Samstag, 21. Februar 2015

Kapitel 28


Der Termin für den nächsten Harnleiter-Schienenwechsel (Mono-J-Wechsel) wurde um acht Tage auf den 18.02.15 verschoben. Unter Aufsicht einer Oberärztin wurde dieser von einer Assistenzärztin durchgeführt. Leider schaffte sie es nicht, den rechten Schlauch in die Niere hochzuschieben. Nachdem sie sich eine ganze Weile abgemüht hatte, übernahm die Oberärztin das Ruder. Sie versuchte es nun eine ganze Stunde lang, doch ebenfalls ohne Erfolg. Daraufhin ließ sie einen anderen Oberarzt kommen, der es jedoch auch nicht schaffte.

Ein Harnleiterschienen-Wechsel findet unter Röntgenkontrolle statt. Normalerweise geht ein solcher Wechsel schnell und es kommen nur wenige Röntgenbilder in Betracht. Das Problem in diesem Fall war, dass die Sache über zwei Stunden gedauert hatte. Dabei wurden Dutzende von Röntgenbildern geschossen. Das Ende vom Lied war, dass ich stationär aufgenommen und der Schienenwechsel am nächsten Tag unter Vollnarkose durchgeführt wurde. Dabei hatte ich noch Glück, denn der Wechsel hat schließlich geklappt. Sonst hätten die mir die Niere punktiert und mir durch den Rücken einen Nieren-Katheter angeschlossen. Das war ja schon einmal am 15.08.2014 passiert. Siehe Kapitel 23.

Am 24.03.15 wurde ein CT vom Bauchraum, Lunge und Hals gemacht. Da mein Kreatinin-Wert immer noch hoch (1.7) war, wurde dabei auf ein Kontrastmittel verzichtet. Im Ergebnis waren keine Metastasen zu sehen. Gott sei Dank.

Am 2. April 2015 war der nächste Harnleiterschienen-Wechsel fällig. Alles ging gut und schnell vorüber.

Am 7.04.2015 wurde ein MRT von den Lymphknoten und Nieren gemacht. Das Kontrastmittel, das in diesem Fall zum Einsatz kommt, ist für die Nieren unschädlich. Auch hier war das Ergebnis gut, es waren keine Metastasen zu sehen. Allerdings gab es zwei sog. Kontrastmittel-Aussparungen. Das bedeutete, dass das Kontrastmittel an zwei Stellen nicht in die Niere eingeflossen war. Daher konnte die Niere nicht eindeutig beurteilt werden. Ein paar Tage später wurde dieses Ergebnis auf einer sog. Ärztekonferenz diskutiert. Urteil: Alles in Ordnung.

Am 19. Mai 2015 war der nächste Schienenwechsel fällig. Auch dieses Mal ging alles gut und schnell vorüber. Allerdings hatte ich fünf Tage lang Schmerzen in der Beckenhöhle.

Am 11. Juni 2015 fuhr ich nach München, um mit meiner Tochter eine Selbsterfahrungsgruppe zu leiten. Ich fühlte mich schon während der Zugfahrt merkwürdig. Abends dann ließen wir die Gruppe ausfallen, weil ich Fieber hatte. Nachts gegen 23:00 Uhr fuhren wir in ein Krankenhaus, wo mein Urin und Blut untersucht wurde. Diagnose: Harnwegsentzündung. Das ist in meinem Fall ein Problem, weil es leicht zu Nierenproblemen oder einer Blutvergiftung führen kann. Ich bekam eine Infusion mit Antibiotika. Für eine weitere Antibiotika-Infusion musste ich am folgenden Morgen nochmals in die Klinik fahren. Anschließend wurden gleich die Harnleiterschienen gewechselt. Ich war überrascht, wie sanft und sensibel der Arzt hierbei vorging. Ich spürte im Vergleich mit dem Wechsel im Krankenhaus Fulda keinerlei Ziehen oder sonstige Schmerzen.