Montag, 21. März 2016

Krebs



Ich habe zum Thema Krebs eine Webseite geschrieben. Siehe „www.monas-jetzt.de“


Ihr könnt mich auch auf Facebook besuchen: Sowohl unter "Monas" als auch unter "Monas Lustmann"

Montag, 19. Oktober 2015

Kapitel 30


Wie gesagt, fehlt hier der Zeitraum Juli, den ich in meinem Buch: "Gegen Krebs ist viel Kraut gewachsen" beschrieben habe. Hier geht es mit dem August 2015 weiter:

Am 28. August war der nächste Mono-J-Wechsel fällig. Nach einer halben Stunde war alles vorbei, doch anschließend blutete es etwas. Auch in den folgenden Tagen mischten sich immer wieder ein paar Blutstropfen in meinen Urin. Die Sache beunruhigte mich nicht sonderlich, ich verfuhr nach der Kohl/Merkel'schen Strategie: Erst mal aussitzen und gucken, was passiert.

Die Blutungen haben sich bis zum 11. September sogar noch verstärkt. Ich habe die urologische Ambulanz im Krankenhaus angerufen und gefragt, was die Ursache ist. Die hatten keine Erklärung und sagten mir, dass ich vorbeikommen soll. Das würde dann auf eine Röntgen-Untersuchung hinauslaufen, aber schon wieder Röntgen? Nein danke! Also erst mal abwarten und Tee trinken. Und plötzlich ab 11.9. war kein Blut mehr zu sehen im Urin.

Am 24. September waren mein Kreatinin-Wert plötzlich auf 2.0 und mein CRP (Entzündungswert) auf 5.6 gestiegen. Bahnte sich da ein neuer Harnleiterinfekt an? Ich fuhr zu meinem Hausarzt und ließ ein Ultraschall machen und den Urin untersuchen. Das Ergebnis war grenzwertig. Ich ließ mir eine Überweisung geben und fuhr ins Krankenhaus. Der diensthabende Urologe sah zwar keine unbedingte Notwendigkeit, die Harnleiter-Katheter auszuwechseln, doch da ich schon mal da war, machten wir das. Der rechte Harnleiter machte jedoch Zicken und der Katheter ließ sich nicht einführen. Ich sah schon eine OP mit Narkose auf mich zukommen. Doch dann endlich funktionierte die Sache und ich atmete auf.

Donnerstag, 6. August 2015

Kapitel 29

Ich habe den gesamten Krankheitsverlauf in einem Buch verarbeitet. Es umfasst den Zeitraum von August 2012 bis August 2015 und ist als eBook und Taschenbuch erhältlich. Titel: "Gegen Krebs ist viel Kraut gewachsen". Siehe hierzu auch Youtube unter "Monas Lustmann". Ereignisse, die sich ab August 2015 abspielten, beschreibe ich jetzt hier weiter.

Samstag, 21. Februar 2015

Kapitel 28


Der Termin für den nächsten Harnleiter-Schienenwechsel (Mono-J-Wechsel) wurde um acht Tage auf den 18.02.15 verschoben. Unter Aufsicht einer Oberärztin wurde dieser von einer Assistenzärztin durchgeführt. Leider schaffte sie es nicht, den rechten Schlauch in die Niere hochzuschieben. Nachdem sie sich eine ganze Weile abgemüht hatte, übernahm die Oberärztin das Ruder. Sie versuchte es nun eine ganze Stunde lang, doch ebenfalls ohne Erfolg. Daraufhin ließ sie einen anderen Oberarzt kommen, der es jedoch auch nicht schaffte.

Ein Harnleiterschienen-Wechsel findet unter Röntgenkontrolle statt. Normalerweise geht ein solcher Wechsel schnell und es kommen nur wenige Röntgenbilder in Betracht. Das Problem in diesem Fall war, dass die Sache über zwei Stunden gedauert hatte. Dabei wurden Dutzende von Röntgenbildern geschossen. Das Ende vom Lied war, dass ich stationär aufgenommen und der Schienenwechsel am nächsten Tag unter Vollnarkose durchgeführt wurde. Dabei hatte ich noch Glück, denn der Wechsel hat schließlich geklappt. Sonst hätten die mir die Niere punktiert und mir durch den Rücken einen Nieren-Katheter angeschlossen. Das war ja schon einmal am 15.08.2014 passiert. Siehe Kapitel 23.

