Mittwoch, 23. April 2014

Kapitel 14

Am 10. Februar saß ich wieder bei Pablo. Ich hatte inzwischen sein Buch "Die heilende Kraft des Betens". Es hatte mir ausgesprochen gut gefallen und ich fuhr noch einmal nach Freiburg. Wir machten eine dreistündige Sitzung und dieses Mal war es sehr intensiv. Während ich mit geschlossenen Augen mein Mantra zitierte, stand Pablo eine Zeitlang vor mir. Plötzlich erschien ein riesiges Licht vor meinem geistigen Auge und floss in mich hinein. Das wiederholte sich mehrmals und als die Sitzung beendet war, fühlte ich mich voller Energie.

Auf der Heimfahrt wiederholte sich das Drama der letzten Fahrt: Mein Urin war zuerst blutrot, dann beim nächsten Mal konnte ich kein Wasser mehr lassen. Ich trank und trank Wasser, suchte immer wieder die Toilette auf, bis endlich ein großer Haufen Blutklumpen mit dem Urin herauskam. Doch es blutete weiter und meine Blase verstopfte aufs Neue. Zu Hause dann um drei Uhr morgens endlich wurde ich die ganzen Blutklumpen auf einen Schlag los. Danach war der Urin wieder normal.

In den nächsten Tagen hatte ich immer wieder viel Blut im Urin. Am 18.02.14 schließlich ging gar nichts mehr. Die Blase blieb die ganze Nacht über verstopft. In der Hoffnung, dass die Blutklumpen mit dem Urin heraus kämen, hatte ich wieder einmal extra viel getrunken. Alle zehn Minuten hatte ich das dringende Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen, doch heraus kam immer nur eine geringe Menge an blutrotem Urin. Danach war die Blase wieder verstopft und schmerzte. Es hatte sich eine heftige Tamponade gebildet. Als sich die Situation bis zum nächsten Mittag nicht besserte, blieb mir nichts anderes übrig, als ins Krankenhaus zu fahren. Das, was ich befürchtet hatte, war nun eingetreten.

In der urologischen Notaufnahme wurden mir insgesamt 7 Flaschen mit Kochsalzlösung in die Blase gepumpt und dabei enorme Mengen an Blutklumpen herausgeholt. Die Notärztin schüttelte immer wieder ihren Kopf. Eine solche Menge an Blutklumpen hatte sie noch niemals gesehen. Sie fragte mich mehrmals, warum ich nicht früher gekommen sei. Darauf hatte ich keine Antwort.

Anschließend wurde ich gar nicht lange gefragt, ob ich im Krankenhaus bleiben wollte. Für die Notärztin war es klar, dass der Tumor so schnell wie möglich heraus operiert musste. Ich war einverstanden, denn eine solche Nacht wie die letzte wollte ich nicht noch einmal durchmachen. 

Einen Tag später, am 20.02.14 wurde die TUR durchgeführt. Die Operation ging schnell und unproblematisch und als ich aufwachte, stand meine Frau an meinem Bett. Am 22.02. wurde mir gegen Mittag der Katheter entnommen, den ich seit vier Tagen und Nächten getragen hatte. Ich zog mir meine normalen Sachen an und erhielt eine Windel, die ich in der Unterhose tragen sollte. Beim ersten Wasserlassen merkte ich, wozu das nötig war. Denn als ich Druck in der Blase fühlte und zur Toilette eilte, ging die Hälfte des Urins schon vorher in die Windel ab. Die Blasenmuskulatur musste sich erst wieder an ihre selbständige Arbeit gewöhnen. Anschließend wurde noch ein Ultraschall gemacht und dann wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen.

Kapitel 13

Anfang Februar wurde ich im Internet auf den Freiburger Physiker und spirituellen Heiler Pablo Alemany aufmerksam. Er stand auf dem Standpunkt, dass sich alle Krankheiten durch Karma bedingen. Um Karma aufzulösen, müssten die entsprechenden Informationen im Kausalkörper gelöscht werden. Entsprechend der Yoga-Lehre geht er von der Annahme aus, dass wir Menschen fünf Körper besitzen: Was wir allgemein als Körper bezeichnen, ist unser materieller Körper. Unser zweiter Körper ist der Ätherkörper. Er ist feinstofflicher und dehnt sich jenseits des materiellen Körpers aus. Manche Menschen können ihn als Aura wahrnehmen. Pablo Alemany sagt, dass wir diese beiden Körper verlassen, wenn wir sterben. Wir existieren dann nur noch mit einem nicht materiellen Lichtkörper weiter, ohne Gewicht und Sinneswahrnehmungen des materiellen Körpers. Der nicht materielle Lichtkörper besteht aus drei weiteren feinstofflicheren Körpern: Astralkörper, Mentalkörper und Kausalkörper. Im Astralkörper bleiben die Gefühle und Emotionen gespeichert. Im Mentalkörper bleiben die Gewohnheiten des Denkens gespeichert. Der Kausalkörper schließlich ist eine Art Informationsfeld, der die karmische Information der Seele trägt.

Da ich seit über dreißig Jahren Vegetarier bin und um meinen Eiweißhaushalt besorgt war, kaufte ich mir am 3. Februar ein pflanzliches Eiweiß-Pulver. Doch kaum eingenommen, blutete ich beim Wasserlassen wie verrückt. Beim nächsten Toilettengang ging nichts, die Blase war zu. Ich probierte es immer wieder, doch die Blase blieb verschlossen. In dieser Nacht kam ich nicht zum Schlafen. Da ich in der Hoffnung, Wasser lassen zu können, viel trank, schmerzte mich der Druck in der Blase immer heftiger. Doch obwohl ich immer wieder versuchte, die Blutklumpen mit Kraft herauszupressen, kam immer nur ein kleiner blutiger Strahl heraus. Letztendlich dauerte es bis morgens um vier Uhr, bis ich endlich Erfolg hatte und ein riesiger Schwall Blutklumpen in der Toilette landete.

Am 6. Februar stand ich morgens um 6 Uhr auf, weil ich zwei Sitzungen bei Pablo Alemany in Freiburg vereinbart hatte. Doch ich konnte wieder einmal kein Wasserlassen. Ich entschloss mich, zum Bahnhof zu fahren und es dort ein letztes Mal zu probieren. Für den Fall, dass es nicht klappen sollte, würde ich sofort meinen Urologen aufsuchen. Buchstäblich in letzter Sekunde landete riesiger Batzen Blutklumpen in der Bahnhofstoilette und ich atmete auf. Drei Minuten später saß ich im Zug.

Pablo stellte sich als Mann heraus, der nicht viele Worte machte. Er bezeichnete sich als Heilsbegleiter, der weder Trauma noch einen kranken Menschen sieht. Er sieht die göttliche Vollkommenheit in jedem Menschen und hilft ihm, sich mit dieser wahren Natur zu identifizieren. Zunächst wollte er wissen, warum ich ihn aufgesucht hatte. Dann gab er mir ein persönliches Mantra, das ich still intonieren sollte. Während ich also in Gedanken unablässig mein Mantra zitierte, ging er etwa eine Stunde lang im Kreis um mich herum und zitierte laut Sanskrit-Heilgebete. Dann berührte er mich zart an verschiedenen Kopfpunkten und verschiedene Gesichtsmuskeln begannen zu zucken. Nach den beiden Sitzungen wusste ich nicht genau, was ich davon halten sollte.

Im Zug ging das Theater mit meiner Blase wieder los. Ich konnte die ganze Fahrt über kein Wasserlassen. Als ich endlich ankam und auf dem Parkplatz zu meinem Wagen ging, probierte ich es im Schutz der Dunkelheit noch einmal und dann endlich kam eine riesige Menge an Blutklumpen heraus.



Dienstag, 22. April 2014

Kapitel 12

Am 3.01.2014 ließ ich meine dritte MRT machen. Das Ergebnis bestätigte den TKTL1 Test: Der Tumor war gewachsen und sogar in die Blasenwand eingewachsen. Der Röntgenarzt prophezeite mir, dass ich, wenn ich mich nicht schleunigst operieren lasse, in große Schwierigkeiten kommen werde. Hatten der Urologe und mein Hausarzt am Ende doch Recht gehabt? Meine Frau und meine Tochter bedrängten mich, den Tumor umgehend entfernen zu lassen.

