkennbar an der Blasenwand ausgebreitet und was vielleicht noch schlimmer war, ich hatte bereits einen Nierenstau an der rechten Niere. Das bedeutete, dass diese Niere dabei war, abzusterben. Das lag daran, dass sich Krebszellen ausgerechnet an der Stelle gebildet hatten, wo der rechte Harnleiter in die Blase mündete. Das hatte ich nicht erwartet und war wie vor den Kopf gestoßen. Der Urologe riet mir dringend, die Blase sofort entfernen zu lassen.

Ich aber hatte noch einen Trumpf im Ärmel, denn ich wartete auf Post aus Indien. Ich hatte dem ayurvedischen Arzt eine Email geschickt, wo ich ihm meinen Krankheitsfall geschildert hatte. Außerdem hatte ich auf zwei aktuelle Fotos beigefügt, weil er meinen Zustand auf diese Weise begutachten wollte.

Zu dieser Zeit hatte es in meiner Blase seit etwa 10 Tagen nur noch einmal geblutet. Und ausgerechnet diese kleine Blutung hinterließ einen Blutklumpen in meiner Blase, der mit dem Urin nicht abgehen wollte. Dieser Klumpen verursachte starke Schmerzen und vor allem musste ich nachts ständig auf die Toilette, weil die Blase völlig überreizt war. Nach fünf Tagen entschloss ich mich, in die Klinik zu fahren und den Klumpen herauspumpen zu lassen. Leider schlug der Versuch fehl, der Klumpen wollte nicht heraus. Durch die Pumperei aber hatte er seine Lage verändert und löste sich in der folgenden Nacht von alleine beim Wasserlassen. Das Dumme war nur, dass es in der Blase anschließend wieder ständig blutete.

Einige Tage später dann die Antwort aus Indien: Der Arzt teilte mir mit, dass es für seine Medikamente viel zu spät war. Seiner Meinung nach war mein gesamter Urinaltrakt bereits weitgehend metastiert und ich sollte mich, um meine Niere zu retten, sofort operieren lassen. Und wieder fühlte ich mich wie vor den Kopf geschlagen. Trotzdem rief ich umgehend in der Klinik an und vereinbarte einen Operationstermin.

Meine Situation war vollkommen aussichtslos. Eine Operation bedeutete, dass man mir die Blase, die Samenblase, die Prostata und viele Lymphknoten herausschneiden würde. Die Vorstellung, ohne Blase leben zu müssen, war furchterregend. Außerdem konnte es während und nach der Operation zu vielen Komplikationen kommen. Ich recherchierte diesbezüglich im Internet und fand heraus, dass sich die meisten Patienten nach dieser OP nie wieder richtig gesund fühlten. Z.B. war viel von Impotenz, Inkontinenz und monatelangen Darmproblemen die Rede. Ein weiteres Problem stellte mein Allgemeinzustand dar: Durch die lange Zeit der kohlenhydratreduzierten und zuckerlosen Ernährung war ich abgemagert. Ich hatte zwar begonnen wieder stärkereichere Ernährung zu mir zu nehmen, doch mein Körper fühlte sich seit Wochen völlig kraftlos an. Bereits harmloses Spazierengehen über sanfte Steigungen verursachte Schwindelgefühle. Und beim Bücken wurde mir schwarz vor Augen. Mein Blutdruck bewegte sich in der Regel zwischen 90/53 und 100/60.

In den folgenden Tagen fühlte ich mich hilflos wie ein Kind. Bereits ein kurzer Gedanke an die bevorstehende Operation löste entsetzliche Ängste in mir aus. Ich musste mich immer wieder diesen Ängsten stellen und sie bewusst verarbeiten. Obwohl mir rational bewusst war, dass diese Operation mein Leben retten konnte, stürzte mich mein Kopf in immer neue Ängste. Er interessierte sich nicht für meine Rettung, sondern hielt stur an seinem Widerstand fest.


Samstag, 21. Juni 2014

Kapitel 20

Eine Freundin meiner Tochter ist eine Geistheilerin. Ich rief die Frau an und sprach mit ihr über meine Erkrankung. Da sie auch Channeling macht, stellte ich meine Fragen direkt an den Channel. Der Channel sah die Ursache meiner Erkrankung in den Verhältnissen, die ich in meiner Familie hatte. Der Channel behauptete, dass meine Eltern unaufhörlich miteinander stritten, ohne jemals auf mich Rücksicht zu nehmen. Woher wusste er das? Ich kann mich tatsächlich nämlich immer noch an verschiedene Situationen erinnern, in denen sich meine Eltern in den Haaren lagen. Einmal stritten sie volle drei Tage am Stück. Ich war etwa fünf Jahre alt und flehte und bettelte sie, endlich damit aufzuhören. Doch wurde ich immer nur aus dem Zimmer geschickt. Ich war erst sehr wütend und wurde dann immer trauriger. Ich lag in meinem Zimmer auf dem Boden und weinte und weinte. Am dritten Tag hatte ich keine Kraft mehr und wimmerte nur noch so vor mich hin. Worauf mich der Channel aufmerksam machte, war, dass meine Eltern bereits stritten, als ich noch ein Baby war. Der Channel sagte, dass ich hilflos in der Wiege lag und vor Angst und Schrecken schrie und brüllte. Schon zu diesem Zeitpunkt nahmen meine Eltern keine Notiz von mir. Auf diese Weise lernte ich sehr früh, dass ich mich nicht durchsetzen konnte. Der Channel sagte, dass darin die Ursache verborgen war, dass ich immer Hemmungen im Leben hatte, mich für meine Projekte einzusetzen. Nichtsdestotrotz, so behauptete er, hatte ich mir genau diese Familie für meine Inkarnation ausgesucht. Denn die Aufgabe meiner Seele bestand darin, trotz aller widrigen Umstände, in meine Kraft zu kommen. Offensichtlich habe ich diese Aufgabe bis heute nicht gemeistert. Denn nun befinde ich mich in derselben Situation, wie als Kind: Ich bin an Krebs erkrankt und muss mir hilflos ansehen, wie ich immer schwächer und schwächer werde. Auch meine Lebensumstände zeigen, dass ich als nunmehr 68-jähriger Mann an einem Platz leben muss, an dem ich nicht gerne lebe. Ein finanzielles Polster, welches mir eine gewisse Unabhängigkeit ermöglicht hätte, habe ich mir nie erarbeitet.

Da der Channel der Meinung war, dass ich Heilkraft in den Händen habe, gab mir die Freundin meiner Tochter verschiedene Übungen, mit denen ich mir selbst helfen konnte. Außerdem gab sie mir die Email-Adresse eines ayurvedischen Arztes, der im Himalaya lebt. Von dort aus versendet er Medikamente an erkrankte Menschen. Der Channel war nämlich der Meinung, dass er für mich genau die richtige Arznei zusammenmischen würde.

Zu dem Zeitpunkt, als ich die Übungen von der Geistheilerin bekam, blutete es in meiner Blase zweimal täglich und das bereits seit vielen Wochen. Zu meiner Überraschung hörten die Blutungen durch die Übungen nach und nach auf, bis sie nach einigen Tagen vollkommen verschwunden waren.





Samstag, 7. Juni 2014

Kapitel 19

Eine Woche später fuhr ich nach Hanau und ließ mir von einer Heilpraktikerin eine Scio Sitzung geben. Ich wurde an ein computergesteuertes Quanten-Biofeedback/Bioresonanz-System angeschlossen, das den Körper sowohl bioenergetisch analysieren, als auch ausbalancieren kann. Die Sitzung dauerte etwa zwei Stunden und das Gerät zeigte viele energetische Mängel in meinem Körper an. Ich stand praktisch kurz vor einem Burnout. Die Heilpraktikerin riet mir dringend, mich kohlenhydrat- und obstreicher zu ernähren. Sonst lief ich Gefahr, an Auszehrung zu sterben. Nachdem die Analyse abgeschlossen war, begann das Biofeedback-System, meinen Energiemangel auszugleichen. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, mit Energie aufgefüllt zu werden. Nach der Sitzung verschrieb mir die Heilpraktikerin zwei homöopathische Mittel, die die Blutungen stoppen sollten.

Am nächsten Tag fühlte ich mich immer noch sehr energetisch und begann, die beiden Mittel einzunehmen. Doch meine täglichen Blutungen waren unbeeindruckt und begannen wie üblich, einmal morgens zu bluten. Dabei bildeten sich wie immer Blutklumpen, die erst im Laufe des Tages und der folgenden Nacht beim Wasserlassen ausgespült wurden. Diese Blutklumpen verursachten ständige Schmerzen in der Blase.

Ein paar Tage darauf sah ich im Halbschlaf für den Bruchteil einer Sekunde eine widerliche Kreatur. Sie war knallrot und zeigte mit dem Finger auf mich, so als wollte sie sagen: "Du gehörst mir!" Kam das Wesen aus meinem eigenen Unterbewusstsein? Ich war nicht sicher und machte mich auf die Suche nach einem tibetischen Heiler. Ich forschte im Internet nach und wurde fündig. Es gab ein Institut, das hin und wieder tibetische Ärzte nach Deutschland kommen ließ. Zufällig war ein Arzt eine Woche später in meiner Nähe und ich vereinbarte einen Termin.

Als ich vor dem Arzt saß, hörte er sich in Ruhe meine Geschichte an und machte dann an beiden Handgelenken eine Pulsdiagnose. Er begriff, dass mich die ständigen Blutungen ungemein schwächten und gab mir schließlich drei verschiedene Päckchen mit Kräuterpillen mit, die ich jeweils morgens, mittags und abends einnehmen sollte. Leider hatte ich in den folgenden Tagen den Eindruck, dass die Pillen die Blutungen eher verstärkten. Daher reduzierte ich die Einnahme-Menge  die Hälfte.

