Donnerstag, 3. Juli 2014

Kapitel 22

Meine Tochter riet mir, unbedingt eine Quanten-Heilungs-Sitzung zu machen. Sie war der Meinung, dass diese mir helfen würde, entspannter mit dem Thema "Operation" umzugehen. Daher suchte ich im Internet nach einem Quanten-Heiler. Ich fand die Homepage eines Therapeuten, der in meiner Nähe die entsprechende Arbeit anbot. Da ich nicht genau wusste, wie eine solche Sitzung ablief, rief ich ihn an und ließ mir das am Telefon erklären. Der Therapeut war der Meinung, dass Blasenkrebs aus verdrängter Wut entsteht und dass er die genaue Ursache meiner Krebs-erkrankung herausfinden könnte. Interessanterweise war er vor einigen Jahren selbst an einem Blasenkrebs erkrankt und schien zu wissen, wovon er redete. Im Laufe dieser Sitzung würde ich meine Gefühle erlösen und die verursachende Geschichte auf der Informationsebene löschen. So einfach sollte das sein und da ich ein gutes Gefühl hatte, vereinbarte ich einen Termin.

Ein paar Tage später machte ich mich auf den Weg. Kurz vor dem Ziel kam mir ein blumengeschmücktes Hochzeitsauto entgegen und ich konnte für einen Moment das glückliche Brautpaar sehen. Das empfand ich als gutes Vorzeichen. Die Sitzung spielte sich schließlich genauso ab, wie am Telefon beschrieben. Mit sehr einfachen Fragen führte mich der Therapeut an den Punkt, der mich seit meiner Kindheit schmerzte. Als ich 6 Jahre alt war, hatte meine Mutter meinen Vater verlassen und mich nicht mitgenommen. Einer meiner kindlichen Persönlichkeitsanteile war immer noch sehr wütend auf sie und ich hatte diese Wut bis zum heutigen Tage in mir getragen. Auch auf meinen Vater war ich sehr wütend, denn ich hatte ihm die Schuld an der Trennung zugeschrieben. So war ich zwar erwachsen geworden, doch auf der unbewussten Ebene eben immer noch ein kleines Kind. In einem jahrzehntelangen Prozess hatte der seelische Schmerz vor sich hingebrütet und sich möglicherweise als Blasenkrebs in meinem Körper manifestiert.

Nun machte sich der Therapeut an die Auflösung meines alten Traumas. Hierüber will ich nicht viel schreiben. Nur so viel, dass ich meine Eltern fortan in meinem Herzen trage. Und darüber bin ich sehr glücklich. Endlich konnte ich meine Eltern so lieben, wie ich sie als Kind geliebt hatte. Alle Vorbehalte, Wut und Traurigkeit schienen aus meiner Seele verschwunden. Ich fühlte mich auch Tage später immer noch verjüngt und erfrischt. Ich hatte und habe das wunderbare Gefühl, dass der Krebs eine seiner Antriebsfedern verloren hatte. Natürlich war mein Körper immer noch extrem schlapp und ich wusste nicht, ob ich um die Operation herumkommen würde. Doch ich hatte ja noch eine Woche Zeit.