Am folgenden Wochenende musste ich eine Entscheidung treffen. Ich ging mit meinen beiden Hunden in einer einsamen Gegend spazieren und ließ meine ganze Enttäuschung über den Befund raus. Ich schrie, brüllte und weinte eine Stunde lang hemmungslos vor mich hin. Dann war mir klar, dass ich mich nicht operieren lassen wollte. Meine Frau war entsetzt. Meine Tochter redete mir ins Gewissen, doch ich blieb fest.

Ich begann aufs Neue, nach alternativen Heilmethoden zu suchen. Ich kam auf Schüsslersalze. Doch nach einer einmaligen Einnahme hatte ich sofort wieder massig Blut im Urin. Das durfte doch nicht wahr sein: Der Tumor reagierte auf alle Mittel, die meine Abwehrkräfte stärken sollten, mit großer Aggressivität.

Ich stieß auf Heilpilze, die mich sofort interessierten. Ich setzte mich mit einem Institut für Ernährungs- und Pilzheilkunde in Verbindung und ließ mich beraten. Mir wurde ein bestimmter Pilz empfohlen, den ich mir umgehend bestellte. Als Vorsichtsmaßnahme nahm ich nur eine halbe Kapsel täglich ein und es kam zu keinen nennenswerten Blutungen.

Ein paar Tage später erzählte mir meine Tochter, dass ihr von einer Freundin ein Schweizer Naturarzt empfohlen wurde. Ich rief dort an und erfuhr, dass der Mann Antlitzanalysen macht. Ich schickte ihm per Email ein paar Fotos und einige Tage später stand meine Therapie fest. Ich sollte drei verschiedene Heilpilze und sechs verschiedene Schüsslersalze zu mir nehmen. Die Schüsslersalze sollten unbedingt hochwertig und glutenfrei sein. Ich kaufte die Schüsslersalze in einer Apotheke und bestellte die Heilpilze im Internet. Außerdem befolgte ich den Tipp des Naturarztes, wie ich mich auf einfache Weise mit Wasser schnell entgiften konnte. Und zwar muss man einen Liter Wasser etwa zwölf Minuten lang kochen. Der Sinn besteht darin, dass sich die Moleküle des Wasser verkleinern und auf diese Weise besser in die Zellen eindringen konnten.

Sobald ich die Schüssler-Salze eingenommen hatte, verstärkte sich wieder das Blut im Urin. Ich setzte mich mit der Naturarztpraxis in Verbindung und mir wurde empfohlen, die Tagesdosis an Schüssler-Salzen in einen halben Liter Wasser zu geben, mit einem Plastiklöffel umzurühren und tagsüber nach und nach zu trinken. Dadurch setzten sich die in den Tabletten enthaltenen Milchzucker und Kartoffelstärke im Boden ab. Aber auch dieser Trick brachte nichts, es begann wieder stark zu bluten. Daraufhin wurde mir empfohlen, das Wasser mit den Schüssler-Salzen nicht zu rühren, sondern nur zu schütteln. Auch dadurch änderte sich nichts: es blutete stark. Ich setzte mich nochmals mit der Praxis in der Schweiz in Verbindung und mir wurde empfohlen, die Tagesdosis herabzusetzen.

Am 1.2.2014 konnte ich wieder einmal kein Wasserlassen. Da ich diesbezüglich schon Erfahrungen hatte, ging ich mit dem Problem ziemlich entspannt um. Ich trank einen Liter Wasser und probierte es dann nochmal. Meine Blase war zwar voll, doch die Blutklumpen versperrten weiterhin den Ausgang zur Harnröhre. In mir machten sich Gedanken eines Notfalls breit und mein Körper begann heftig zu zittern. Ich wurde von Stresshormonen überschwemmt. Ich beschloss, den Stresshormonen mit Lachen entgegenzutreten. Es war grotesk: Ich konnte nicht pinkeln, mein Körper zitterte wie Espenlaub und ich lachte zehn Minuten aus vollem Hals. Anschließend trank ich einen Liter Wasser und legte die Beine hoch. Dann endlich nach etwa drei Stunden landete eine riesige Menge an Blutklumpen mit blutrotem Urin im WC. Ich war gerettet. Der Urin danach war wieder blass gelb. Ich entschloss mich, erstmal keine Schüssler Salze mehr einzunehmen.









Kapitel 11

Am 21. August 2013 lag ich wieder in der Röhre. Ergebnis: Der Tumor hatte die Blasenwand nicht infiltriert. Ich fand, dass das ein ermutigendes Resultat war. Ein inaktiver Tumor ist ein gutartiger Tumor.

Eine Woche setzte ich mich betreffs dieser Diagnose telefonisch mit dem Biologen Dr. Coy in Verbindung. Es ergab sich ein sehr interessantes Gespräch und er sagte mir, dass sich Tumoren meistens verkapseln, wenn sie nicht mehr wachsen. Doch was das Blut in meinem Urin und das Brennen und Stechen beim Wasserlassen zu bedeuten hatte, darüber wollte und konnte er mir keine Antwort geben. Auf meinen Wunsch hin aber mailte er mir eine Liste von Urologen zu, die mit ihm in Verbindung standen.

Bei einer Urologin in Wiesbaden vereinbarte ich diesbezüglich einen Termin. Zu diesem Zweck holte ich mir bei meinem Hausarzt sämtliche Befunde ab. Als ich diese aufmerksam durchlas, entdeckte ich, dass im MRT-Befund vom 21.08.13 neben dem Tumor leichte divertikelartige Ausstülpungen linksseitig in der Blase erwähnt wurden. Ich recherchierte umgehend im Internet und fand heraus, dass diese auf Druck und Zug manchmal bluten. Konnte es sein, dass diese Divertikel für meine Blutungen verantwortlich waren?  

Am 2. September 2013 fuhr ich nach Wiesbaden. Die Urologin war ausgesprochen höflich und nahm sich viel Zeit für die Sichtung meiner Befunde. Dann untersuchte sie meine Blase mittels eines Ultraschalls. Schließlich nahm sie mir Blut ab, um einige Tests zu machen. Z.B. den Tumormarkertest. Tumormarker sind Substanzen, deren erhöhte Konzentration auf einen Tumor hinweisen können. Außerdem den von Dr. Coy entwickelten TKTL1 Test. Dieser untersucht Makrophagen (Fresszellen) auf eine erhöhte Konzentration von tumorspezifischen Strukturen. Dr. Coy beschrieb in seinem Buch: „Ein positiver Befund ist ein Hinweis auf die Energiegewinnung durch Vergärung und auf ein erhöhtes Metastasenrisiko.“

Am Freitag, den 13. September erhielt ich die Befunde. Leber-, Nieren- und sonstigen Blutwerte waren völlig in Ordnung. Der Tumormarker- und der TKTL1 Test zeigten leicht erhöhte, nicht besorgniserregende Werte an. Aus diesen Ergebnissen war zu schließen, dass mein Immunsystem den Tumor im Griff hatte. Darüber war ich hoch erfreut. Ich vereinbarte einen weiteren Kontrolltest.
In den folgenden zwei Wochen wurde das Stechen beim Wasserlassen immer stärker. Schließlich erinnerte ich mich an die Zinnkraut-Umschläge und begann, täglich zwei Stunden lang einen Umschlag auf die Blase zu legen. Die Schmerzen ließen leicht nach.

Im Oktober bestellte ich nochmal Blasentropfen aus Österreich. Nach der Einnahme verstärkte sich jedoch schlagartig das Bluten. Was hatte das zu bedeuten? Ich brach die Einnahme sofort ab und probierte es später insgesamt dreimal wieder. Doch immer das gleiche Ergebnis: Es begann sofort stark zu bluten.

Als ich im Internet las, dass Curcuma gegen Tumore wirkt, kaufte ich mir am 3.12.2013 entsprechende Kapseln. Und wieder dasselbe Malheur: kurz nach der Einnahme begann es brutal zu bluten. Ich hörte sofort mit der Einnahme auf und probierte es insgesamt noch zweimal, um ganz sicher zu gehen. Doch immer wieder traten starke Blutungen auf.