Am 24.03.15 wurde ein CT vom Bauchraum, Lunge und Hals gemacht. Da mein Kreatinin-Wert immer noch hoch (1.7) war, wurde dabei auf ein Kontrastmittel verzichtet. Im Ergebnis waren keine Metastasen zu sehen. Gott sei Dank.

Am 2. April 2015 war der nächste Harnleiterschienen-Wechsel fällig. Alles ging gut und schnell vorüber.

Am 7.04.2015 wurde ein MRT von den Lymphknoten und Nieren gemacht. Das Kontrastmittel, das in diesem Fall zum Einsatz kommt, ist für die Nieren unschädlich. Auch hier war das Ergebnis gut, es waren keine Metastasen zu sehen. Allerdings gab es zwei sog. Kontrastmittel-Aussparungen. Das bedeutete, dass das Kontrastmittel an zwei Stellen nicht in die Niere eingeflossen war. Daher konnte die Niere nicht eindeutig beurteilt werden. Ein paar Tage später wurde dieses Ergebnis auf einer sog. Ärztekonferenz diskutiert. Urteil: Alles in Ordnung.

Am 19. Mai 2015 war der nächste Schienenwechsel fällig. Auch dieses Mal ging alles gut und schnell vorüber. Allerdings hatte ich fünf Tage lang Schmerzen in der Beckenhöhle.

Am 11. Juni 2015 fuhr ich nach München, um mit meiner Tochter eine Selbsterfahrungsgruppe zu leiten. Ich fühlte mich schon während der Zugfahrt merkwürdig. Abends dann ließen wir die Gruppe ausfallen, weil ich Fieber hatte. Nachts gegen 23:00 Uhr fuhren wir in ein Krankenhaus, wo mein Urin und Blut untersucht wurde. Diagnose: Harnwegsentzündung. Das ist in meinem Fall ein Problem, weil es leicht zu Nierenproblemen oder einer Blutvergiftung führen kann. Ich bekam eine Infusion mit Antibiotika. Für eine weitere Antibiotika-Infusion musste ich am folgenden Morgen nochmals in die Klinik fahren. Anschließend wurden gleich die Harnleiterschienen gewechselt. Ich war überrascht, wie sanft und sensibel der Arzt hierbei vorging. Ich spürte im Vergleich mit dem Wechsel im Krankenhaus Fulda keinerlei Ziehen oder sonstige Schmerzen.

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Kapitel 27

Am 3.12.14 ging die zweite Chemo-Runde los. Ich bekam das gleiche Mittel wie zuvor in der Klinik, erhielt jedoch nur einen halben Liter Kochsalzlösung. Daher dauerte dieser Tag insgesamt nur 2.5 Stunden. Also wesentlich schneller als in der Klinik. Am 4.12. folgte der zweite Tag der zweiten Chemo-Runde. Auch dieser ging viel schneller, als in der Klinik. Dauer insgesamt nur knapp 6 Stunden. Das war natürlich angenehmer, denn im Krankenhaus hatte dieser Tag über 14 Stunden gedauert. Doch die Nebenwirkungen in den nächsten Tagen ähnelten denen der ersten Chemo-Runde, hielten jedoch länger an und waren härter. Am 10.12. schloss die 2. Chemo-Runde ab. Ich fühlte mich den Rest des Tages erschöpft. In den folgenden 2 Wochen häufig Übelkeit, Schwindelgefühle, körperliche Schwäche und ein merkwürdiger Geschmack im Mund.

Mit einer Verspätung von drei Wochen wurden am 17.12.2014 in der Klinik die beiden Harnleiterschienen gewechselt (Mono-J-Wechsel). Die Sache dauerte etwa 30 Minuten und war etwas unangenehm. Während des Wechsels und den Rest des Tages fühlte es sich an wie starke Blähungen im Unterleib. Nächster Termin war der 10.02.2015.