Sonntag, 25. Mai 2014

Kapitel 18

Mitte Mai 2014 suchte ich einen Facharzt für innere Medizin und Naturheilverfahren auf. Nach einer gründlichen Anamnese machte er mir eine Reihe von Therapievorschlägen. Doch hatte ich nicht den Eindruck, dass er viele Erfahrungen mit blutenden Tumoren hatte. Wegen meines schlechten Kreislaufs und Gewichtverlustes verschrieb er mir z.B. eine zuckerfreie Trinknahrung von Dr. Coy. Davon sollte ich täglich drei Packungen von je 250 ml einnehmen. Nach einem Probetrunk von nur 70 ml reagierte meine Blase und begann heftig zu bluten.

In der Hoffnung auf Hilfe wandte ich mich an die Gesellschaft für "Biologische Krebsabwehr". Dieser unabhängige und gemeinnützige Verein hat sich ganzheitlichen Zielen verschrieben und unterstützt Krebspatienten, Angehörige und Therapeuten. Der Arzt, der mich telefonisch beriet, machte mir verschiedene Therapievorschläge; insbesondere nannte er mir ein Krebsmittel namens "Immucothel". Dieses Mittel stärkt das Immunsystem stärkt und bekämpft die Krebszellen. Doch ich war mir nicht sicher, ob dieses Mittel nicht meine Wunde in der Blase völlig aufreißen würde. Als ich mit dem Arzt noch einmal über dieses Problem reden wollte, war er bereits für drei Wochen im Urlaub.

Meine Situation war grotesk. Ich hatte ein Krebsgeschwür in der Blase, das ich nicht behandeln konnte. Da der obere Wert meines Blutdrucks teilweise unter 90 sank und mein Puls gleichzeitig 80 Schläge pro Minute hatte, fühlte ich mich völlig geschwächt. Bereits normales Gehen auf kurzen Strecken machten mich schwindlig und beim Bücken wurde mir schwarz vor den Augen. Zudem begann mein Tumor ein bis zweimal täglich zu bluten, obwohl ich gar kein Mittel eingenommen hatte. Nun verließ mich aller Mut, den ich seit knapp zwei Jahren so reichlich hatte.

Da sich mein Tumor gegen jede körperliche Behandlung wehrte, wollte ich das Pferd von hinten aufzäumen und etwas für meine Seele tun. Ich fand einen Heilpraktiker, der mit Psychokinesiologie arbeitete. Diese Behandlungsform wurde von dem Arzt und Schmerztherapeut Dr. Klinghardt entwickelt. Dabei geht es darum, unerlöste seelische Konflikte aufzudecken und zu transformieren.

Am 22.05.2014 suchte ich diesen Heilpraktiker auf. Nach einer gründlichen Körperbefragung stieß er auf eine energetische Blockade in meiner Niere. Auf eine nähere Befragung "antwortete" mein Körper, dass es sich um eine Verletzung seitens meiner Mutter handelte. Da die Niere zum Harnsystem gehört und sich auf meinen beiden Nieren zudem je eine große Zyste befindet, fragte ich mich, ob meine Niere meinen Blasentumor verursacht hatte. Auf jeden Fall war ich froh, dass mir der Heilpraktiker die Blockade anschließend angeblich auflöste. Ich fühlte mich nach der Sitzung jedenfalls total entspannt und war überrascht, dass diese Entspannung auch in den nächsten Tagen anhielt.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Kapitel 17

Meine Hoffnung, dass die Blutungen durch Entzug der Mittel stoppen würden, erfüllten sich nicht. Der Urin sah zwar phasenweise ganz normal aus, färbte sich dann aber immer wieder leicht rosa. Das bedeutete, dass die Wunde immer noch blutete.

Am 24.04.2014 trank ich eine Tasse Jigoulan Tee. Dieses chinesische Heilkraut enthält sekundäre Pflanzenstoffe, welche eine ganze Reihe von gesundheitlichen Vorteilen besitzen. Außerdem soll es Krebs hemmen. Leider reagierte der Tee in meiner Blase und ich bekam heftige Blutungen. Und wieder musste ich eine schlaflose Nacht verbringen.

Da mein Blutdruck inzwischen kontinuierlich auf unter 100 gesunken war, fühlte ich mich ausgesprochen geschwächt. Ich besorgte mir ein Kreislaufmittel, das ziemlich scharf schmeckte. Ich hatte sofort ein blödes Gefühl und tatsächlich begann es kurz nach der Einnahme schon wieder heftig zu bluten. Nun ging das Theater mit den Blutklumpen aufs Neue los. Ich entschloss mich, nichts mehr einzunehmen, was die Wunde in der Blase irgendwie reizen könnte.

Anfang Mai hatte ich einen neuen Arzt ausfindig gemacht, der sich ausschließlich mit Krebs beschäftigt. Auf seiner Homepage entdeckte ich, dass er Infusionen mit Vitamin B17 (bittere Aprikosenkerne), MMS und hochdosiertem Vitamin C verabreicht. Außerdem verabreicht er Thymuskuren, Milzzelltherapie usw. Da er sich ganz auf meiner Wellenlänge befand, machte ich einen Termin bei ihm und besuchte ihn in seiner Praxis in Darmstadt.

Nachdem sich der Arzt meine Geschichte angehört hatte, wollte er bei mir erstmal nur mit niedrig dosierten Vitamin B17-Infusionen beginnen. Auf meine Frage, was zu tun sei, wenn es wieder mit den Blutungen losgehe, antwortete er, dass er für diesen Fall das homöopathische Mittel "Phosphoricum" empfehle. Am nächsten Tag besorgte ich mir dieses Mittel in meiner Apotheke. Mit den Vitamin B17-Infusionen wollte ich noch etwas abwarten.

Obwohl mein Urin meistens leicht rosa war, wagte ich 10 Tage später einen Test und nahm 3 Aprikosenkerne ein. Und prompt begann es abends wieder heftig zu bluten. Sofort nahm ich das Phosphoricum ein und stellte kurz darauf fest, dass sich das Blut dadurch verdickte. Es vermischte sich nicht mit dem Urin, sondern hatte die Konsistenz einer geleeartigen Masse. Dasselbe passierte mit den Blutklumpen, sie kamen nicht heraus und verstopften die Blase.

Donnerstag, 1. Mai 2014

Kapitel 16


Am 6.03.2014 las ich das Buch "Die Kilian-Methode". Hierin beschreibt der Autor Norbert Kilian, wie er mit bitteren Aprikosenkernen seine Krebserkrankung erfolgreich behandelt hatte. Ich hatte diese Kerne bereits ein Jahr zuvor verzehrt, doch niemals mehr als fünf Stück täglich. Sie enthalten Blausäure und auf der Verpackung wird davor gewarnt, mehr als drei Kerne täglich zu verzehren.

In seinem Buch beschreibt Norbert Kilian, dass es Völker gibt, bei denen Krebs nicht vorkommt. Er erwähnt die Volksgruppe der Hunzas, die in einem schwer erreichbaren Tal zwischen Pakistan und Indien lebt. Im Internet fand ich hierzu einen Beitrag über den englischen Arzt und Völkerkundler Robert McCarrison, der in den 1920er Jahren die Gewohnheiten der Hunzas untersuchte. Er stellte fest, dass ihre Grundnahrungsmittel aus Tschapattis (Fladen aus Weizen), Buchweizen, Hirse, Saisongemüse, etwas Sauermilchprodukte und nur wenig Fleisch bestand. Zur täglichen Nahrung gehörten frische und getrocknete Aprikosen, samt des weichen Inneren der Kerne und des Öls. Die Hunza kannten weder Zucker, noch hatten sie viel Salz zur Verfügung. Ihren Eiweißbedarf deckten sie überwiegend aus pflanzlichen Quellen. Genauere Untersuchungen ergaben, dass die Ernährung der Hunza circa 200mal so viel Vitamin B 17 enthielt, wie unsere westliche Nahrung.

McCarrison machte ein Experiment mit 3600 Ratten. Er teilte sie in drei Gruppen ein und ernährte sie unterschiedlich. Die erste Gruppe bekam die landesübliche Ernährung der Hunzas. Die zweite Gruppe bekam die in Indien übliche Nahrung, die hauptsächlich aus geschältem und gekochtem Reis, gekochtem Gemüse, Nüssen und ebenfalls wenig Fleisch bestand. Die dritte Gruppe schließlich bekam Nahrung, wie sie in England üblich war: also Fleisch, Weißbrot, Vollmilchprodukte und Süßigkeiten. Die "Hunzagruppe" unter den Ratten blieb gesund bis in ein überdurchschnittlich hohes Alter. Die Indiengruppe zeigte bereits verschiedene Degenerationserscheinungen und die englische Gruppe wurde von Haarausfall, Karies, Entzündungen und Krebs geplagt. Außerdem trat in dieser Gruppe Kanibalismus auf. Aus diesen Gründen hält Norbert Kilian Krebs für eine Vitamin-mangelerkrankung. Er geht davon aus, dass das Immunsystem geschwächt ist, wenn dem Körper das Vitamin B 17 fehlt.

Norbert Kilian behauptet, dass der Verzehr von bitteren Aprikosenkernen keine Blausäurevergiftung hervorrufen kann. Nachdem er genau erklärt, warum das so ist und verschiedene Berichte im Internet dieselben Aussagen machten, wagte ich es und begann meinen Verzehr an bitteren Aprikosenkernen kontinuierlich zu erhöhen. Bis zum 27.03. hatte ich die Anzahl meiner Kerne auf täglich 30 Stück gesteigert. Vergiftungserscheinungen konnte ich nicht feststellen.

Zu dieser Zeit wurde ich auf ein Mittel namens MMS aufmerksam. MMS wurde von dem Amerikaner Jim Humble erfunden und bedeutet: "Miracle Mineral Supplement". Laut eigenen Angaben führte er mit diesem Mineralpräparat Praxistests an mehr als 75.000 Afrikanern mit AIDS, Hepatitis A, B und C und den meisten Krebsformen durch. Angeblich und unabhängig davon führte die Regierung von Malawi eigene Testreihen mit MMS durch. Die Heilungsquote lag bei 99%. Ermutigt durch solche und ähnliche Berichte besorgte ich mir 100 ml dieser Chlordioxid-Lösung. Da ich in diesem Zusammenhang auch auf das Therapeutikum DMSO aufmerksam wurde, kaufte ich dieses Mittel gleich mit. Ab Ende März 2014 verabreichte ich mir folgende Mittel gegen den Krebs: Bittere Aprikosenkerne, Moringa-Kapseln, Guanabana-Pulver, MMS, DMSO und Vitamin C 1000 mg Kapseln (gepuffert).