Am 9.12.2013 machte ich einen zweiten TKTL1 Test. Neun Tage später erhielt ich ein schlechtes Ergebnis: Der Tumor hatte seine Aktivität erhöht. Ich fühlte mich enttäuscht.

Auf der Homepage von Dr. Coy entdeckte ich einen Hinweis, dass eine Zucker- und Kohlenhydratreduzierung alleine nicht ausreicht. Zur Unterstützung des Säure-Basenhaushalts und Optimierung des Eiweißhaushalts wäre die Einnahme von milchsauer vergorenen Lebensmitteln dringend erforderlich. Umgehend bestellte ich diesbezüglich eine Kiste Laktat-Drink Soja. Doch kaum hatte ich dieses Getränk eingenommen, verstärkten sich die Blutungen schlagartig. Um sicher zu gehen, versuchte ich es auch mit diesem Mittel dreimal, doch immer wieder dasselbe Ergebnis: Sofort nach der Einnahme kam beim Wasserlassen fast pures Blut aus der Blase.

Bald gab es ein neues Problem mit den Blutungen. Bei Blutungen bildet sich durch die Blutgerinnung Fibrin. Bisher wurde die Blutklümpchen beim Wasserlassen leicht herausgeschwemmt. Doch mit dem Laktat-Drink änderte sich das. Ende Dezember war meine Blase so voll mit dicken Blutklumpen (Fachjargon: Koagel), dass der Blasenausgang zur Harnröhre verstopft war. In diesem Fall spricht man von einer Tamponade. Ich  konnte morgens nach dem Aufstehen kein Wasser mehr lassen. Trotz Druck auf der Blase ging einfach nichts. Obwohl mir der Schrecken in die Glieder fuhr, blieb ich ruhig und überlegte. Dann trank ich einen Liter Wasser. Eine halbe Stunde später klappte es mit dem Wasser lassen. Ein Haufen von Blutklumpen kamen mit heraus.


 

Kapitel 10

Im Juli hatte ich schon wieder mehrmals Blut im Urin. Auch stach und brannte es beim Wasserlassen wieder kräftig. Ich machte mir aber keine großen Sorgen. Bis zur nächsten MRT dauerte es nicht mehr lange und dann würde ich weiter sehen.

Da meine Frau ihre Mutter pflegt, wohnen wir seit 2011 in einem kleinen osthessischen Dorf. Viele Leute hier haben Krebs und mit einigen kam ich manchmal ins Gespräch. Merkwürdigerweise war niemand dabei, der sich mit seiner Erkrankung auseinandersetzte. Sie wussten nichts über den Stoffwechsel von Krebszellen und folglich auch nicht, dass der Verzehr von Zucker und Kohlenhydraten möglicherweise schädlich war. Keiner ihrer Ärzte hatte sie jemals auf ihre Ernährung angesprochen. Das konnte ich nachvollziehen, denn mein Hausarzt hatte mich immer skeptisch angeschaut, wenn ich ihm von meinem Ernährungsprogramm berichten wollte. Was ist nur los mit den Ärzten?

Anfang August stieß ich im Internet auf den Erfahrungsbericht eines Bloggers, der sein Schicksal mit mir teilte. Anfang 2009 wurde bei ihm per Blasenspiegelung und MRT ein Blasentumor festgestellt. Auch sein Urologe riet zu einer schnellen Operation und vereinbarte sogleich einen Termin. Doch der Blogger entschied sich, eine Zweitmeinung von einem anderen Urologen einzuholen. Dieser riet ihm, einen Ganzkörper PET-Scan durchzuführen. Die Untersuchung ergab, dass die Blase nicht nur von innen befallen, sondern schon durch die Blasenwand nach außen gewachsen war und das sogar sehr großflächig. Der Mann schrieb, dass er sehr frustriert war. Trotzdem entschied er sich im Mai 2009 für den alternativen Heilungsweg. Sehr mutig!

Ab Juni 2009 besuchte er für fünf Wochen ein Zentrum für alternative Krebstherapie. Dort durchlief er Anwendungen, die Ernährung, Entgiftung und Energiearbeit beinhalteten. Also im Prinzip dasselbe Programm, das ich privat machte. Im Mai 2010 ließ er einen zweiten PET-Scan machen. Das Ergebnis bestärkte ihn, auf dem beschrittenen Weg weiterzugehen. Anfang 2011 wurde bei einer letzten MRT festgestellt, dass der Tumor von seiner ursprünglichen Größe von 5 cm bis auf wenige Millimeter geschrumpft war. Seine Ärzte sprachen von einem Wunder.

Als ich mit dem Mann Kontakt aufnahm, erfuhr ich, dass sich bei ihm im Oktober 2012 ein sog. Nierenstau eingestellt hatte. Ein neuer Tumor hatte den Zugang von der Niere zur Blase verstopft. Da er seine Anwendungen in den letzten Monaten vernachlässigt hatte, begann er sein erlerntes Ernährungs- Entgiftungs- und Energieprogramm umgehend wieder anzuwenden. Seit August 2013 arbeitet die betreffende Niere wieder, doch ist sie nun kleiner, als die andere.

Da ich mit meinem Leidensgenossen in den Folgemonaten einige E-mails austauschte, erfuhr ich, dass sich bei ihm ein neuer Blasentumor gebildet hatte, der bis Oktober 2013 eine Größe von 8 cm erreicht hatte. Daraufhin begann er umgehend mit einer bis zur Hochdosierung steigenden Einnahme von bitteren Aprikosenkernen und ab März 2014 mit Blasenspülungen nach Dr. Simoncini. Wie es mit diesem Mann weiterging, darüber berichte ich später. 
 




 



Kapitel 9

Im Juni traten wieder leichte Schmerzen im Unterleib und Stechen beim Wasserlassen auf. Dazu kamen ständiger Harndrang und blutiger Urin. Ich wusste immer noch nicht, was das zu bedeuten hatte, sparte mir aber den Weg zum Arzt. Ich wusste genau, wie er reagieren würde: „Sofort operieren!“

Das Blut im Urin verschwand bald wieder, doch die anderen Beschwerden blieben. Da kam ich auf die Idee, die Reflexzonen meiner Füße zu behandeln. Ich schaute im Internet nach, wo sich die entsprechenden Bereiche für die Blase befanden und begann dann, mich dort ausgiebig zu massieren. Das schmerzte, doch die Beschwerden verschwanden fast augenblicklich.

Mitte Juni rief mich meine Tochter an und erzählte mir von der Arbeit von einer gewissen Lara´ Marie Obermaier. Auf deren Homepage erfuhr ich, dass sie verschiedene Praktiken der Energiemedizin nutzt, um Traumata aufzuspüren und mit Licht zu überschreiben. Ich setzte mich telefonisch mit ihr in Verbindung. Während wir miteinander redeten, fühlte ich eine tiefe Stille in ihrem Wesen. Das gefiel mir und so vereinbarte ich einen Behandlungstermin.

Am 27.06. war es so weit. Nach einem kurzen Einführungsgespräch begann Frau Obermaier mit ihrer Arbeit. Sie entfernte verschiedene Fremdenergien, die sich angeblich in meinem Körper festgesetzt hatten. Nach der Sitzung fühlte sich der Bereich meiner linken Hüfte erstmals seit Jahrzehnten völlig frei an. Ungläubig machte ich am nächsten Tag Liegestützen, weil ich diese seit vielen Jahren wegen sofort auftretender Rückenschmerzen nicht mehr machen konnte. Und siehe da, die Muskulatur machte keine Probleme. Am gleichen Tag nahm ich meinen Hula-Hoop-Reifen (1,2 kg) und ließ ihn 250 mal um meine Taille kreisen. Normalerweise schmerzten meine Bandscheiben schon nach fünfzig Umdrehungen. Doch dieses Mal hatte ich nicht die geringsten Beschwerden. Mutig geworden stand ich am nächsten Morgen früh auf und joggte erstmals seit langer Zeit über eine längere Strecke. Eigentlich fing mein rechtes Knie bei einer solchen Belastung sofort zu schmerzen an. Doch dieses Mal verlief der Lauf völlig problemlos. Wie konnte das möglich sein?

