Donnerstag, 17. April 2014

Kapitel 2


Am 27.09.2012 saß ich wieder bei meinem Hausarzt und ließ ein weiteres Ultraschallbild machen. Das Geschwulst war nach wie vor in seiner vollen Größe da und hatte eine Breite von 4,2 cm. Enttäuschung machte sich in mir breit. Insgeheim hatte ich auf eine Verbesserung gehofft. Natürlich begrüßte ich meine Enttäuschung und fühlte mich so lange in sie ein, bis sie sich auflöste.

Mir kam der Gedanke, dass ein Tumor vielleicht gar keine Krankheit ist. Ich recherchierte im Internet und siehe da, es gab ein Buch mit dem Titel „Krebs ist keine Krankheit.“ Der Verfasser, ein bekannter amerikanischer Krebsforscher, behauptet, dass Krebs nur das physische Symptom eines verzweifelten Versuchs des Körpers ist, spezifische und lebenszerstörende Ursachen zu beseitigen. Von diesem Standpunkt aus gesehen wollen Krebsgeschwüre das Leben gar nicht zerstören, sondern retten.

Zu dieser Zeit wachte ich regelmäßig gegen fünf Uhr morgens auf. Natürlich drehte sich mein Denken sofort um den Tumor. Eines Morgens kam mir der Gedanke, dass die Blase etwas mit Loslassen zu tun hat. Und das erinnerte mich an meine Blockierungen, die ich seit meiner Kindheit reichlich in meiner gesamten linken Körperseite hatte. Hatte mich früher hauptsächlich mein verspannter Rücken drangsaliert, betrachtete ich nun die Verspannungen an meinem Kopf. Eigentlich war dort alles verspannt. Vielleicht lag das an den verschiedenen Eingriffen, die ich in jungen Jahren durchgemacht habe.

So wurden mir im Alter von vier Jahren Polypen operativ aus dem Rachenraum entfernt. Ich musste damals ins Krankenhaus und war völlig verängstigt. Als ich fünf Jahre alt war, schlug mir ein Spielkamerad einen Spaten knapp über das linke Auge. Ich blutete stark und die Narbe ist heute nur deshalb schwer zu erkennen, weil sie von der Augenbraue verdeckt ist. Mit sieben musste ich zum Arzt, weil ich eine schmerzhafte Stirnhöhlenvereiterung hatte. Zur Abhilfe wurde mir ein Absauginstrument in die Nase gesteckt und bis zur Stirnhöhle hochgeschoben. Ich habe mich dabei so sehr gegen die Behandlung gewehrt, dass mich der Arzt, seine Sprechstundenhilfe und meine Stiefmutter im Behandlungsstuhl festhalten mussten. Mit fünfzehn Jahren warf mir ein Spielkamerad eine Dachplatte auf den Kopf. Ich kam blutüberströmt ins Krankenhaus und wurde genäht. Im Alter von sechzehn Jahren wurde meine Nasenscheidewand begradigt. Als ich siebzehn Jahre alt war, kam ich wegen einer Kieferhöhlenvereiterung nochmal ins Krankenhaus. Dort wurde die Verbindung zwischen dem mittleren Nasengang und der Kiefernhöhle operativ ausgeweitet. Dabei wurden die entzündeten Schleimhäute abgetragen und der Eiter entfernt. Zu guter Letzt leide ich seit meiner Kindheit an einem schweren beidseitigen Tinnitus.

Ich beobachtete nun also aufmerksam die verschiedenen Bereiche meines ramponierten Kopfes. Nach ca. 45 Minuten verkrampfte sich plötzlich mein Kinn. Ich blieb einfach Zeuge des Vorgangs und fünfzehn Minuten später entspannte es sich sanft und ein breites Lächeln sank in mein Herz.

