Mittwoch, 23. April 2014

Kapitel 13

Anfang Februar wurde ich im Internet auf den Freiburger Physiker und spirituellen Heiler Pablo Alemany aufmerksam. Er stand auf dem Standpunkt, dass sich alle Krankheiten durch Karma bedingen. Um Karma aufzulösen, müssten die entsprechenden Informationen im Kausalkörper gelöscht werden. Entsprechend der Yoga-Lehre geht er von der Annahme aus, dass wir Menschen fünf Körper besitzen: Was wir allgemein als Körper bezeichnen, ist unser materieller Körper. Unser zweiter Körper ist der Ätherkörper. Er ist feinstofflicher und dehnt sich jenseits des materiellen Körpers aus. Manche Menschen können ihn als Aura wahrnehmen. Pablo Alemany sagt, dass wir diese beiden Körper verlassen, wenn wir sterben. Wir existieren dann nur noch mit einem nicht materiellen Lichtkörper weiter, ohne Gewicht und Sinneswahrnehmungen des materiellen Körpers. Der nicht materielle Lichtkörper besteht aus drei weiteren feinstofflicheren Körpern: Astralkörper, Mentalkörper und Kausalkörper. Im Astralkörper bleiben die Gefühle und Emotionen gespeichert. Im Mentalkörper bleiben die Gewohnheiten des Denkens gespeichert. Der Kausalkörper schließlich ist eine Art Informationsfeld, der die karmische Information der Seele trägt.

Da ich seit über dreißig Jahren Vegetarier bin und um meinen Eiweißhaushalt besorgt war, kaufte ich mir am 3. Februar ein pflanzliches Eiweiß-Pulver. Doch kaum eingenommen, blutete ich beim Wasserlassen wie verrückt. Beim nächsten Toilettengang ging nichts, die Blase war zu. Ich probierte es immer wieder, doch die Blase blieb verschlossen. In dieser Nacht kam ich nicht zum Schlafen. Da ich in der Hoffnung, Wasser lassen zu können, viel trank, schmerzte mich der Druck in der Blase immer heftiger. Doch obwohl ich immer wieder versuchte, die Blutklumpen mit Kraft herauszupressen, kam immer nur ein kleiner blutiger Strahl heraus. Letztendlich dauerte es bis morgens um vier Uhr, bis ich endlich Erfolg hatte und ein riesiger Schwall Blutklumpen in der Toilette landete.

Am 6. Februar stand ich morgens um 6 Uhr auf, weil ich zwei Sitzungen bei Pablo Alemany in Freiburg vereinbart hatte. Doch ich konnte wieder einmal kein Wasserlassen. Ich entschloss mich, zum Bahnhof zu fahren und es dort ein letztes Mal zu probieren. Für den Fall, dass es nicht klappen sollte, würde ich sofort meinen Urologen aufsuchen. Buchstäblich in letzter Sekunde landete riesiger Batzen Blutklumpen in der Bahnhofstoilette und ich atmete auf. Drei Minuten später saß ich im Zug.

Pablo stellte sich als Mann heraus, der nicht viele Worte machte. Er bezeichnete sich als Heilsbegleiter, der weder Trauma noch einen kranken Menschen sieht. Er sieht die göttliche Vollkommenheit in jedem Menschen und hilft ihm, sich mit dieser wahren Natur zu identifizieren. Zunächst wollte er wissen, warum ich ihn aufgesucht hatte. Dann gab er mir ein persönliches Mantra, das ich still intonieren sollte. Während ich also in Gedanken unablässig mein Mantra zitierte, ging er etwa eine Stunde lang im Kreis um mich herum und zitierte laut Sanskrit-Heilgebete. Dann berührte er mich zart an verschiedenen Kopfpunkten und verschiedene Gesichtsmuskeln begannen zu zucken. Nach den beiden Sitzungen wusste ich nicht genau, was ich davon halten sollte.

Im Zug ging das Theater mit meiner Blase wieder los. Ich konnte die ganze Fahrt über kein Wasserlassen. Als ich endlich ankam und auf dem Parkplatz zu meinem Wagen ging, probierte ich es im Schutz der Dunkelheit noch einmal und dann endlich kam eine riesige Menge an Blutklumpen heraus.



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