Bisher dachte ich immer, dass Muskelblockaden entweder auf mechanische oder seelische Ursachen zurückzuführen sind. Ich war vor vielen Jahren zwar bei einem Medium gewesen, das mir sagte, dass sich in meinem Körper verstorbene Wesenheiten festhielten, weil sie ihren Weg ins Licht nicht gefunden hatten. Doch war ich bei Aussagen dieser Art immer skeptisch gewesen. Nun aber hatte mich Frau Obermaier von solchen Energien tatsächlich befreit. Ich machte zwei weitere Sitzungen bei ihr. Meine linke Körperseite war fortan wesentlich entspannter, als früher.
 

 

Kapitel 8

Am 14.03.2013 kam mit meinem Urin wieder einmal ein kleiner Gewebefetzen heraus. Ich löffelte ihn kurzerhand aus der Toilette, steckte ihn in ein kleines Glas und und brachte ihn zu meinem Hausarzt. Der versprach mir, das Teilchen an ein Labor zu schicken.

Eine Woche später hatte ich das Ergebnis. Bei dem Gewebe handelte es sich um Fibrin. Dieses bildet sich beim Prozess der Blutgerinnung. Damit stand fest, dass sich in meiner Blase eine Wunde befinden musste. Ob der Tumor blutete oder die Blasenwand, das wusste der Arzt natürlich nicht. Doch empfahl er mir bei dieser Gelegenheit erneut dringend, mich operieren zu lassen.

Als ich wieder einmal frühmorgens wach wurde, kam mir ein Vorfall in den Sinn, den ich im Alter von sieben oder acht Jahren erlebte. Meine Stiefmutter war wegen irgendetwas böse auf mich und ließ mich daher zur Strafe auf Erbsen knien. Nun fühlte ich mich in die damalige Situation ein und kam mit tief verdrängten Emotionen von Wut, Hilflosigkeit und Empörung in Berührung. Ich löste alle diese Emotionen auf, indem ich sie willkommen hieß und vollständig durchfühlte.

Ab Mitte März hatte ich verstärktes Brennen und Stechen beim Wasserlassen. Außerdem fand sich wieder Blut im Urin. Und natürlich kamen mir Zweifel, ob ich mich wirklich auf dem Weg der Besserung befand.

Am 9.04.2013 ließ ich das nächste Ultraschallbild machen. Das Ergebnis war ermutigend: Der Tumor hatte nach wie vor eine Breite von 3,7 cm. Doch der Urologe erklärte mir aufs Neue, dass der Tumor jedoch aller Wahrscheinlichkeit bösartig war. Außerdem teilte er mir mit, dass es sich nicht abschätzen ließ, inwieweit der Tumor bereits in tiefere Schichten gewachsen war. Daher schlug er mir vor, eine Magnetresonanztomografie (MRT) zu machen. Hierbei würde man genauer feststellen können, was in und hinter der Blase los war.

Bis zum Termin in der radiologischen Praxis musste ich etwa sechs Wochen warten. In dieser Zeit stach und brannte es häufig beim Wasserlassen. Auch kamen mit dem Urin dicke und blutige Gewebefetzen heraus. Immer wieder wollte sich Angst ausbreiten und immer wieder nahm ich sie an und fühlte sie so lange, bis sie sich vollständig auflöste.

Am 22.05.2013 war es so weit. Ich legte mich in die schmale Röhre, um eine MRT machen zu lassen. Dabei musste ich einen Kopfhörer aufsetzen, da das Gerät einen Heidenlärm machte. Anschließend fand ein Gespräch mit dem Radiologen statt. Ergebnis: der Tumor war nicht in die Blasenwand eingewachsen. Er hatte sich nicht nach hinten ausgebreitet und auch keine Metastasen gebildet. Allerdings gab es eine Einschränkung: an einer winzigen Stelle lag der Tumor an der Blasenwand auf.

Da ich das Ergebnis mit meinem Urologen besprechen wollte, rief ich ihn einige Tage später an. Doch er war gerade in Urlaub, hatte aber inzwischen seinen Bericht an meinen Hausarzt geschickt. Als ich diesen anrief, stellte sich heraus, dass der Urologe der Meinung war, dass der Tumor dabei wäre, in die Blasenwand einzuwachsen. Das war eine eigenwillige Interpretation, denn so weit war der Radiologe nicht gegangen. Mein Hausarzt hielt daher an seiner Meinung fest, dass ich mich schleunigst operieren lassen sollte. Da ich den Bericht des Radiologen selber lesen wollte, rief ich die radiologische Praxis an und bat, eine Kopie des Untersuchungsergebnisses an meinen Hausarzt zu schicken.


Kurz darauf besuchte ich meinen Hausarzt und ließ mir den Bericht des Radiologen zeigen. Da stand geschrieben, dass der Tumor an einer Stelle an der Blasenwand auflag und eine beginnende Infiltration aufgrund einer verminderten Blasenfüllung letztlich nicht auszuschließen sei. Das klang irgendwie bedrohlich. Ich entschloss mich, binnen drei Monaten eine weitere MRT machen zu lassen.







 
















Kapitel 7

Ein Freund machte mich auf das Buch „Der Schlüssel zur Selbstbefreiung“ von Christiane Beerlandt aufmerksam. Die Autorin stellt fest, dass der Mensch ein äußerst glückliches Wesen wäre, wenn er vollständig in Wahrhaftigkeit leben würde. Dadurch aber, dass er einen Weg beschreitet, der nicht seinem eigentlichen Sehnen entspricht, entwickelt er einen disharmonischen Zustand, der sich auf der körperlichen Ebene als Krankheit manifestiert.

Daher ist sie der Meinung, dass sich der Keim, also die wirkliche Ursache dafür, warum man eine bestimmte Krankheit entwickelt, auf der psychoemotionalen Ebene befindet. Dies ist die Ebene der tiefsten Gefühle und Überzeugungen eines Menschen, seiner Erwartungen und seines Selbstbildes.

Zur Blase meinte sie, dass diese ein perfektes Zusammenspiel der männlichen und weiblichen Anteile in jedem Menschen fordert. Demzufolge entwickelt sich ein Blasentumor, wenn zwischen diesen beiden Polen ein Ungleichgewicht herrscht. Da meine linke Körperseite, also der weibliche Pol, seit jeher verspannt war, könnte Christiane Beerlandt´s Sichtweise stimmen. Da es jedoch so viele verschiedene Sichtweisen über die Entstehung von Krebs gibt, konnte ich natürlich nicht wissen, ob die Frau Beerlandt Recht hat.

Am 3.03.2013 erhielt ich einen Anruf von meiner Tochter Sameera. Sie hatte einen Tag zuvor auf YouTube ein älteres Video der ARD über Osho gesehen, das einen Bericht über sein Leben zeigte. Osho sagte an einer Stelle: „Du kannst Dich von dem ganzen Irrsinn befreien, den die Vergangenheit in Dir angerichtet hat … Du musst nur zum Zeugen Deiner Gedankenprozesse werden … Beobachte nur Deine Gedanken, wie sie an Dir vorbei ziehen … Störe sie nicht und vor allem werte sie nicht … In dem Moment, wo Du sie beurteilst, bist Du nicht mehr Zeuge.“ Diese Sätze ließen meine Tochter nicht mehr los. Als sie mich am folgenden Vormittag anrief, schien sie völlig durcheinander und stammelte die ganze Zeit: „Da ist ja nichts, da ist ja nichts.“

Es stellte sich heraus, dass Oshos Gedanken ihr Zeugenbewusstsein geweckt hatte. Offensichtlich war sie auch ziemlich spirituell und nun in ihre innere Leere gefallen. Ihren Verstand konnte sie nur noch irgendwo am Rande wahrnehmen. Dass dieser aus seiner untergeordneten Position heraus ständig das Wort „Ich“ benutzte, amüsierte sie. In mir breitete sich eine große Freude aus, denn meine Tochter war möglicherweise erwacht.