Anfang April begann es wieder stark zu bluten. Ich konnte nicht mehr schlafen, weil ich viel trank, um die Blutklumpen, die sich dabei bildeten, mit dem Urin heraus zu schwemmen. Infolgedessen musste ich alle halbe Stunde auf die Toilette. Trotzdem waren die Blutklumpen hartnäckig und kamen meistens erst nach 10 - 48 Stunden mit dem Urin heraus. Mein Körper vibrierte in dieser Zeit vor Anstrengung und mein Kreislauf sackte total ab. Wahrscheinlich hatte ich eine Blutarmut.

Mitte April setzte ich alle Mittel ab, weil es mir wieder so vorkam, dass eines oder mehrere der Mittel die Blutungen geradezu provozierten. Nun war ich also gegen das Krebswachstum ungeschützt, hatte aber die Hoffnung, dass sich die Wunde nun langsam verschließen würde.

Kapitel 15

Durch meine zuckerfreie und kohlenhydratreduzierte Ernährung hatte ich in den letzten 1 1/2 Jahren 9 kg abgenommen. In den vier Tagen im Krankenhaus verlor ich weitere vier kg. Daher war ich nun ziemlich untergewichtig und mein Kreislauf war im Eimer.

Ein paar Tage nach der OP wurde ich von einem Freund auf den amerikanischen Naturmediziner Dr. Schulze aufmerksam gemacht. Er hat für schwerkranke Menschen eine Obst- und Gemüsetrinkkur entwickelt, die er mit Vitaminen- und Mineralienkonzentraten unterstützt. Da ich mich wegen meines Untergewichts nicht fit genug fühlte, war diese Kur nichts für mich. In der Anwendungsanleitung aber las ich, wie wichtig Wechselduschen für jede Genesung sein sollen. Ich begann also, mich morgens und abends jeweils sieben Mal eine Minute lang heiß und kalt zu duschen. Das tat mir gut und mein Kreislauf wurde besser. Doch kurz darauf fand ich eine Menge Blut im Urin. Offensichtlich wurde die Durchblutung so stark angeregt, dass die noch nicht verheilte Wunde in meiner Blase zum Bluten begann. Ich hörte mit diesen Duschen umgehend auf und setzte vorsichtshalber auch noch mein persönliches Heilprogramm, wie z.B. bittere Aprikosenkerne, Vitalpilze und Knoblauch mit frischem Zitronensaft, ab. Ich befürchtete, dass diese Mittel die Wunde nochmals reizen würden. Ich nahm nur noch Guanabana-Pulver zu mir, das ich inzwischen frisch aus Peru erhalten hatte. Doch die Blutungen hörten nicht auf. Immer wieder fand ich Blut mit leichter Klümpchenbildung in meinem Urin. Am 1. März schließlich blutete es schließlich so stark, dass sich eine Tamponade aus Blutklumpen in meinen Blasenhals legten und einen freien Urinabgang verhinderten. Erst am nächsten Vormittag hatte ich Glück und die ganzen Blutklumpen platschten mit dem Urin heraus.

Mittwoch, 23. April 2014

Kapitel 14

Am 10. Februar saß ich wieder bei Pablo. Ich hatte inzwischen sein Buch "Die heilende Kraft des Betens". Es hatte mir ausgesprochen gut gefallen und ich fuhr noch einmal nach Freiburg. Wir machten eine dreistündige Sitzung und dieses Mal war es sehr intensiv. Während ich mit geschlossenen Augen mein Mantra zitierte, stand Pablo eine Zeitlang vor mir. Plötzlich erschien ein riesiges Licht vor meinem geistigen Auge und floss in mich hinein. Das wiederholte sich mehrmals und als die Sitzung beendet war, fühlte ich mich voller Energie.

Auf der Heimfahrt wiederholte sich das Drama der letzten Fahrt: Mein Urin war zuerst blutrot, dann beim nächsten Mal konnte ich kein Wasser mehr lassen. Ich trank und trank Wasser, suchte immer wieder die Toilette auf, bis endlich ein großer Haufen Blutklumpen mit dem Urin herauskam. Doch es blutete weiter und meine Blase verstopfte aufs Neue. Zu Hause dann um drei Uhr morgens endlich wurde ich die ganzen Blutklumpen auf einen Schlag los. Danach war der Urin wieder normal.

In den nächsten Tagen hatte ich immer wieder viel Blut im Urin. Am 18.02.14 schließlich ging gar nichts mehr. Die Blase blieb die ganze Nacht über verstopft. In der Hoffnung, dass die Blutklumpen mit dem Urin heraus kämen, hatte ich wieder einmal extra viel getrunken. Alle zehn Minuten hatte ich das dringende Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen, doch heraus kam immer nur eine geringe Menge an blutrotem Urin. Danach war die Blase wieder verstopft und schmerzte. Es hatte sich eine heftige Tamponade gebildet. Als sich die Situation bis zum nächsten Mittag nicht besserte, blieb mir nichts anderes übrig, als ins Krankenhaus zu fahren. Das, was ich befürchtet hatte, war nun eingetreten.

In der urologischen Notaufnahme wurden mir insgesamt 7 Flaschen mit Kochsalzlösung in die Blase gepumpt und dabei enorme Mengen an Blutklumpen herausgeholt. Die Notärztin schüttelte immer wieder ihren Kopf. Eine solche Menge an Blutklumpen hatte sie noch niemals gesehen. Sie fragte mich mehrmals, warum ich nicht früher gekommen sei. Darauf hatte ich keine Antwort.

Anschließend wurde ich gar nicht lange gefragt, ob ich im Krankenhaus bleiben wollte. Für die Notärztin war es klar, dass der Tumor so schnell wie möglich heraus operiert musste. Ich war einverstanden, denn eine solche Nacht wie die letzte wollte ich nicht noch einmal durchmachen. 

Einen Tag später, am 20.02.14 wurde die TUR durchgeführt. Die Operation ging schnell und unproblematisch und als ich aufwachte, stand meine Frau an meinem Bett. Am 22.02. wurde mir gegen Mittag der Katheter entnommen, den ich seit vier Tagen und Nächten getragen hatte. Ich zog mir meine normalen Sachen an und erhielt eine Windel, die ich in der Unterhose tragen sollte. Beim ersten Wasserlassen merkte ich, wozu das nötig war. Denn als ich Druck in der Blase fühlte und zur Toilette eilte, ging die Hälfte des Urins schon vorher in die Windel ab. Die Blasenmuskulatur musste sich erst wieder an ihre selbständige Arbeit gewöhnen. Anschließend wurde noch ein Ultraschall gemacht und dann wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen.

Kapitel 13

Anfang Februar wurde ich im Internet auf den Freiburger Physiker und spirituellen Heiler Pablo Alemany aufmerksam. Er stand auf dem Standpunkt, dass sich alle Krankheiten durch Karma bedingen. Um Karma aufzulösen, müssten die entsprechenden Informationen im Kausalkörper gelöscht werden. Entsprechend der Yoga-Lehre geht er von der Annahme aus, dass wir Menschen fünf Körper besitzen: Was wir allgemein als Körper bezeichnen, ist unser materieller Körper. Unser zweiter Körper ist der Ätherkörper. Er ist feinstofflicher und dehnt sich jenseits des materiellen Körpers aus. Manche Menschen können ihn als Aura wahrnehmen. Pablo Alemany sagt, dass wir diese beiden Körper verlassen, wenn wir sterben. Wir existieren dann nur noch mit einem nicht materiellen Lichtkörper weiter, ohne Gewicht und Sinneswahrnehmungen des materiellen Körpers. Der nicht materielle Lichtkörper besteht aus drei weiteren feinstofflicheren Körpern: Astralkörper, Mentalkörper und Kausalkörper. Im Astralkörper bleiben die Gefühle und Emotionen gespeichert. Im Mentalkörper bleiben die Gewohnheiten des Denkens gespeichert. Der Kausalkörper schließlich ist eine Art Informationsfeld, der die karmische Information der Seele trägt.

Da ich seit über dreißig Jahren Vegetarier bin und um meinen Eiweißhaushalt besorgt war, kaufte ich mir am 3. Februar ein pflanzliches Eiweiß-Pulver. Doch kaum eingenommen, blutete ich beim Wasserlassen wie verrückt. Beim nächsten Toilettengang ging nichts, die Blase war zu. Ich probierte es immer wieder, doch die Blase blieb verschlossen. In dieser Nacht kam ich nicht zum Schlafen. Da ich in der Hoffnung, Wasser lassen zu können, viel trank, schmerzte mich der Druck in der Blase immer heftiger. Doch obwohl ich immer wieder versuchte, die Blutklumpen mit Kraft herauszupressen, kam immer nur ein kleiner blutiger Strahl heraus. Letztendlich dauerte es bis morgens um vier Uhr, bis ich endlich Erfolg hatte und ein riesiger Schwall Blutklumpen in der Toilette landete.

Am 6. Februar stand ich morgens um 6 Uhr auf, weil ich zwei Sitzungen bei Pablo Alemany in Freiburg vereinbart hatte. Doch ich konnte wieder einmal kein Wasserlassen. Ich entschloss mich, zum Bahnhof zu fahren und es dort ein letztes Mal zu probieren. Für den Fall, dass es nicht klappen sollte, würde ich sofort meinen Urologen aufsuchen. Buchstäblich in letzter Sekunde landete riesiger Batzen Blutklumpen in der Bahnhofstoilette und ich atmete auf. Drei Minuten später saß ich im Zug.

