Samstag, 20. September 2014

Kapitel 24


In der Reha wurde ich zunächst von einer Urologin untersucht. Dann legte sie meine Anwendungen fest. Zur körperlichen Kräftigung nahm ich nun an verschiedenen Gruppen teil. Meine Tage waren angefüllt mit Ergotherapie, konzentrativen Entspannungsübungen, Atem- und Gehübungen. Zwischendurch Mahlzeiten im Speisesaal, sonnen auf einer großen Terrasse oder ruhen im Zimmer. Mein Zimmer hatte einen Balkon und einen herrlichen Blick auf den Spessart. Die drei Wochen vergingen schnell. Danach ging es mir körperlich besser.
 
Zuhause gab es endlich wieder köstliches Essen von meiner Frau Kavito. Auch begann ich, die Medikamente einzunehmen, die inzwischen von dem ayurvedischen Arzt aus Indien eingetroffen waren. Nun begann ich mich täglich besser zu fühlen. Nach einer Woche fühlte ich mich so stark, wie seit Jahren nicht mehr. War es das gute Essen, die Zuneigung zu Hause oder die Medikamente aus Indien? Wahrscheinlich eine Mischung aus allem.

Am 16.9. suchte ich meinen Urologen auf. Zunächst wechselte er den Verband des Nephrostoma (Nierenschlauch). Gleichzeitig sprachen wir über meine Situation. Er war der Meinung, dass mir das Nephrostoma ein Leben lang erhalten bleiben würde. Um Infektionen zu vermeiden, musste dieses Nephrostoma turnusmäßig ausgetauscht werden. Außerdem ging es um die Chemotherapie. Ich wollte zumindest einen Zyklus machen. Hierzu meldete mich der Urologe für zwei CT´s an. Einmal für den Bauchraum und einmal für die Lunge.

Da das Nephrostoma nur unter Narkose ausgetauscht werden konnte, vereinbarte ich einen Operationstermin für den 7.10.2014. Der Splint (Harnleiterschiene) auf der rechten Seite würde an diesem Tage gleichzeitig mit gewechselt werden.

Am 26.9. machte ich das erste CT. Zu diesem Zweck musste ich zunächst einen Liter Kontrastmittel trinken. Dann das Ergebnis: Beide Nieren arbeiteten einwandfrei und im Bauchraum waren keinerlei Metastasen zu sehen. Der Arzt war froh, mir diese gute Nachricht zu übermitteln. Ich freute mich wie ein Schneekönig.

3 Tage später fuhr ich nach Frankfurt/M. und machte einen TKTL1 Bluttest. Das Testergebnis würde zeigen, ob es Krebszellen in meinem Körper gab, die bereits bösartig waren.

Am 2.10.14 machte ich das Lungen CT. Es waren einige winzige fragliche Stellen zu sehen, die aber nicht zwangsläufig auf Metastasen hinwiesen. Lt. dem Radiologen konnte es sich auch um Narbengewebe handeln, das z.B. vom früheren Rauchen stammte.