Meine Vermutung vertiefte sich, als sie mir am nächsten Tag folgende E-Mail schickte: „Alles ist gut. Alles ist beim Alten und doch neu. Die Identifikation ist weg. Danke beloved Papa, dass Du mich begleitet hast. In deep love!!!“


In den folgenden Tagen lösten unsere gelegentlichen Telefongespräche immer wieder eine tiefe Freude in mir aus. Manchmal schwiegen wir einfach und ich lauschte ihrer Stille, die viel tiefer zu sein schien, als meine eigene. Mein Körper fing dann jedes Mal zum Vibrieren an.


Montag, 21. April 2014

Kapitel 6

Inzwischen hatte ich das Buch „Die neue Anti-Krebs Ernährung“ von Dr. Johannes Coy und Maren Franz gelesen. Der Chemiker Dr. Coy fordert noch konsequenter als Frau Dr. Budwig, den Verzehr von Zucker und Stärke einzuschränken. Dadurch soll aggressiven Krebszellen die Nahrungsgrundlage Glukose total entzogen werden. Fortan achtete ich streng darauf, nur noch kohlenhydratarme und gleichzeitig eiweißreiche Lebensmittel zu verzehren. Z.B. erfüllen Süßkartoffeln und Protein-Brote diesen Anspruch. Normale Speisekartoffeln und Reis dagegen waren auf meiner Speisekarte ab sofort gestrichen. Auch verzichtete ich wegen der Fructose auf die meisten Obstsorten.

Ende März fuhr ich nach München und besuchte meine Tochter. Bei dieser Gelegenheit traf ich auch meinen Freund Werner. Er reist häufig nach Taiwan, wo er mit spirituellen Meistern in Kontakt ist. Lt. seiner Aussage sind seine Meister der Meinung, dass man einen Zustand erreichen kann, in dem man völlig angstfrei ist. Damit wollte er sagen, dass alleine die Tatsache, eine Krankheit zu behandeln, von Angst zeugt. Nachdem ich über diese Aussage nachgedacht hatte, erkannte ich, dass eine gewisse Wahrheit darin steckt. Demzufolge befand ich mich in einem Zustand der Angst. Und ja, ich hatte immer wieder Gedanken, die Angst erzeugten, doch stellte ich mich ihr und löste sie somit immer wieder auf. Ein Prozess wie Ebbe und Flut.

Nachdem ich aus München zurück war, pinkelte ich Blut. Zusätzlich schwammen im Urin zwei große blutige Gewebefetzen. Was hatte das zu bedeuten? Hatten die Mitglieder des Blasenkrebsforums am Ende doch recht? Das Geschehen beunruhigte mich. Ich begann zu recherchieren, wie sich ein Tumor ernährt.

Ich fand heraus, dass Tumoren ihre Nahrung (Zucker) direkt aus ihrer Umgebung aufnehmen. Wenn ihr Energiebedarf bei Wachstum steigt, bilden sie Substanzen, mit denen sie eigene Blutgefäße herstellen und somit leichter an Zucker gelangen können.

Damit ergab sich folgendes Bild: Das Blut in meinem Urin und die blutigen Gewebefetzen konnten sowohl positive als auch negative Ursachen haben. Positiv wäre z.B., wenn der Abbau des Tumors Blutungen hervorrufen würde. Falls der Tumor aber aus irgendeinem Grund selbst blutete, dann wäre das wahrscheinlich gar nicht gut.

Wodurch unterscheiden sich eigentlich gutartige von bösartigen Tumorzellen? Dazu muss man etwas über ihren Stoffwechsel wissen. Die meisten Körperzellen und auch gutartige Tumorzellen gewinnen ihre Energie, indem sie Zucker unter Mithilfe von Sauerstoff verbrennen. Bösartige Tumorzellen dagegen brauchen mehr Zucker, als die gutartigen. Daher stellen sie von Verbrennung auf Vergärung um. Das hat verschiedene Vorteile: Erstens sind sie nicht mehr auf Sauerstoff angewiesen und zweitens entsteht beim Vergärungsprozess Milchsäure, die einen Schutzwall gegen die Angriffe des Immunsystems bildet. Ein weiterer Effekt der Milchsäure liegt darin, dass dieses in umliegendes Gewebe eindringt und zerstört. Dabei hat der Krebs den großen Vorteil, dass er die Glukose nicht mehr mit anderen Zellen teilen muss.






Freitag, 18. April 2014

Kapitel 5

Nach einiger Zeit verstärkte sich das Brennen in Harnröhre und Blase. Mir kam der Gedanke, dass das vielleicht an einem Zuviel an Natron lag. Ich reduzierte also die Einnahme, bis ich es nach einigen Tagen gänzlich einstellte. Und tatsächlich, das Brennen ließ nach. Ob das Eine mit dem Anderen zu tun hatte, wusste ich nicht.

Bald darauf stieß ich im Internet auf ein Forum für Blasenkrebs. Diese Online-Selbsthilfegruppe hilft Betroffenen und deren Angehörigen, mit ihrer Erkrankung besser fertig zu werden. Ich fand das interessant und meldete mich umgehend an. Dann fragte ich an, ob ich meine Geschichte einer alternativen Heilung einstellen dürfe. Da die Antworten trotz aller Skepsis positiv waren, schrieb ich also einen Beitrag, wie ich bisher mit dem Tumor umgegangen war. Und dann kam ein Echo, das ich in dieser Härte nicht erwartet hatte.

Die Mitglieder konnten nicht begreifen, dass ich keine transurethrale Resektion machen ließ. Sie sagten, dass ich erst danach wissen würde, wie es wirklich um meine Blase stand. Dass ich mir einfach nichts aus meinem Körper herausschneiden lassen wollte, brachte mich in den Verdacht, Mitglied der Scientology Kirche zu sein. Ein Forenmitglied schlug mir daraufhin vor, mich auf meinen Geisteszustand untersuchen zu lassen. Ein Mann schrieb, dass es andere Möglichkeiten gäbe, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er sei froh, sich operiert haben zu lassen und prophezeite mir einen qualvollen Tod. Eine andere Person schrieb, dass eine Kugel in den Kopf wesentlich effizienter wäre, als Russisch Roulette zu spielen.


Schließlich wurde der Vorschlag diskutiert, ob mein Beitrag überhaupt in dieses seriöse Forum hineingehöre. Der Moderator des Forums beendete die Diskussion, indem er „hocherfreut“ feststellte, wie immunisiert die Mitglieder gegen mein „Gedankengut“ seien. Er schrieb, dass alle Mitglieder ganz genau wüssten, dass Zinnkraut, Natron, Himbeeren, Ernährungsprogramme und Schamanenpülverchen absolut nicht gegen den Krebs wirken. In Anbetracht der Tatsache, dass ein solcher Schwachsinn und Irrweg nicht weiter angepriesen werden dürfe, hatte er beschlossen, meine Seite zu schließen.

Mir wurde übel. Ich fühlte mich allein gelassen und hilflos. Mein Magen fühlte sich an, als hätte ich einen Tiefschlag erhalten. In meiner Verzweiflung schrie ich innerlich immer wieder: „Ja ja, ich lasse mich sofort operieren!“ Doch gleichzeitig nahm ich diesen unseligen Zustand an und fühlte mich so lange in ihn hinein, bis er sich aufgelöst hatte. Danach war ich wieder gelöst und entspannt. 

Ich kam auf die Idee, die enorme Kraft des Geistes zu nutzen. In meiner Vorstellung pinselte ich Blase, Harnleiter und Harnröhre mit einer weißen Substanz ein. Als alle Innenflächen weiß glänzten, stellte ich mir folgende chemische Reaktion vor: In meiner Blase begann es zu brausen und zu zischen und Dämpfe stiegen auf. Nach einer Weile ebbte das Geschehen ab und das Bindegewebe von Blase und Harngängen blieb makellos weiß. Immer wieder in den nächsten Wochen wiederholte ich diesen Vorgang. Das Brennen in der Harnröhre reduzierte sich wieder.