Pablo stellte sich als Mann heraus, der nicht viele Worte machte. Er bezeichnete sich als Heilsbegleiter, der weder Trauma noch einen kranken Menschen sieht. Er sieht die göttliche Vollkommenheit in jedem Menschen und hilft ihm, sich mit dieser wahren Natur zu identifizieren. Zunächst wollte er wissen, warum ich ihn aufgesucht hatte. Dann gab er mir ein persönliches Mantra, das ich still intonieren sollte. Während ich also in Gedanken unablässig mein Mantra zitierte, ging er etwa eine Stunde lang im Kreis um mich herum und zitierte laut Sanskrit-Heilgebete. Dann berührte er mich zart an verschiedenen Kopfpunkten und verschiedene Gesichtsmuskeln begannen zu zucken. Nach den beiden Sitzungen wusste ich nicht genau, was ich davon halten sollte.

Im Zug ging das Theater mit meiner Blase wieder los. Ich konnte die ganze Fahrt über kein Wasserlassen. Als ich endlich ankam und auf dem Parkplatz zu meinem Wagen ging, probierte ich es im Schutz der Dunkelheit noch einmal und dann endlich kam eine riesige Menge an Blutklumpen heraus.



Dienstag, 22. April 2014

Kapitel 12

Am 3.01.2014 ließ ich meine dritte MRT machen. Das Ergebnis bestätigte den TKTL1 Test: Der Tumor war gewachsen und sogar in die Blasenwand eingewachsen. Der Röntgenarzt prophezeite mir, dass ich, wenn ich mich nicht schleunigst operieren lasse, in große Schwierigkeiten kommen werde. Hatten der Urologe und mein Hausarzt am Ende doch Recht gehabt? Meine Frau und meine Tochter bedrängten mich, den Tumor umgehend entfernen zu lassen.

Am folgenden Wochenende musste ich eine Entscheidung treffen. Ich ging mit meinen beiden Hunden in einer einsamen Gegend spazieren und ließ meine ganze Enttäuschung über den Befund raus. Ich schrie, brüllte und weinte eine Stunde lang hemmungslos vor mich hin. Dann war mir klar, dass ich mich nicht operieren lassen wollte. Meine Frau war entsetzt. Meine Tochter redete mir ins Gewissen, doch ich blieb fest.

Ich begann aufs Neue, nach alternativen Heilmethoden zu suchen. Ich kam auf Schüsslersalze. Doch nach einer einmaligen Einnahme hatte ich sofort wieder massig Blut im Urin. Das durfte doch nicht wahr sein: Der Tumor reagierte auf alle Mittel, die meine Abwehrkräfte stärken sollten, mit großer Aggressivität.

Ich stieß auf Heilpilze, die mich sofort interessierten. Ich setzte mich mit einem Institut für Ernährungs- und Pilzheilkunde in Verbindung und ließ mich beraten. Mir wurde ein bestimmter Pilz empfohlen, den ich mir umgehend bestellte. Als Vorsichtsmaßnahme nahm ich nur eine halbe Kapsel täglich ein und es kam zu keinen nennenswerten Blutungen.

Ein paar Tage später erzählte mir meine Tochter, dass ihr von einer Freundin ein Schweizer Naturarzt empfohlen wurde. Ich rief dort an und erfuhr, dass der Mann Antlitzanalysen macht. Ich schickte ihm per Email ein paar Fotos und einige Tage später stand meine Therapie fest. Ich sollte drei verschiedene Heilpilze und sechs verschiedene Schüsslersalze zu mir nehmen. Die Schüsslersalze sollten unbedingt hochwertig und glutenfrei sein. Ich kaufte die Schüsslersalze in einer Apotheke und bestellte die Heilpilze im Internet. Außerdem befolgte ich den Tipp des Naturarztes, wie ich mich auf einfache Weise mit Wasser schnell entgiften konnte. Und zwar muss man einen Liter Wasser etwa zwölf Minuten lang kochen. Der Sinn besteht darin, dass sich die Moleküle des Wasser verkleinern und auf diese Weise besser in die Zellen eindringen konnten.

Sobald ich die Schüssler-Salze eingenommen hatte, verstärkte sich wieder das Blut im Urin. Ich setzte mich mit der Naturarztpraxis in Verbindung und mir wurde empfohlen, die Tagesdosis an Schüssler-Salzen in einen halben Liter Wasser zu geben, mit einem Plastiklöffel umzurühren und tagsüber nach und nach zu trinken. Dadurch setzten sich die in den Tabletten enthaltenen Milchzucker und Kartoffelstärke im Boden ab. Aber auch dieser Trick brachte nichts, es begann wieder stark zu bluten. Daraufhin wurde mir empfohlen, das Wasser mit den Schüssler-Salzen nicht zu rühren, sondern nur zu schütteln. Auch dadurch änderte sich nichts: es blutete stark. Ich setzte mich nochmals mit der Praxis in der Schweiz in Verbindung und mir wurde empfohlen, die Tagesdosis herabzusetzen.

Am 1.2.2014 konnte ich wieder einmal kein Wasserlassen. Da ich diesbezüglich schon Erfahrungen hatte, ging ich mit dem Problem ziemlich entspannt um. Ich trank einen Liter Wasser und probierte es dann nochmal. Meine Blase war zwar voll, doch die Blutklumpen versperrten weiterhin den Ausgang zur Harnröhre. In mir machten sich Gedanken eines Notfalls breit und mein Körper begann heftig zu zittern. Ich wurde von Stresshormonen überschwemmt. Ich beschloss, den Stresshormonen mit Lachen entgegenzutreten. Es war grotesk: Ich konnte nicht pinkeln, mein Körper zitterte wie Espenlaub und ich lachte zehn Minuten aus vollem Hals. Anschließend trank ich einen Liter Wasser und legte die Beine hoch. Dann endlich nach etwa drei Stunden landete eine riesige Menge an Blutklumpen mit blutrotem Urin im WC. Ich war gerettet. Der Urin danach war wieder blass gelb. Ich entschloss mich, erstmal keine Schüssler Salze mehr einzunehmen.









Kapitel 11

Am 21. August 2013 lag ich wieder in der Röhre. Ergebnis: Der Tumor hatte die Blasenwand nicht infiltriert. Ich fand, dass das ein ermutigendes Resultat war. Ein inaktiver Tumor ist ein gutartiger Tumor.

Eine Woche setzte ich mich betreffs dieser Diagnose telefonisch mit dem Biologen Dr. Coy in Verbindung. Es ergab sich ein sehr interessantes Gespräch und er sagte mir, dass sich Tumoren meistens verkapseln, wenn sie nicht mehr wachsen. Doch was das Blut in meinem Urin und das Brennen und Stechen beim Wasserlassen zu bedeuten hatte, darüber wollte und konnte er mir keine Antwort geben. Auf meinen Wunsch hin aber mailte er mir eine Liste von Urologen zu, die mit ihm in Verbindung standen.

Bei einer Urologin in Wiesbaden vereinbarte ich diesbezüglich einen Termin. Zu diesem Zweck holte ich mir bei meinem Hausarzt sämtliche Befunde ab. Als ich diese aufmerksam durchlas, entdeckte ich, dass im MRT-Befund vom 21.08.13 neben dem Tumor leichte divertikelartige Ausstülpungen linksseitig in der Blase erwähnt wurden. Ich recherchierte umgehend im Internet und fand heraus, dass diese auf Druck und Zug manchmal bluten. Konnte es sein, dass diese Divertikel für meine Blutungen verantwortlich waren?  

Am 2. September 2013 fuhr ich nach Wiesbaden. Die Urologin war ausgesprochen höflich und nahm sich viel Zeit für die Sichtung meiner Befunde. Dann untersuchte sie meine Blase mittels eines Ultraschalls. Schließlich nahm sie mir Blut ab, um einige Tests zu machen. Z.B. den Tumormarkertest. Tumormarker sind Substanzen, deren erhöhte Konzentration auf einen Tumor hinweisen können. Außerdem den von Dr. Coy entwickelten TKTL1 Test. Dieser untersucht Makrophagen (Fresszellen) auf eine erhöhte Konzentration von tumorspezifischen Strukturen. Dr. Coy beschrieb in seinem Buch: „Ein positiver Befund ist ein Hinweis auf die Energiegewinnung durch Vergärung und auf ein erhöhtes Metastasenrisiko.“

Am Freitag, den 13. September erhielt ich die Befunde. Leber-, Nieren- und sonstigen Blutwerte waren völlig in Ordnung. Der Tumormarker- und der TKTL1 Test zeigten leicht erhöhte, nicht besorgniserregende Werte an. Aus diesen Ergebnissen war zu schließen, dass mein Immunsystem den Tumor im Griff hatte. Darüber war ich hoch erfreut. Ich vereinbarte einen weiteren Kontrolltest.
In den folgenden zwei Wochen wurde das Stechen beim Wasserlassen immer stärker. Schließlich erinnerte ich mich an die Zinnkraut-Umschläge und begann, täglich zwei Stunden lang einen Umschlag auf die Blase zu legen. Die Schmerzen ließen leicht nach.

Im Oktober bestellte ich nochmal Blasentropfen aus Österreich. Nach der Einnahme verstärkte sich jedoch schlagartig das Bluten. Was hatte das zu bedeuten? Ich brach die Einnahme sofort ab und probierte es später insgesamt dreimal wieder. Doch immer das gleiche Ergebnis: Es begann sofort stark zu bluten.

Als ich im Internet las, dass Curcuma gegen Tumore wirkt, kaufte ich mir am 3.12.2013 entsprechende Kapseln. Und wieder dasselbe Malheur: kurz nach der Einnahme begann es brutal zu bluten. Ich hörte sofort mit der Einnahme auf und probierte es insgesamt noch zweimal, um ganz sicher zu gehen. Doch immer wieder traten starke Blutungen auf.

Am 9.12.2013 machte ich einen zweiten TKTL1 Test. Neun Tage später erhielt ich ein schlechtes Ergebnis: Der Tumor hatte seine Aktivität erhöht. Ich fühlte mich enttäuscht.

Auf der Homepage von Dr. Coy entdeckte ich einen Hinweis, dass eine Zucker- und Kohlenhydratreduzierung alleine nicht ausreicht. Zur Unterstützung des Säure-Basenhaushalts und Optimierung des Eiweißhaushalts wäre die Einnahme von milchsauer vergorenen Lebensmitteln dringend erforderlich. Umgehend bestellte ich diesbezüglich eine Kiste Laktat-Drink Soja. Doch kaum hatte ich dieses Getränk eingenommen, verstärkten sich die Blutungen schlagartig. Um sicher zu gehen, versuchte ich es auch mit diesem Mittel dreimal, doch immer wieder dasselbe Ergebnis: Sofort nach der Einnahme kam beim Wasserlassen fast pures Blut aus der Blase.