Die dritte Chemo-Runde war am 7./8. und 14. Januar. Ich hatte die üblichen Nebenwirkungen. Am 27. Januar dann begann die vierte Chemo-Runde. Doch waren meine Nierenwerte so schlecht, dass die Chemo am 28. Januar nicht fortgesetzt, sondern um eine Woche verschoben wurde. Da eine Woche später jedoch das Kreatinin mit 1.6 immer noch zu hoch war, entschieden sich die Ärzte, mir statt Cisplatin ein neues Chemo-Mittel zu geben. Ich erhielt also das angeblich nierenfreundlichere Carboplatin. Prompt bekam ich drei Tage später Fieber. Da das Fieber auf eine schwere Infektion hinweisen konnte, hätte ich mich, laut einer Infobroschüre zur Chemo-Therapie, umgehend ins Krankenhaus begeben müssen. Dort hätte ich mich stationär aufnehmen lassen müssen, um eine intravenöse antibiotische Behandlung durchführen zu lassen. Doch ich blieb zu Hause, nahm Antibiotika oral ein und alles ging gut. Am folgenden Montag ließ ich mein Blut untersuchen. Die Blutwerte waren nicht gut: Kreatinin 1.8 und die Entzündungswerte (CRP) um mehr als das dreißig-fache erhöht (165). Außerdem war mir wahnsinnig schwindlig. Ich beschloss, den letzten Chemo-Tag abzusagen. Als ich das MVZ telefonisch darüber informierte, waren die ziemlich entrüstet: "... und das haben Sie einfach so selbst entschieden?". "Ja", antwortete ich, "ich bin schließlich für meinen Körper ganz alleine verantwortlich."

Samstag, 15. November 2014

Kapitel 26

Am 11.11.14 erschien ich pünktlich um 10:00 Uhr in der Klinik. Die Aufnahme-Schwester schimpfte. Das war ihrer Meinung nach entschieden zu spät. Doch dieser Termin war mir von der Oberärztin gegeben worden und damit war mir nichts vorzuwerfen. Zunächst wurde mir Blut abgenommen, dann wurden meine Nieren über Ultraschall begutachtet. Später dann machte ich ein EKG und danach musste ich zum HNO-Arzt. Der Termin beim Neurologen wurde auf den nächsten Morgen verschoben. Anschließend sollte die Chemo beginnen. Doch es kam, wie es kommen musste: Im Anschluss an die neurologische Untersuchung wurde mir mitgeteilt, dass die Chemo erst am nächsten Tag beginnen sollte. Warum, das konnte mir keiner genau sagen. Da ich nicht sinnlos den Rest des Tages und die Nacht im Krankenhaus verbringen wollte, ließ ich mich von meiner Frau nach Hause fahren.

Am nächsten Tag dann ging´s los. Zunächst einmal bekam ich als Infusion drei Beutel à 500 ml mit Isotonischer Kochsalzlösung (NaCI) über den Port eingeleitet. Dann die Chemo in Form von 250 ml Gemcitabin. Anschließend nochmals drei Beutel NaCI. Dauer insgesamt vier Stunden. Am nächsten Tag dann der Hammer: Zunächst sechs Beutel NACI, dann 500 ml Cisplatin und anschließend nochmal sechs Beutel NaCI. Dauer von morgens 7:30 Uhr bis abends 22:15 Uhr. Am nächsten Vormittag durfte ich nach Hause. Nebenwirkungen Tag 1: zunächst häufiger Schluckauf und ein geplatztes Äderchen im linken Auge. Tag 2: gelegentlich leichter Schwindel, ein etwas veränderter Geschmack im Mund und leichte Erkältungsgefühle. Tag 3: Benommenheit, Schlappheit, Übelkeit und Pickel im Gesicht. Tag 4: vormittags Benommenheit, ab nachmittags alle Nebenwirkungen bis auf die Pickel verschwunden.