Eine Zeitlang suchte ich im Internet nach Menschen, die sich ebenfalls gegen eine Operation entschieden hatten. Doch es schien niemanden zu geben, der es gewagt hätte, seinen Tumor auf eigene Faust zu behandeln. Die meisten Tagebücher, die diesbezüglich im Internet veröffentlicht wurden, bezogen sich immer auf postoperative Heilungsprozesse.


Kapitel 4

Weihnachten 2012 schenkte mir meine Tochter ein Buch mit dem Titel: „Sanftes Heilen mit Quantenenergie“. Es war ihr von einem Bekannten empfohlen worden, dessen Vater Prostatakrebs hatte und mit dieser Methode angeblich geheilt wurde. Die beiden Autoren versprechen, dass man sein Leben mit der beschriebenen 2-Punkt-Methode in beruflicher, finanzieller, partnerschaftlicher und gesundheitlicher Hinsicht positiv verändern kann. Da die Technik sehr einfach war, begann ich, sie auszuüben.

Am 8. Januar 2013 ließ ich mir von meinem Urologen einen Ultraschall machen. Der Tumor war noch da und hatte weiterhin eine Größe von 3.7 cm. Der Arzt legte mir erneut eine Operation nahe und wiederholte, dass der Tumor aller Wahrscheinlichkeit nach bösartig war. Er sagte mir, dass ich unvernünftig sei und ich entgegnete, dass eine Operation von meinem Standpunkt aus ebenso unvernünftig war, wie eine Nicht-Operation aus seiner Sicht.

Am 9. Januar machte mich ein Bekannter auf das energetische Heilmodell nach Dr. med. Dietrich Klinghardt aufmerksam. Danach hängen organische Erkrankungen mit unerlösten seelischen Konflikten zusammen. Aus dem von ihm entwickelten Gefühlsmandala ist ersichtlich, dass die Harnblase etwas mit verdrängter Scham zu tun hat.

In diesem Zusammenhang fiel mir eine Geschichte ein, die wahrscheinlich kurz vor oder nach dem vorher erwähnten Streit meiner Eltern passierte. Wir wohnten damals in Bielefeld und meine Mutter war mit mir nach Hamburg gefahren. Rückblickend glaube ich, dass sie sich über Schiffspassagen nach Israel erkundigen wollte. Erklären muss ich diesbezüglich, dass meine Mutter als 16-jährige in das KZ  Stutthof (bei Danzig) deportiert wurde. Wie alle Lagerinsassen hatte sie sich nach Israel gesehnt, dem Land, wo es keine Nazis gab. Ich kann mich erinnern, dass sie meinem Vater, immer wenn sie gestritten hatten, drohte, nach Palästina (so nannte man Israel damals noch) zu gehen. Mein Vater brüllte dann jedes Mal: "Du kannst gehen, aber ohne das Kind!"

Aus Hamburg ist mir in Erinnerung geblieben, dass wir in irgendeiner Kneipe waren und dann irgendwo hingingen. Während mich meine Mutter hinter sich herzog, schrie ich wie am Spieß. Ich trug einen blauen Mantel und hatte nichts darunter an. Warum, weiß ich nicht mehr, wahrscheinlich hatte ich mir in die Hosen gemacht.

Nun vertiefte ich mich in die Gefühle, die in diesem Zusammenhang auftauchten. Und plötzlich war sie da, die tiefe Scham. Doch irgendetwas stimmte nicht. Ich fühlte und fühlte diese Scham, bis mir schlagartig klar wurde, dass es sich nicht um meine Scham, sondern um die meiner Mutter handelte. In dieser Erkenntnis löste sich mit einem leichten Knacken etwas in meiner linken Kopfhälfte, schoss nach rechts herüber und fuhr dann hinab in meine Blase. Für einen wunderbaren kurzen Moment fühlte ich dort eine tiefe Erleichterung. War das vielleicht der Heilungsimpuls? Ich wusste es nicht.



Donnerstag, 17. April 2014

Kapitel 3

Ich fragte mich, was sich in meinem Unterbewusstsein an verdrängten Emotionen oder Traumata verbarg. Mir kamen die hässlichen Streitigkeiten in den Sinn, die meine Eltern hatten, als ich noch ein kleiner Junge war. Obwohl ich noch zu jung für klare Erinnerungen war, konnte ich einen bestimmten Vorfall nie ganz vergessen.

Ich war etwa vier Jahre alt und ich fuhr mit meinen Eltern nach München, um den Bruder meines Vaters zu besuchen. Er lebte damals mit Frau (meine Tante) und Kind (meine Cousine) zur Untermiete in einer großen Wohnung am Englischen Garten. Aus irgendeinem Grund gerieten sich meine Eltern nach einigen Tagen in die Haare und wollten trotz meiner flehentlichen Bitten nicht mehr aufhören, sich anzubrüllen.

Im Jahr 1952 trennten sich meine Eltern und ich bekam eine Stiefmutter. Bald zogen wir nach München. Dort wuchs ich auf und verbrachte den Großteil meines Lebens. Eines Tages lief mir die Frau über den Weg, bei der mein Onkel zur Untermiete wohnte, als wir ihn besuchten. 

Als ich mich ihr zu erkennen gab, schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen und sagte: „Mein Gott, Du bist das.“ Um Näheres über die damaligen Ereignisse zu erfahren, befragte ich sie. Die Frau schaute mich nachdenklich an und sagte dann: „Ja, das war schrecklich. Deine Eltern haben sich drei Tage lang gestritten und geprügelt. Und Du hast inbrünstig geschrien, dass sie aufhören mögen. Doch haben sie nicht auf Dich gehört. Am dritten Tag warst Du mit Deiner Kraft völlig am Ende. Ich glaube, Du hattest einen Nervenzusammenbruch. Hast nur noch dagesessen und gewimmert.“

Und wieder einmal benutzte ich die Zeit um fünf Uhr morgens, um dieses Trauma aufzulösen. Ich verband mich mit meinen verstorbenen Eltern, indem ich einfach an sie dachte. Ich merkte sofort, dass sie in meiner Vorstellung feindlich gesinnt waren. Daraufhin nahm ich meinen Vater in die Arme und wartete ab, was passierte. Nach einer Weile begann er zu weinen. Ich tröstete ihn und streichelte ihn über den Kopf. Bald lächelte er und tief in mir löste sich etwas auf.

In der nächsten Nacht stellte ich mir meine Mutter vor, doch es dauerte lange, bis sie in meine Arme kam. Dann aber flossen auch ihre Tränen. Wieder löste sich etwas tief in mir auf und das fühlte sich gut an.

In der folgenden Nacht stellte ich mir meine Eltern gemeinsam vor. Sie waren sich nun nicht mehr feindlich gesinnt und es dauerte nicht lange, dann nahmen sie einander in die Arme und versöhnten sich. Zwischen ihnen erschien ein rotes Herz. Sie blickten mich stolz an und waren voller Freude. Ich fühlte eine tiefe Liebe in mir.

Da diese Methode so gut funktionierte, probierte ich sie bei verschiedenen Paaren aus, die mir nahe standen. Und immer wieder machte ich dieselbe Erfahrung. Alle waren bereit, sich der Liebe zu öffnen, die sie verband. Und wenn sich zwei besonders mochten, erschien ein rotes Herz zwischen ihnen.



Kapitel 2


Am 27.09.2012 saß ich wieder bei meinem Hausarzt und ließ ein weiteres Ultraschallbild machen. Das Geschwulst war nach wie vor in seiner vollen Größe da und hatte eine Breite von 4,2 cm. Enttäuschung machte sich in mir breit. Insgeheim hatte ich auf eine Verbesserung gehofft. Natürlich begrüßte ich meine Enttäuschung und fühlte mich so lange in sie ein, bis sie sich auflöste.

Mir kam der Gedanke, dass ein Tumor vielleicht gar keine Krankheit ist. Ich recherchierte im Internet und siehe da, es gab ein Buch mit dem Titel „Krebs ist keine Krankheit.“ Der Verfasser, ein bekannter amerikanischer Krebsforscher, behauptet, dass Krebs nur das physische Symptom eines verzweifelten Versuchs des Körpers ist, spezifische und lebenszerstörende Ursachen zu beseitigen. Von diesem Standpunkt aus gesehen wollen Krebsgeschwüre das Leben gar nicht zerstören, sondern retten.