Bald gab es ein neues Problem mit den Blutungen. Bei Blutungen bildet sich durch die Blutgerinnung Fibrin. Bisher wurde die Blutklümpchen beim Wasserlassen leicht herausgeschwemmt. Doch mit dem Laktat-Drink änderte sich das. Ende Dezember war meine Blase so voll mit dicken Blutklumpen (Fachjargon: Koagel), dass der Blasenausgang zur Harnröhre verstopft war. In diesem Fall spricht man von einer Tamponade. Ich  konnte morgens nach dem Aufstehen kein Wasser mehr lassen. Trotz Druck auf der Blase ging einfach nichts. Obwohl mir der Schrecken in die Glieder fuhr, blieb ich ruhig und überlegte. Dann trank ich einen Liter Wasser. Eine halbe Stunde später klappte es mit dem Wasser lassen. Ein Haufen von Blutklumpen kamen mit heraus.


 

Kapitel 10

Im Juli hatte ich schon wieder mehrmals Blut im Urin. Auch stach und brannte es beim Wasserlassen wieder kräftig. Ich machte mir aber keine großen Sorgen. Bis zur nächsten MRT dauerte es nicht mehr lange und dann würde ich weiter sehen.

Da meine Frau ihre Mutter pflegt, wohnen wir seit 2011 in einem kleinen osthessischen Dorf. Viele Leute hier haben Krebs und mit einigen kam ich manchmal ins Gespräch. Merkwürdigerweise war niemand dabei, der sich mit seiner Erkrankung auseinandersetzte. Sie wussten nichts über den Stoffwechsel von Krebszellen und folglich auch nicht, dass der Verzehr von Zucker und Kohlenhydraten möglicherweise schädlich war. Keiner ihrer Ärzte hatte sie jemals auf ihre Ernährung angesprochen. Das konnte ich nachvollziehen, denn mein Hausarzt hatte mich immer skeptisch angeschaut, wenn ich ihm von meinem Ernährungsprogramm berichten wollte. Was ist nur los mit den Ärzten?

Anfang August stieß ich im Internet auf den Erfahrungsbericht eines Bloggers, der sein Schicksal mit mir teilte. Anfang 2009 wurde bei ihm per Blasenspiegelung und MRT ein Blasentumor festgestellt. Auch sein Urologe riet zu einer schnellen Operation und vereinbarte sogleich einen Termin. Doch der Blogger entschied sich, eine Zweitmeinung von einem anderen Urologen einzuholen. Dieser riet ihm, einen Ganzkörper PET-Scan durchzuführen. Die Untersuchung ergab, dass die Blase nicht nur von innen befallen, sondern schon durch die Blasenwand nach außen gewachsen war und das sogar sehr großflächig. Der Mann schrieb, dass er sehr frustriert war. Trotzdem entschied er sich im Mai 2009 für den alternativen Heilungsweg. Sehr mutig!

Ab Juni 2009 besuchte er für fünf Wochen ein Zentrum für alternative Krebstherapie. Dort durchlief er Anwendungen, die Ernährung, Entgiftung und Energiearbeit beinhalteten. Also im Prinzip dasselbe Programm, das ich privat machte. Im Mai 2010 ließ er einen zweiten PET-Scan machen. Das Ergebnis bestärkte ihn, auf dem beschrittenen Weg weiterzugehen. Anfang 2011 wurde bei einer letzten MRT festgestellt, dass der Tumor von seiner ursprünglichen Größe von 5 cm bis auf wenige Millimeter geschrumpft war. Seine Ärzte sprachen von einem Wunder.

Als ich mit dem Mann Kontakt aufnahm, erfuhr ich, dass sich bei ihm im Oktober 2012 ein sog. Nierenstau eingestellt hatte. Ein neuer Tumor hatte den Zugang von der Niere zur Blase verstopft. Da er seine Anwendungen in den letzten Monaten vernachlässigt hatte, begann er sein erlerntes Ernährungs- Entgiftungs- und Energieprogramm umgehend wieder anzuwenden. Seit August 2013 arbeitet die betreffende Niere wieder, doch ist sie nun kleiner, als die andere.

Da ich mit meinem Leidensgenossen in den Folgemonaten einige E-mails austauschte, erfuhr ich, dass sich bei ihm ein neuer Blasentumor gebildet hatte, der bis Oktober 2013 eine Größe von 8 cm erreicht hatte. Daraufhin begann er umgehend mit einer bis zur Hochdosierung steigenden Einnahme von bitteren Aprikosenkernen und ab März 2014 mit Blasenspülungen nach Dr. Simoncini. Wie es mit diesem Mann weiterging, darüber berichte ich später. 
 




 



Kapitel 9

Im Juni traten wieder leichte Schmerzen im Unterleib und Stechen beim Wasserlassen auf. Dazu kamen ständiger Harndrang und blutiger Urin. Ich wusste immer noch nicht, was das zu bedeuten hatte, sparte mir aber den Weg zum Arzt. Ich wusste genau, wie er reagieren würde: „Sofort operieren!“

Das Blut im Urin verschwand bald wieder, doch die anderen Beschwerden blieben. Da kam ich auf die Idee, die Reflexzonen meiner Füße zu behandeln. Ich schaute im Internet nach, wo sich die entsprechenden Bereiche für die Blase befanden und begann dann, mich dort ausgiebig zu massieren. Das schmerzte, doch die Beschwerden verschwanden fast augenblicklich.

Mitte Juni rief mich meine Tochter an und erzählte mir von der Arbeit von einer gewissen Lara´ Marie Obermaier. Auf deren Homepage erfuhr ich, dass sie verschiedene Praktiken der Energiemedizin nutzt, um Traumata aufzuspüren und mit Licht zu überschreiben. Ich setzte mich telefonisch mit ihr in Verbindung. Während wir miteinander redeten, fühlte ich eine tiefe Stille in ihrem Wesen. Das gefiel mir und so vereinbarte ich einen Behandlungstermin.

Am 27.06. war es so weit. Nach einem kurzen Einführungsgespräch begann Frau Obermaier mit ihrer Arbeit. Sie entfernte verschiedene Fremdenergien, die sich angeblich in meinem Körper festgesetzt hatten. Nach der Sitzung fühlte sich der Bereich meiner linken Hüfte erstmals seit Jahrzehnten völlig frei an. Ungläubig machte ich am nächsten Tag Liegestützen, weil ich diese seit vielen Jahren wegen sofort auftretender Rückenschmerzen nicht mehr machen konnte. Und siehe da, die Muskulatur machte keine Probleme. Am gleichen Tag nahm ich meinen Hula-Hoop-Reifen (1,2 kg) und ließ ihn 250 mal um meine Taille kreisen. Normalerweise schmerzten meine Bandscheiben schon nach fünfzig Umdrehungen. Doch dieses Mal hatte ich nicht die geringsten Beschwerden. Mutig geworden stand ich am nächsten Morgen früh auf und joggte erstmals seit langer Zeit über eine längere Strecke. Eigentlich fing mein rechtes Knie bei einer solchen Belastung sofort zu schmerzen an. Doch dieses Mal verlief der Lauf völlig problemlos. Wie konnte das möglich sein?

Bisher dachte ich immer, dass Muskelblockaden entweder auf mechanische oder seelische Ursachen zurückzuführen sind. Ich war vor vielen Jahren zwar bei einem Medium gewesen, das mir sagte, dass sich in meinem Körper verstorbene Wesenheiten festhielten, weil sie ihren Weg ins Licht nicht gefunden hatten. Doch war ich bei Aussagen dieser Art immer skeptisch gewesen. Nun aber hatte mich Frau Obermaier von solchen Energien tatsächlich befreit. Ich machte zwei weitere Sitzungen bei ihr. Meine linke Körperseite war fortan wesentlich entspannter, als früher.
 

 

Kapitel 8

Am 14.03.2013 kam mit meinem Urin wieder einmal ein kleiner Gewebefetzen heraus. Ich löffelte ihn kurzerhand aus der Toilette, steckte ihn in ein kleines Glas und und brachte ihn zu meinem Hausarzt. Der versprach mir, das Teilchen an ein Labor zu schicken.

Eine Woche später hatte ich das Ergebnis. Bei dem Gewebe handelte es sich um Fibrin. Dieses bildet sich beim Prozess der Blutgerinnung. Damit stand fest, dass sich in meiner Blase eine Wunde befinden musste. Ob der Tumor blutete oder die Blasenwand, das wusste der Arzt natürlich nicht. Doch empfahl er mir bei dieser Gelegenheit erneut dringend, mich operieren zu lassen.

Als ich wieder einmal frühmorgens wach wurde, kam mir ein Vorfall in den Sinn, den ich im Alter von sieben oder acht Jahren erlebte. Meine Stiefmutter war wegen irgendetwas böse auf mich und ließ mich daher zur Strafe auf Erbsen knien. Nun fühlte ich mich in die damalige Situation ein und kam mit tief verdrängten Emotionen von Wut, Hilflosigkeit und Empörung in Berührung. Ich löste alle diese Emotionen auf, indem ich sie willkommen hieß und vollständig durchfühlte.

Ab Mitte März hatte ich verstärktes Brennen und Stechen beim Wasserlassen. Außerdem fand sich wieder Blut im Urin. Und natürlich kamen mir Zweifel, ob ich mich wirklich auf dem Weg der Besserung befand.

Am 9.04.2013 ließ ich das nächste Ultraschallbild machen. Das Ergebnis war ermutigend: Der Tumor hatte nach wie vor eine Breite von 3,7 cm. Doch der Urologe erklärte mir aufs Neue, dass der Tumor jedoch aller Wahrscheinlichkeit bösartig war. Außerdem teilte er mir mit, dass es sich nicht abschätzen ließ, inwieweit der Tumor bereits in tiefere Schichten gewachsen war. Daher schlug er mir vor, eine Magnetresonanztomografie (MRT) zu machen. Hierbei würde man genauer feststellen können, was in und hinter der Blase los war.