Eine Woche später dann zum Abschluss des 1. Zyklus nochmals eine ambulante Chemo mit 250 ml Gemcitabin. Dieses Mal nicht in der Urologischen Abteilung der Klinik, sondern gegenüber im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ). Das MVZ arbeitet eng mit dem Klinikum Fulda zusammen. Die Chemo war schnell vorüber, denn ich bekam nur einen Beutel NaCI. Dauer insgesamt gut 2 Stunden. Danach ab nach Hause. Nebenwirkungen: ich fühlte mich schlapp und habe den Rest des Tages und die ganze Nacht geschlafen. Am nächsten Tag fühlte ich mich weiterhin müde, hatte ein Gefühl von Erkältung, einen leicht veränderten Geschmack im Mund und auch noch Schluckauf über den ganzen Tag verteilt. Am darauf folgenden Tag war der Schluckauf verschwunden, dafür hatte ich leichtes Nasenbluten und Blut im Urin. Eine knappe Woche später waren alle Nebenwirkungen verschwunden.

Für den 27.11.14 vereinbarte ich ein Gespräch im MVZ und fragte, ob ich die kommenden Chemos auch ambulant durchführen könne. Im Laufe des Gesprächs fand ich heraus, dass die urologische Abteilung im Klinikum Fulda die einzige Abteilung des Krankenhauses war, die ihre Chemo-Therapien selbst durchführte. Alle anderen Abteilungen schickten ihre Krebspatienten ins MVZ. Fazit des Gesprächs war, dass ich meine Chemo selbstverständlich ambulant im MVZ durchführen konnte. Ich ließ den stationären Termin stornieren und war erleichtert.

Freitag, 10. Oktober 2014

Kapitel 25

Am 6.10.2014 fand ich mich in der Klinik ein. Am nächsten Tag sollte das Nephrostoma operativ ausgetauscht werden. Die OP fand leider erst am übernächsten Tag statt. Dann jedoch gelang es den Ärzten völlig unerwartet, einen Splint (Harnleiterschiene) durch meinen Harnleiter durchzuschieben. Das bedeutete, dass ein neues Nephrostoma nicht mehr notwendig war. Nun hatte ich in jedem Harnleiter einen Splint, der in dem Urinbeutel mündete. Allerdings mussten diese Schienen wegen Infektionsgefahr alle 6 Wochen gewechselt werden.

Als ich aus der Narkose erwachte, teilte man mir diese freudige Nachricht sogleich mit. Offensichtlich aber hatte mich die OP oder die Narkose überfordert, denn mein Puls war und blieb für den Rest des Tages auf 130 und ich musste mich mehrmals übergeben. Am nächsten Morgen wurde ich zum EKG geschickt. Der Puls war immer noch hoch und der Arzt beunruhigt. Doch zwei Stunden später arbeitete das Herz wieder völlig normal. Es ging mir sogar so gut, dass ich am Nachmittag aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Für den 21.10.14 wurde ich wieder einbestellt. An diesem Tag sollte ich für drei bis vier Tage in die Klinik, weil mir als Chemo-Vorbereitung ein Port gelegt werden sollte. Dabei handelt es sich um einen Katheter, der einen dauerhaften Zugang zu den Venen erlaubt.

Einen Tag vor diesem Termin erfuhr ich, dass ein Port ohne weiteres auch ambulant gelegt werden kann. Ich fragte umgehend in der Klinik nach, warum die mich stationär behandeln wollten? Ich erhielt keine gescheite Antwort. Daher buchte ich das Ganze auf ambulant um. Neuer Termin war am 4. November.

Am 4. November erschien ich pünktlich um 7:45 Uhr in der Klinik. Dann musste ich mich ausziehen, mich in ein Bett legen und drei Stunden warten, bis ich dran war. Dann wurde ich in den OP-Raum geschoben. Ich erhielt eine örtliche Betäubung und merkte so gut wie nichts von dem ganzen Eingriff. Ich unterhielt mich während der OP sogar mit den beiden Operateuren und lachte öfters mit ihnen, weil sie ziemlich lustig waren. Nach 1 und 1/2 Stunden war ich fertig und trug nun einen Port unter dem rechten Schlüsselbein. Am 11.11. sollte die Chemo beginnen.