Zu dieser Zeit wachte ich regelmäßig gegen fünf Uhr morgens auf. Natürlich drehte sich mein Denken sofort um den Tumor. Eines Morgens kam mir der Gedanke, dass die Blase etwas mit Loslassen zu tun hat. Und das erinnerte mich an meine Blockierungen, die ich seit meiner Kindheit reichlich in meiner gesamten linken Körperseite hatte. Hatte mich früher hauptsächlich mein verspannter Rücken drangsaliert, betrachtete ich nun die Verspannungen an meinem Kopf. Eigentlich war dort alles verspannt. Vielleicht lag das an den verschiedenen Eingriffen, die ich in jungen Jahren durchgemacht habe.

So wurden mir im Alter von vier Jahren Polypen operativ aus dem Rachenraum entfernt. Ich musste damals ins Krankenhaus und war völlig verängstigt. Als ich fünf Jahre alt war, schlug mir ein Spielkamerad einen Spaten knapp über das linke Auge. Ich blutete stark und die Narbe ist heute nur deshalb schwer zu erkennen, weil sie von der Augenbraue verdeckt ist. Mit sieben musste ich zum Arzt, weil ich eine schmerzhafte Stirnhöhlenvereiterung hatte. Zur Abhilfe wurde mir ein Absauginstrument in die Nase gesteckt und bis zur Stirnhöhle hochgeschoben. Ich habe mich dabei so sehr gegen die Behandlung gewehrt, dass mich der Arzt, seine Sprechstundenhilfe und meine Stiefmutter im Behandlungsstuhl festhalten mussten. Mit fünfzehn Jahren warf mir ein Spielkamerad eine Dachplatte auf den Kopf. Ich kam blutüberströmt ins Krankenhaus und wurde genäht. Im Alter von sechzehn Jahren wurde meine Nasenscheidewand begradigt. Als ich siebzehn Jahre alt war, kam ich wegen einer Kieferhöhlenvereiterung nochmal ins Krankenhaus. Dort wurde die Verbindung zwischen dem mittleren Nasengang und der Kiefernhöhle operativ ausgeweitet. Dabei wurden die entzündeten Schleimhäute abgetragen und der Eiter entfernt. Zu guter Letzt leide ich seit meiner Kindheit an einem schweren beidseitigen Tinnitus.

Ich beobachtete nun also aufmerksam die verschiedenen Bereiche meines ramponierten Kopfes. Nach ca. 45 Minuten verkrampfte sich plötzlich mein Kinn. Ich blieb einfach Zeuge des Vorgangs und fünfzehn Minuten später entspannte es sich sanft und ein breites Lächeln sank in mein Herz.

Inzwischen hatte ich begonnen, die Ernährungsvorschriften nach Frau Dr. Johanna Budwig zu befolgen. Es schien so zu sein, dass Tumoren und Krebs für ihren Stoffwechsel dringend Zucker brauchen. Da auch alle Kohlenhydrate zu Zucker umgebaut werden, stellte ich meine gesamte Ernährung um. So verzichtete ich fortan auf Brötchen zum Frühstück, Spaghetti zum Mittagessen und mein geliebtes Eis am Abend. Morgens stattdessen Quark mit Leinöl und Obst. Hmmm, sehr lecker! Mittags Salat, Gemüse, Kartoffeln und Tofu. Alles angerichtet mit Leinöl. Keine andere Pflanze hat einen so hohen Omega-3-Fettsäuren Anteil. Zum Braten verwendete Kavito (meine Frau) nur noch Oleolux. Dieses Fett wird aus Leinöl, Kokosfett, Zwiebeln und Knoblauch selbst hergestellt. Vor den Mahlzeiten nahm ich dreimal täglich 5 ml Granatapfel Muttersaft ein. Die enthaltene Ellagsäure soll Tumoren am Wachstum hindern. Da Walnüsse die gleiche Wirkung haben, futterte ich diese nun auch abends. Anfang Oktober war mein Darm ziemlich entschlackt und ich fühlte mich ausgesprochen gut.

Meine Tochter machte mich auf eine Heilkundige in Österreich aufmerksam. Sie bedrängte mich tagelang, die Frau zu kontaktieren. Als ich endlich nachgab und diese anrief, hatte ich zunächst Schwierigkeiten, ihren urigen Osttiroler Dialekt zu verstehen. Sie hörte sich meine Krankengeschichte an und sagte dann: „Du bist stark und wirst bald wieder gesund sein.“ Dann sandte sie mir vier Fläschchen mit Kräutermischungen, die ich nun täglich tröpfchenweise einnahm.

Zu dieser Zeit hatte ich plötzlich das erste Mal seit fast einem Jahr wieder einen heftigen Hexenschuss. Meine Lendenwirbelsäule macht mir seit dreißig Jahren immer wieder Probleme. Ich war viele Jahre lang Taxigefahren und das hatte meinem Rücken nicht gut getan. Nun also war es wieder einmal so weit und ich konnte mich weder bücken, noch im Bett auf die andere Seite drehen.

Als ich am nächsten Tag unsere Hunde Gassi führte, kam ich nur langsam vorwärts. Dann erinnerte ich mich daran, dass mir ein Freund einmal empfohlen hatte, in diesem Fall rückwärts zu gehen. Ich probierte den Tipp aus und dann das Wunder: Umgehend entspannte sich mein Becken und ich konnte binnen zehn Minuten wieder ganz normal gehen. Und innerhalb von 24 Stunden waren alle Beschwerden verschwunden. Diese Methode kann ich jedem Menschen, der von Bandscheibenvorfällen in der Lendenwirbelsäule geplagt wird, nur empfehlen.

Ab 23. Oktober nahm ich ein neues Mittel ein. Der Lebensgefährte meiner Tochter kennt einen peruanischen Schamanen, der zufällig gerade in München weilte. Ich kam auf diese Weise zu zwei Beuteln mit Guanabana Pulver. Diese heilende Zauberfrucht der Amazonas Indianer kommt vom Graviola Baum und ist angeblich 10.000-mal wirkungsvoller, als jede Chemotherapie. So soll das angesehene National Cancer Institute in den USA lt. der Webseite www.wirkstofflexikon.com festgestellt haben, dass Graviola möglicherweise die Energieversorgung von Tumorzellen blockiert. Doch sollen weitere Studien notwendig sein, um diese Wirkungsweise zu bestätigen. Daher sind die aktiven Wirkstoffe in Deutschland noch nicht als Arzneimittel patentiert.

An diesem Tage hatte ich einen weiteren Termin bei meinem Hausarzt. Ich ließ per Ultraschall überprüfen, ob der Tumor seine Größe inzwischen verändert hatte. Der Arzt starrte auf den Monitor: Der Tumor hatte seine Größe mehr als verdoppelt! Er war schockiert. Ich auch. Doch nach zwei Minuten fasste er sich an den Kopf: Meine Blase war beim letzten Mal gefüllt und dieses Mal leer. Daher war das Bild unklar und eine Vergleichswert gar nicht möglich. Doch der Arzt war erschrocken und riet mir dringend zur Operation. Er meinte, dass das Gewächs da drinnen bestimmt nicht von alleine verschwindet.

In den nächsten vier Wochen hatte ich weiterhin kaum Beschwerden. Natürlich musste ich nachts ein bis zweimal auf die Toilette. Und wenn die Blase voll war, dann brannte und stach es in der Harnröhre.

Ende November war ich wieder zum Ultraschall bei meinem Hausarzt. Und dann das schier Unfassbare: Der Tumor hatte jetzt eine Breite von 3,7 cm und war damit um einen halben Zentimeter kleiner geworden. Der Arzt war fassungslos. So etwas hatte er noch nie erlebt.

Anfang Dezember klingelte der Postbote an der Tür und brachte mir ein Paket. Als ich es öffnete, fand ich einen Entsafter vor. Es war mir sofort klar, dass es sich um ein Geschenk meines Bruders handelte. Wir hatten uns einige Tage zuvor über die gesundheitlichen Vorteile von frisch gepressten Säften unterhalten. Dieses Gerät hatte ein System, das Obst und Gemüse auf besonders sanfte Weise auspresste. Fortan trank ich täglich frische Frucht- und Gemüsesäfte auf das Wohl meines Bruders.