Bis zum Termin in der radiologischen Praxis musste ich etwa sechs Wochen warten. In dieser Zeit stach und brannte es häufig beim Wasserlassen. Auch kamen mit dem Urin dicke und blutige Gewebefetzen heraus. Immer wieder wollte sich Angst ausbreiten und immer wieder nahm ich sie an und fühlte sie so lange, bis sie sich vollständig auflöste.

Am 22.05.2013 war es so weit. Ich legte mich in die schmale Röhre, um eine MRT machen zu lassen. Dabei musste ich einen Kopfhörer aufsetzen, da das Gerät einen Heidenlärm machte. Anschließend fand ein Gespräch mit dem Radiologen statt. Ergebnis: der Tumor war nicht in die Blasenwand eingewachsen. Er hatte sich nicht nach hinten ausgebreitet und auch keine Metastasen gebildet. Allerdings gab es eine Einschränkung: an einer winzigen Stelle lag der Tumor an der Blasenwand auf.

Da ich das Ergebnis mit meinem Urologen besprechen wollte, rief ich ihn einige Tage später an. Doch er war gerade in Urlaub, hatte aber inzwischen seinen Bericht an meinen Hausarzt geschickt. Als ich diesen anrief, stellte sich heraus, dass der Urologe der Meinung war, dass der Tumor dabei wäre, in die Blasenwand einzuwachsen. Das war eine eigenwillige Interpretation, denn so weit war der Radiologe nicht gegangen. Mein Hausarzt hielt daher an seiner Meinung fest, dass ich mich schleunigst operieren lassen sollte. Da ich den Bericht des Radiologen selber lesen wollte, rief ich die radiologische Praxis an und bat, eine Kopie des Untersuchungsergebnisses an meinen Hausarzt zu schicken.


Kurz darauf besuchte ich meinen Hausarzt und ließ mir den Bericht des Radiologen zeigen. Da stand geschrieben, dass der Tumor an einer Stelle an der Blasenwand auflag und eine beginnende Infiltration aufgrund einer verminderten Blasenfüllung letztlich nicht auszuschließen sei. Das klang irgendwie bedrohlich. Ich entschloss mich, binnen drei Monaten eine weitere MRT machen zu lassen.







 
















Kapitel 7

Ein Freund machte mich auf das Buch „Der Schlüssel zur Selbstbefreiung“ von Christiane Beerlandt aufmerksam. Die Autorin stellt fest, dass der Mensch ein äußerst glückliches Wesen wäre, wenn er vollständig in Wahrhaftigkeit leben würde. Dadurch aber, dass er einen Weg beschreitet, der nicht seinem eigentlichen Sehnen entspricht, entwickelt er einen disharmonischen Zustand, der sich auf der körperlichen Ebene als Krankheit manifestiert.

Daher ist sie der Meinung, dass sich der Keim, also die wirkliche Ursache dafür, warum man eine bestimmte Krankheit entwickelt, auf der psychoemotionalen Ebene befindet. Dies ist die Ebene der tiefsten Gefühle und Überzeugungen eines Menschen, seiner Erwartungen und seines Selbstbildes.

Zur Blase meinte sie, dass diese ein perfektes Zusammenspiel der männlichen und weiblichen Anteile in jedem Menschen fordert. Demzufolge entwickelt sich ein Blasentumor, wenn zwischen diesen beiden Polen ein Ungleichgewicht herrscht. Da meine linke Körperseite, also der weibliche Pol, seit jeher verspannt war, könnte Christiane Beerlandt´s Sichtweise stimmen. Da es jedoch so viele verschiedene Sichtweisen über die Entstehung von Krebs gibt, konnte ich natürlich nicht wissen, ob die Frau Beerlandt Recht hat.

Am 3.03.2013 erhielt ich einen Anruf von meiner Tochter Sameera. Sie hatte einen Tag zuvor auf YouTube ein älteres Video der ARD über Osho gesehen, das einen Bericht über sein Leben zeigte. Osho sagte an einer Stelle: „Du kannst Dich von dem ganzen Irrsinn befreien, den die Vergangenheit in Dir angerichtet hat … Du musst nur zum Zeugen Deiner Gedankenprozesse werden … Beobachte nur Deine Gedanken, wie sie an Dir vorbei ziehen … Störe sie nicht und vor allem werte sie nicht … In dem Moment, wo Du sie beurteilst, bist Du nicht mehr Zeuge.“ Diese Sätze ließen meine Tochter nicht mehr los. Als sie mich am folgenden Vormittag anrief, schien sie völlig durcheinander und stammelte die ganze Zeit: „Da ist ja nichts, da ist ja nichts.“

Es stellte sich heraus, dass Oshos Gedanken ihr Zeugenbewusstsein geweckt hatte. Offensichtlich war sie auch ziemlich spirituell und nun in ihre innere Leere gefallen. Ihren Verstand konnte sie nur noch irgendwo am Rande wahrnehmen. Dass dieser aus seiner untergeordneten Position heraus ständig das Wort „Ich“ benutzte, amüsierte sie. In mir breitete sich eine große Freude aus, denn meine Tochter war möglicherweise erwacht.

Meine Vermutung vertiefte sich, als sie mir am nächsten Tag folgende E-Mail schickte: „Alles ist gut. Alles ist beim Alten und doch neu. Die Identifikation ist weg. Danke beloved Papa, dass Du mich begleitet hast. In deep love!!!“


In den folgenden Tagen lösten unsere gelegentlichen Telefongespräche immer wieder eine tiefe Freude in mir aus. Manchmal schwiegen wir einfach und ich lauschte ihrer Stille, die viel tiefer zu sein schien, als meine eigene. Mein Körper fing dann jedes Mal zum Vibrieren an.


Montag, 21. April 2014

Kapitel 6

Inzwischen hatte ich das Buch „Die neue Anti-Krebs Ernährung“ von Dr. Johannes Coy und Maren Franz gelesen. Der Chemiker Dr. Coy fordert noch konsequenter als Frau Dr. Budwig, den Verzehr von Zucker und Stärke einzuschränken. Dadurch soll aggressiven Krebszellen die Nahrungsgrundlage Glukose total entzogen werden. Fortan achtete ich streng darauf, nur noch kohlenhydratarme und gleichzeitig eiweißreiche Lebensmittel zu verzehren. Z.B. erfüllen Süßkartoffeln und Protein-Brote diesen Anspruch. Normale Speisekartoffeln und Reis dagegen waren auf meiner Speisekarte ab sofort gestrichen. Auch verzichtete ich wegen der Fructose auf die meisten Obstsorten.

Ende März fuhr ich nach München und besuchte meine Tochter. Bei dieser Gelegenheit traf ich auch meinen Freund Werner. Er reist häufig nach Taiwan, wo er mit spirituellen Meistern in Kontakt ist. Lt. seiner Aussage sind seine Meister der Meinung, dass man einen Zustand erreichen kann, in dem man völlig angstfrei ist. Damit wollte er sagen, dass alleine die Tatsache, eine Krankheit zu behandeln, von Angst zeugt. Nachdem ich über diese Aussage nachgedacht hatte, erkannte ich, dass eine gewisse Wahrheit darin steckt. Demzufolge befand ich mich in einem Zustand der Angst. Und ja, ich hatte immer wieder Gedanken, die Angst erzeugten, doch stellte ich mich ihr und löste sie somit immer wieder auf. Ein Prozess wie Ebbe und Flut.

Nachdem ich aus München zurück war, pinkelte ich Blut. Zusätzlich schwammen im Urin zwei große blutige Gewebefetzen. Was hatte das zu bedeuten? Hatten die Mitglieder des Blasenkrebsforums am Ende doch recht? Das Geschehen beunruhigte mich. Ich begann zu recherchieren, wie sich ein Tumor ernährt.

Ich fand heraus, dass Tumoren ihre Nahrung (Zucker) direkt aus ihrer Umgebung aufnehmen. Wenn ihr Energiebedarf bei Wachstum steigt, bilden sie Substanzen, mit denen sie eigene Blutgefäße herstellen und somit leichter an Zucker gelangen können.

Damit ergab sich folgendes Bild: Das Blut in meinem Urin und die blutigen Gewebefetzen konnten sowohl positive als auch negative Ursachen haben. Positiv wäre z.B., wenn der Abbau des Tumors Blutungen hervorrufen würde. Falls der Tumor aber aus irgendeinem Grund selbst blutete, dann wäre das wahrscheinlich gar nicht gut.

Wodurch unterscheiden sich eigentlich gutartige von bösartigen Tumorzellen? Dazu muss man etwas über ihren Stoffwechsel wissen. Die meisten Körperzellen und auch gutartige Tumorzellen gewinnen ihre Energie, indem sie Zucker unter Mithilfe von Sauerstoff verbrennen. Bösartige Tumorzellen dagegen brauchen mehr Zucker, als die gutartigen. Daher stellen sie von Verbrennung auf Vergärung um. Das hat verschiedene Vorteile: Erstens sind sie nicht mehr auf Sauerstoff angewiesen und zweitens entsteht beim Vergärungsprozess Milchsäure, die einen Schutzwall gegen die Angriffe des Immunsystems bildet. Ein weiterer Effekt der Milchsäure liegt darin, dass dieses in umliegendes Gewebe eindringt und zerstört. Dabei hat der Krebs den großen Vorteil, dass er die Glukose nicht mehr mit anderen Zellen teilen muss.






Freitag, 18. April 2014

Kapitel 5

Nach einiger Zeit verstärkte sich das Brennen in Harnröhre und Blase. Mir kam der Gedanke, dass das vielleicht an einem Zuviel an Natron lag. Ich reduzierte also die Einnahme, bis ich es nach einigen Tagen gänzlich einstellte. Und tatsächlich, das Brennen ließ nach. Ob das Eine mit dem Anderen zu tun hatte, wusste ich nicht.