Kurz vor Weihnachten hatte ich einen Termin zum nächsten Ultraschall. Gespannt starrte mein Hausarzt auf den Bildschirm … dann der Schock: Der Tumor war jetzt fast um das Dreifache gewachsen … über zehn cm groß. Wie konnte das möglich sein? Ich hatte doch kaum Beschwerden. Der Arzt räumte ein, dass er sich beim letzten Mal vielleicht geirrt habe. Auf jeden Fall sei er sich dieses Mal ganz sicher. Ich traute ihm jedoch nicht mehr und vereinbarte für Anfang Januar 2013 einen Termin bei meinem Urologen.






















 





Kapitel 1

Ende August 2012 saß ich in der Praxis meines Hausarztes und ließ meine Blase untersuchen. Ich hatte seit über einem Jahr Probleme beim Wasserlassen und neuerdings auch Schmerzen im Unterleib. Außerdem war mein Urin immer wieder blutrot. Der Arzt schaute mich an und machte einen Ultraschall. Auf dem Bild war etwas zu sehen, was seiner Meinung nach nicht in die Blase gehörte. Er befürchtete einen Tumor und überwies mich an einen Urologen.

An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich ein durch und durch spiritueller Mensch bin. Obwohl ich gar nicht weiß, was Spiritualität eigentlich bedeutet. Vielleicht die Sehnsucht nach Glück und der Wahrheit? Ich habe jedenfalls Jahrzehnte lang meditiert, bis sich mir im Jahre 2009 meine wahre Natur offenbarte. Zum besseren Verständnis wurde mir damals bewusst, dass ich nicht mein Denken bin. Nachzulesen in meinem Buch "Sei Dir selbst ein Freund".

Ich begann umgehend Kräutertees zu trinken und mehrmals täglich Kräuterumschläge aufzulegen. Ich kommunizierte mit dem vermeintlichen Tumor und machte ihm klar, dass er willkommen sei. Nachts, wenn ich wach wurde, legte ich meine Hände auf die Blase und gab dem Tumor Wärme und Liebe. Einmal erklärte ich ihm, dass er früher oder später sterben müsse. Warum also nicht jetzt gleich, fragte ich ihn.

Am 11. September fuhr ich zum Urologen. Er führte zunächst eine Anamnese durch, dann einen Ultraschall und schließlich eine Blasenspiegelung. Dann stand fest, dass ein hochgradiger Verdacht auf ein Blasenkarzinom vorlag. Ich schluckte. Der Urologe riet mir zu einer transurethralen Blasenresektion (TUR). Dabei handelt es sich um eine urologische Operationstechnik, bei der der Tumor schichtweise abgehobelt wird. Zunächst war ich durcheinander und zeigte mich einverstanden. Der Arzt wies seine Sprechstundenhilfe an, im städtischen Klinikum anzurufen und einen Operationstermin zu vereinbaren.

Auf dem Heimweg beschäftigte mich die Situation. Angst überflutete mich. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich meine negativen Emotionen nicht verdränge. Ich folgte seit einigen Jahren einer Meditationstechnik, die darauf abzielte, alle Emotionen, insbesondere die negativen, anzunehmen.

Diese Meditationstechnik, die von Osho kommentiert wurde, stammt aus dem Vigyana Bhairava Tantra. Sie ist die 51. von insgesamt 112 Techniken und wurde der Welt vor etwa 5.000 Jahren von Shiva überbracht. Da mir diese Technik inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen war, stellte ich mich meiner Angst und hieß sie willkommen. Innerhalb von Minuten löste sie sich auf und mein gestresster Denkapparat beruhigte sich. Dann dachte ich über die Diagnose nach. Ich entschloss mich, den geplanten Eingriff abzusagen. Es widersprach meiner inneren Einstellung, etwas aus meinem Körper herausschneiden zu lassen.

Als ich zu Hause ankam, zeigte sich meine Frau Kavito sowohl von Diagnose, als auch meinem Entschluss entsetzt. Wir nahmen unseren Hund und fuhren in den Wald, wo wir Gassi gingen und in Ruhe über die Sache redeten. Meine Frau versuchte meine Meinung zu ändern, doch mein Entschluss stand fest.

Am nächsten Tag fuhr ich zum Urologen und sagte den OP-Termin ab. Er ärgerte sich über meine Unvernunft und warnte mich eindringlich vor dem Risiko. Dieses bestand in einem Blasenverschluss, einem künstlichen Blasenausgang und sogar einer kompletten Blasenentfernung. Da ich mich jedoch nicht umstimmen ließ, drohte er: „Ich schicke die Ergebnisse an Ihren Hausarzt. Der wird Ihnen dann den Kopf waschen!“


In den nächsten Tagen gerieten meine Frau und meine Tochter Sameera immer wieder in Panik. Sie bedrängten mich, den Tumor operativ entfernen zu lassen. Doch ich blieb fest und erklärte ihnen, dass ich meinem Standpunkt, auch auf die Gefahr hin einen Fehler zu machen, treu bleiben werde.
 

In diesen Tagen durchlebte ich die Problematik aller Menschen, die mit der Diagnose „Krebs“ konfrontiert werden. Es war die brutale Angst, die einen immer wieder packt. Nachts, wenn ich
wach wurde, malte sich mein Verstand das Schreckensszenario einer Blasenentfernung aus. Mit anderen Worten erzeugte er Bilder, in denen ich mit einem Dauerblasenbeutel durch die Gegend lief. Je mehr Raum ich diesen Gedanken gab, desto größer wurden meine Panikgefühle. Ich hörte auf, meine Gedanken zu beachten und richtete meine Aufmerksamkeit auf meine Emotionen. Ich hieß sie willkommen und dadurch lösten sie sich ins Nichts auf.

Mir wurde klar, dass ich den Tumor nicht bekämpfen, sondern heilen wollte. Dazu musste ich meine Selbstheilungskräfte aktivieren. Ich begann umgehend mit täglichen Lachübungen. Dazu muss ich berichten, dass ich im Jahr 2002 den Lachclub-München gegründet hatten. Ich hatte einen Raum gemietet, wo ich Lach-Yoga veranstaltete. Dies war eine Technik, die der indische Arzt Dr. Madan Kataria erfunden hatte. Was konnte ich außer dem Lachen noch tun? Ich fing an, im Internet zu recherchieren.

Zunächst stieß ich auf das als Wundermittel angepriesene Natron. Dieses spottbillige Mittel wird aus natürlichem Kochsalz gewonnen und bindet und neutralisiert alle Säuren, die sich durch den Verzehr von Kohlenhydraten und Süßigkeiten im Körper abgelagert haben. Das war scheinbar der entscheidende Punkt: Krebs benötigt für sein Wachstum dringend Zucker.

Natron soll aber auch direkt auf Tumoren einwirken. Einer Hypothese des Onkologen Dr. Tullio Simoncini zufolge entsteht ein Tumor durch eine Infektion mit einem gewöhnlichen Pilz namens Candida albicans. Da auch dieser Pilz für seinen Stoffwechsel dringend Zucker braucht, übersäuert er letztendlich. Die Empfehlung lautet daher, dem Tumor ein trojanisches Pferd ins Nest zu setzen. Dazu soll Wasser mit Ahornsirup und Natron gut vermischt werden. Die Idee dabei ist, dass sich der Tumor gierig auf das süße Wasser stürzt, wobei er das Natron unbemerkt in sich aufnimmt. Damit sollen seine Säuren neutralisiert werden, was bedeutet, dass ihm die Lebensgrundlage genommen wird.

Ich trank also täglich zweimal je ein Glas Wasser mit Natron. Meine Beschwerden ließen relativ zügig nach. Bald zwickte und zwackte es nur noch gelegentlich. Mein Verstand blieb ruhig und konstruierte kaum noch negative Gedanken. Wenn aber doch, dann war ich hellwach und hieß jede aufkommende Angst willkommen.