Bald darauf stieß ich im Internet auf ein Forum für Blasenkrebs. Diese Online-Selbsthilfegruppe hilft Betroffenen und deren Angehörigen, mit ihrer Erkrankung besser fertig zu werden. Ich fand das interessant und meldete mich umgehend an. Dann fragte ich an, ob ich meine Geschichte einer alternativen Heilung einstellen dürfe. Da die Antworten trotz aller Skepsis positiv waren, schrieb ich also einen Beitrag, wie ich bisher mit dem Tumor umgegangen war. Und dann kam ein Echo, das ich in dieser Härte nicht erwartet hatte.

Die Mitglieder konnten nicht begreifen, dass ich keine transurethrale Resektion machen ließ. Sie sagten, dass ich erst danach wissen würde, wie es wirklich um meine Blase stand. Dass ich mir einfach nichts aus meinem Körper herausschneiden lassen wollte, brachte mich in den Verdacht, Mitglied der Scientology Kirche zu sein. Ein Forenmitglied schlug mir daraufhin vor, mich auf meinen Geisteszustand untersuchen zu lassen. Ein Mann schrieb, dass es andere Möglichkeiten gäbe, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er sei froh, sich operiert haben zu lassen und prophezeite mir einen qualvollen Tod. Eine andere Person schrieb, dass eine Kugel in den Kopf wesentlich effizienter wäre, als Russisch Roulette zu spielen.


Schließlich wurde der Vorschlag diskutiert, ob mein Beitrag überhaupt in dieses seriöse Forum hineingehöre. Der Moderator des Forums beendete die Diskussion, indem er „hocherfreut“ feststellte, wie immunisiert die Mitglieder gegen mein „Gedankengut“ seien. Er schrieb, dass alle Mitglieder ganz genau wüssten, dass Zinnkraut, Natron, Himbeeren, Ernährungsprogramme und Schamanenpülverchen absolut nicht gegen den Krebs wirken. In Anbetracht der Tatsache, dass ein solcher Schwachsinn und Irrweg nicht weiter angepriesen werden dürfe, hatte er beschlossen, meine Seite zu schließen.

Mir wurde übel. Ich fühlte mich allein gelassen und hilflos. Mein Magen fühlte sich an, als hätte ich einen Tiefschlag erhalten. In meiner Verzweiflung schrie ich innerlich immer wieder: „Ja ja, ich lasse mich sofort operieren!“ Doch gleichzeitig nahm ich diesen unseligen Zustand an und fühlte mich so lange in ihn hinein, bis er sich aufgelöst hatte. Danach war ich wieder gelöst und entspannt. 

Ich kam auf die Idee, die enorme Kraft des Geistes zu nutzen. In meiner Vorstellung pinselte ich Blase, Harnleiter und Harnröhre mit einer weißen Substanz ein. Als alle Innenflächen weiß glänzten, stellte ich mir folgende chemische Reaktion vor: In meiner Blase begann es zu brausen und zu zischen und Dämpfe stiegen auf. Nach einer Weile ebbte das Geschehen ab und das Bindegewebe von Blase und Harngängen blieb makellos weiß. Immer wieder in den nächsten Wochen wiederholte ich diesen Vorgang. Das Brennen in der Harnröhre reduzierte sich wieder.

Eine Zeitlang suchte ich im Internet nach Menschen, die sich ebenfalls gegen eine Operation entschieden hatten. Doch es schien niemanden zu geben, der es gewagt hätte, seinen Tumor auf eigene Faust zu behandeln. Die meisten Tagebücher, die diesbezüglich im Internet veröffentlicht wurden, bezogen sich immer auf postoperative Heilungsprozesse.


Kapitel 4

Weihnachten 2012 schenkte mir meine Tochter ein Buch mit dem Titel: „Sanftes Heilen mit Quantenenergie“. Es war ihr von einem Bekannten empfohlen worden, dessen Vater Prostatakrebs hatte und mit dieser Methode angeblich geheilt wurde. Die beiden Autoren versprechen, dass man sein Leben mit der beschriebenen 2-Punkt-Methode in beruflicher, finanzieller, partnerschaftlicher und gesundheitlicher Hinsicht positiv verändern kann. Da die Technik sehr einfach war, begann ich, sie auszuüben.

Am 8. Januar 2013 ließ ich mir von meinem Urologen einen Ultraschall machen. Der Tumor war noch da und hatte weiterhin eine Größe von 3.7 cm. Der Arzt legte mir erneut eine Operation nahe und wiederholte, dass der Tumor aller Wahrscheinlichkeit nach bösartig war. Er sagte mir, dass ich unvernünftig sei und ich entgegnete, dass eine Operation von meinem Standpunkt aus ebenso unvernünftig war, wie eine Nicht-Operation aus seiner Sicht.

Am 9. Januar machte mich ein Bekannter auf das energetische Heilmodell nach Dr. med. Dietrich Klinghardt aufmerksam. Danach hängen organische Erkrankungen mit unerlösten seelischen Konflikten zusammen. Aus dem von ihm entwickelten Gefühlsmandala ist ersichtlich, dass die Harnblase etwas mit verdrängter Scham zu tun hat.

In diesem Zusammenhang fiel mir eine Geschichte ein, die wahrscheinlich kurz vor oder nach dem vorher erwähnten Streit meiner Eltern passierte. Wir wohnten damals in Bielefeld und meine Mutter war mit mir nach Hamburg gefahren. Rückblickend glaube ich, dass sie sich über Schiffspassagen nach Israel erkundigen wollte. Erklären muss ich diesbezüglich, dass meine Mutter als 16-jährige in das KZ  Stutthof (bei Danzig) deportiert wurde. Wie alle Lagerinsassen hatte sie sich nach Israel gesehnt, dem Land, wo es keine Nazis gab. Ich kann mich erinnern, dass sie meinem Vater, immer wenn sie gestritten hatten, drohte, nach Palästina (so nannte man Israel damals noch) zu gehen. Mein Vater brüllte dann jedes Mal: "Du kannst gehen, aber ohne das Kind!"

Aus Hamburg ist mir in Erinnerung geblieben, dass wir in irgendeiner Kneipe waren und dann irgendwo hingingen. Während mich meine Mutter hinter sich herzog, schrie ich wie am Spieß. Ich trug einen blauen Mantel und hatte nichts darunter an. Warum, weiß ich nicht mehr, wahrscheinlich hatte ich mir in die Hosen gemacht.

Nun vertiefte ich mich in die Gefühle, die in diesem Zusammenhang auftauchten. Und plötzlich war sie da, die tiefe Scham. Doch irgendetwas stimmte nicht. Ich fühlte und fühlte diese Scham, bis mir schlagartig klar wurde, dass es sich nicht um meine Scham, sondern um die meiner Mutter handelte. In dieser Erkenntnis löste sich mit einem leichten Knacken etwas in meiner linken Kopfhälfte, schoss nach rechts herüber und fuhr dann hinab in meine Blase. Für einen wunderbaren kurzen Moment fühlte ich dort eine tiefe Erleichterung. War das vielleicht der Heilungsimpuls? Ich wusste es nicht.



Donnerstag, 17. April 2014

Kapitel 3

Ich fragte mich, was sich in meinem Unterbewusstsein an verdrängten Emotionen oder Traumata verbarg. Mir kamen die hässlichen Streitigkeiten in den Sinn, die meine Eltern hatten, als ich noch ein kleiner Junge war. Obwohl ich noch zu jung für klare Erinnerungen war, konnte ich einen bestimmten Vorfall nie ganz vergessen.

Ich war etwa vier Jahre alt und ich fuhr mit meinen Eltern nach München, um den Bruder meines Vaters zu besuchen. Er lebte damals mit Frau (meine Tante) und Kind (meine Cousine) zur Untermiete in einer großen Wohnung am Englischen Garten. Aus irgendeinem Grund gerieten sich meine Eltern nach einigen Tagen in die Haare und wollten trotz meiner flehentlichen Bitten nicht mehr aufhören, sich anzubrüllen.

Im Jahr 1952 trennten sich meine Eltern und ich bekam eine Stiefmutter. Bald zogen wir nach München. Dort wuchs ich auf und verbrachte den Großteil meines Lebens. Eines Tages lief mir die Frau über den Weg, bei der mein Onkel zur Untermiete wohnte, als wir ihn besuchten. 

Als ich mich ihr zu erkennen gab, schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen und sagte: „Mein Gott, Du bist das.“ Um Näheres über die damaligen Ereignisse zu erfahren, befragte ich sie. Die Frau schaute mich nachdenklich an und sagte dann: „Ja, das war schrecklich. Deine Eltern haben sich drei Tage lang gestritten und geprügelt. Und Du hast inbrünstig geschrien, dass sie aufhören mögen. Doch haben sie nicht auf Dich gehört. Am dritten Tag warst Du mit Deiner Kraft völlig am Ende. Ich glaube, Du hattest einen Nervenzusammenbruch. Hast nur noch dagesessen und gewimmert.“

Und wieder einmal benutzte ich die Zeit um fünf Uhr morgens, um dieses Trauma aufzulösen. Ich verband mich mit meinen verstorbenen Eltern, indem ich einfach an sie dachte. Ich merkte sofort, dass sie in meiner Vorstellung feindlich gesinnt waren. Daraufhin nahm ich meinen Vater in die Arme und wartete ab, was passierte. Nach einer Weile begann er zu weinen. Ich tröstete ihn und streichelte ihn über den Kopf. Bald lächelte er und tief in mir löste sich etwas auf.

In der nächsten Nacht stellte ich mir meine Mutter vor, doch es dauerte lange, bis sie in meine Arme kam. Dann aber flossen auch ihre Tränen. Wieder löste sich etwas tief in mir auf und das fühlte sich gut an.

In der folgenden Nacht stellte ich mir meine Eltern gemeinsam vor. Sie waren sich nun nicht mehr feindlich gesinnt und es dauerte nicht lange, dann nahmen sie einander in die Arme und versöhnten sich. Zwischen ihnen erschien ein rotes Herz. Sie blickten mich stolz an und waren voller Freude. Ich fühlte eine tiefe Liebe in mir.

Da diese Methode so gut funktionierte, probierte ich sie bei verschiedenen Paaren aus, die mir nahe standen. Und immer wieder machte ich dieselbe Erfahrung. Alle waren bereit, sich der Liebe zu öffnen, die sie verband. Und wenn sich zwei besonders mochten, erschien ein rotes Herz zwischen ihnen.



Kapitel 2


Am 27.09.2012 saß ich wieder bei meinem Hausarzt und ließ ein weiteres Ultraschallbild machen. Das Geschwulst war nach wie vor in seiner vollen Größe da und hatte eine Breite von 4,2 cm. Enttäuschung machte sich in mir breit. Insgeheim hatte ich auf eine Verbesserung gehofft. Natürlich begrüßte ich meine Enttäuschung und fühlte mich so lange in sie ein, bis sie sich auflöste.

Mir kam der Gedanke, dass ein Tumor vielleicht gar keine Krankheit ist. Ich recherchierte im Internet und siehe da, es gab ein Buch mit dem Titel „Krebs ist keine Krankheit.“ Der Verfasser, ein bekannter amerikanischer Krebsforscher, behauptet, dass Krebs nur das physische Symptom eines verzweifelten Versuchs des Körpers ist, spezifische und lebenszerstörende Ursachen zu beseitigen. Von diesem Standpunkt aus gesehen wollen Krebsgeschwüre das Leben gar nicht zerstören, sondern retten.

Zu dieser Zeit wachte ich regelmäßig gegen fünf Uhr morgens auf. Natürlich drehte sich mein Denken sofort um den Tumor. Eines Morgens kam mir der Gedanke, dass die Blase etwas mit Loslassen zu tun hat. Und das erinnerte mich an meine Blockierungen, die ich seit meiner Kindheit reichlich in meiner gesamten linken Körperseite hatte. Hatte mich früher hauptsächlich mein verspannter Rücken drangsaliert, betrachtete ich nun die Verspannungen an meinem Kopf. Eigentlich war dort alles verspannt. Vielleicht lag das an den verschiedenen Eingriffen, die ich in jungen Jahren durchgemacht habe.

So wurden mir im Alter von vier Jahren Polypen operativ aus dem Rachenraum entfernt. Ich musste damals ins Krankenhaus und war völlig verängstigt. Als ich fünf Jahre alt war, schlug mir ein Spielkamerad einen Spaten knapp über das linke Auge. Ich blutete stark und die Narbe ist heute nur deshalb schwer zu erkennen, weil sie von der Augenbraue verdeckt ist. Mit sieben musste ich zum Arzt, weil ich eine schmerzhafte Stirnhöhlenvereiterung hatte. Zur Abhilfe wurde mir ein Absauginstrument in die Nase gesteckt und bis zur Stirnhöhle hochgeschoben. Ich habe mich dabei so sehr gegen die Behandlung gewehrt, dass mich der Arzt, seine Sprechstundenhilfe und meine Stiefmutter im Behandlungsstuhl festhalten mussten. Mit fünfzehn Jahren warf mir ein Spielkamerad eine Dachplatte auf den Kopf. Ich kam blutüberströmt ins Krankenhaus und wurde genäht. Im Alter von sechzehn Jahren wurde meine Nasenscheidewand begradigt. Als ich siebzehn Jahre alt war, kam ich wegen einer Kieferhöhlenvereiterung nochmal ins Krankenhaus. Dort wurde die Verbindung zwischen dem mittleren Nasengang und der Kiefernhöhle operativ ausgeweitet. Dabei wurden die entzündeten Schleimhäute abgetragen und der Eiter entfernt. Zu guter Letzt leide ich seit meiner Kindheit an einem schweren beidseitigen Tinnitus.

Ich beobachtete nun also aufmerksam die verschiedenen Bereiche meines ramponierten Kopfes. Nach ca. 45 Minuten verkrampfte sich plötzlich mein Kinn. Ich blieb einfach Zeuge des Vorgangs und fünfzehn Minuten später entspannte es sich sanft und ein breites Lächeln sank in mein Herz.

Inzwischen hatte ich begonnen, die Ernährungsvorschriften nach Frau Dr. Johanna Budwig zu befolgen. Es schien so zu sein, dass Tumoren und Krebs für ihren Stoffwechsel dringend Zucker brauchen. Da auch alle Kohlenhydrate zu Zucker umgebaut werden, stellte ich meine gesamte Ernährung um. So verzichtete ich fortan auf Brötchen zum Frühstück, Spaghetti zum Mittagessen und mein geliebtes Eis am Abend. Morgens stattdessen Quark mit Leinöl und Obst. Hmmm, sehr lecker! Mittags Salat, Gemüse, Kartoffeln und Tofu. Alles angerichtet mit Leinöl. Keine andere Pflanze hat einen so hohen Omega-3-Fettsäuren Anteil. Zum Braten verwendete Kavito (meine Frau) nur noch Oleolux. Dieses Fett wird aus Leinöl, Kokosfett, Zwiebeln und Knoblauch selbst hergestellt. Vor den Mahlzeiten nahm ich dreimal täglich 5 ml Granatapfel Muttersaft ein. Die enthaltene Ellagsäure soll Tumoren am Wachstum hindern. Da Walnüsse die gleiche Wirkung haben, futterte ich diese nun auch abends. Anfang Oktober war mein Darm ziemlich entschlackt und ich fühlte mich ausgesprochen gut.

Meine Tochter machte mich auf eine Heilkundige in Österreich aufmerksam. Sie bedrängte mich tagelang, die Frau zu kontaktieren. Als ich endlich nachgab und diese anrief, hatte ich zunächst Schwierigkeiten, ihren urigen Osttiroler Dialekt zu verstehen. Sie hörte sich meine Krankengeschichte an und sagte dann: „Du bist stark und wirst bald wieder gesund sein.“ Dann sandte sie mir vier Fläschchen mit Kräutermischungen, die ich nun täglich tröpfchenweise einnahm.

Zu dieser Zeit hatte ich plötzlich das erste Mal seit fast einem Jahr wieder einen heftigen Hexenschuss. Meine Lendenwirbelsäule macht mir seit dreißig Jahren immer wieder Probleme. Ich war viele Jahre lang Taxigefahren und das hatte meinem Rücken nicht gut getan. Nun also war es wieder einmal so weit und ich konnte mich weder bücken, noch im Bett auf die andere Seite drehen.

Als ich am nächsten Tag unsere Hunde Gassi führte, kam ich nur langsam vorwärts. Dann erinnerte ich mich daran, dass mir ein Freund einmal empfohlen hatte, in diesem Fall rückwärts zu gehen. Ich probierte den Tipp aus und dann das Wunder: Umgehend entspannte sich mein Becken und ich konnte binnen zehn Minuten wieder ganz normal gehen. Und innerhalb von 24 Stunden waren alle Beschwerden verschwunden. Diese Methode kann ich jedem Menschen, der von Bandscheibenvorfällen in der Lendenwirbelsäule geplagt wird, nur empfehlen.

Ab 23. Oktober nahm ich ein neues Mittel ein. Der Lebensgefährte meiner Tochter kennt einen peruanischen Schamanen, der zufällig gerade in München weilte. Ich kam auf diese Weise zu zwei Beuteln mit Guanabana Pulver. Diese heilende Zauberfrucht der Amazonas Indianer kommt vom Graviola Baum und ist angeblich 10.000-mal wirkungsvoller, als jede Chemotherapie. So soll das angesehene National Cancer Institute in den USA lt. der Webseite www.wirkstofflexikon.com festgestellt haben, dass Graviola möglicherweise die Energieversorgung von Tumorzellen blockiert. Doch sollen weitere Studien notwendig sein, um diese Wirkungsweise zu bestätigen. Daher sind die aktiven Wirkstoffe in Deutschland noch nicht als Arzneimittel patentiert.

An diesem Tage hatte ich einen weiteren Termin bei meinem Hausarzt. Ich ließ per Ultraschall überprüfen, ob der Tumor seine Größe inzwischen verändert hatte. Der Arzt starrte auf den Monitor: Der Tumor hatte seine Größe mehr als verdoppelt! Er war schockiert. Ich auch. Doch nach zwei Minuten fasste er sich an den Kopf: Meine Blase war beim letzten Mal gefüllt und dieses Mal leer. Daher war das Bild unklar und eine Vergleichswert gar nicht möglich. Doch der Arzt war erschrocken und riet mir dringend zur Operation. Er meinte, dass das Gewächs da drinnen bestimmt nicht von alleine verschwindet.

In den nächsten vier Wochen hatte ich weiterhin kaum Beschwerden. Natürlich musste ich nachts ein bis zweimal auf die Toilette. Und wenn die Blase voll war, dann brannte und stach es in der Harnröhre.

Ende November war ich wieder zum Ultraschall bei meinem Hausarzt. Und dann das schier Unfassbare: Der Tumor hatte jetzt eine Breite von 3,7 cm und war damit um einen halben Zentimeter kleiner geworden. Der Arzt war fassungslos. So etwas hatte er noch nie erlebt.

Anfang Dezember klingelte der Postbote an der Tür und brachte mir ein Paket. Als ich es öffnete, fand ich einen Entsafter vor. Es war mir sofort klar, dass es sich um ein Geschenk meines Bruders handelte. Wir hatten uns einige Tage zuvor über die gesundheitlichen Vorteile von frisch gepressten Säften unterhalten. Dieses Gerät hatte ein System, das Obst und Gemüse auf besonders sanfte Weise auspresste. Fortan trank ich täglich frische Frucht- und Gemüsesäfte auf das Wohl meines Bruders.

Kurz vor Weihnachten hatte ich einen Termin zum nächsten Ultraschall. Gespannt starrte mein Hausarzt auf den Bildschirm … dann der Schock: Der Tumor war jetzt fast um das Dreifache gewachsen … über zehn cm groß. Wie konnte das möglich sein? Ich hatte doch kaum Beschwerden. Der Arzt räumte ein, dass er sich beim letzten Mal vielleicht geirrt habe. Auf jeden Fall sei er sich dieses Mal ganz sicher. Ich traute ihm jedoch nicht mehr und vereinbarte für Anfang Januar 2013 einen Termin bei meinem Urologen.