Inzwischen hatte ich begonnen, die Ernährungsvorschriften nach Frau Dr. Johanna Budwig zu befolgen. Es schien so zu sein, dass Tumoren und Krebs für ihren Stoffwechsel dringend Zucker brauchen. Da auch alle Kohlenhydrate zu Zucker umgebaut werden, stellte ich meine gesamte Ernährung um. So verzichtete ich fortan auf Brötchen zum Frühstück, Spaghetti zum Mittagessen und mein geliebtes Eis am Abend. Morgens stattdessen Quark mit Leinöl und Obst. Hmmm, sehr lecker! Mittags Salat, Gemüse, Kartoffeln und Tofu. Alles angerichtet mit Leinöl. Keine andere Pflanze hat einen so hohen Omega-3-Fettsäuren Anteil. Zum Braten verwendete Kavito (meine Frau) nur noch Oleolux. Dieses Fett wird aus Leinöl, Kokosfett, Zwiebeln und Knoblauch selbst hergestellt. Vor den Mahlzeiten nahm ich dreimal täglich 5 ml Granatapfel Muttersaft ein. Die enthaltene Ellagsäure soll Tumoren am Wachstum hindern. Da Walnüsse die gleiche Wirkung haben, futterte ich diese nun auch abends. Anfang Oktober war mein Darm ziemlich entschlackt und ich fühlte mich ausgesprochen gut.

Meine Tochter machte mich auf eine Heilkundige in Österreich aufmerksam. Sie bedrängte mich tagelang, die Frau zu kontaktieren. Als ich endlich nachgab und diese anrief, hatte ich zunächst Schwierigkeiten, ihren urigen Osttiroler Dialekt zu verstehen. Sie hörte sich meine Krankengeschichte an und sagte dann: „Du bist stark und wirst bald wieder gesund sein.“ Dann sandte sie mir vier Fläschchen mit Kräutermischungen, die ich nun täglich tröpfchenweise einnahm.

Zu dieser Zeit hatte ich plötzlich das erste Mal seit fast einem Jahr wieder einen heftigen Hexenschuss. Meine Lendenwirbelsäule macht mir seit dreißig Jahren immer wieder Probleme. Ich war viele Jahre lang Taxigefahren und das hatte meinem Rücken nicht gut getan. Nun also war es wieder einmal so weit und ich konnte mich weder bücken, noch im Bett auf die andere Seite drehen.

Als ich am nächsten Tag unsere Hunde Gassi führte, kam ich nur langsam vorwärts. Dann erinnerte ich mich daran, dass mir ein Freund einmal empfohlen hatte, in diesem Fall rückwärts zu gehen. Ich probierte den Tipp aus und dann das Wunder: Umgehend entspannte sich mein Becken und ich konnte binnen zehn Minuten wieder ganz normal gehen. Und innerhalb von 24 Stunden waren alle Beschwerden verschwunden. Diese Methode kann ich jedem Menschen, der von Bandscheibenvorfällen in der Lendenwirbelsäule geplagt wird, nur empfehlen.

Ab 23. Oktober nahm ich ein neues Mittel ein. Der Lebensgefährte meiner Tochter kennt einen peruanischen Schamanen, der zufällig gerade in München weilte. Ich kam auf diese Weise zu zwei Beuteln mit Guanabana Pulver. Diese heilende Zauberfrucht der Amazonas Indianer kommt vom Graviola Baum und ist angeblich 10.000-mal wirkungsvoller, als jede Chemotherapie. So soll das angesehene National Cancer Institute in den USA lt. der Webseite www.wirkstofflexikon.com festgestellt haben, dass Graviola möglicherweise die Energieversorgung von Tumorzellen blockiert. Doch sollen weitere Studien notwendig sein, um diese Wirkungsweise zu bestätigen. Daher sind die aktiven Wirkstoffe in Deutschland noch nicht als Arzneimittel patentiert.

An diesem Tage hatte ich einen weiteren Termin bei meinem Hausarzt. Ich ließ per Ultraschall überprüfen, ob der Tumor seine Größe inzwischen verändert hatte. Der Arzt starrte auf den Monitor: Der Tumor hatte seine Größe mehr als verdoppelt! Er war schockiert. Ich auch. Doch nach zwei Minuten fasste er sich an den Kopf: Meine Blase war beim letzten Mal gefüllt und dieses Mal leer. Daher war das Bild unklar und eine Vergleichswert gar nicht möglich. Doch der Arzt war erschrocken und riet mir dringend zur Operation. Er meinte, dass das Gewächs da drinnen bestimmt nicht von alleine verschwindet.

In den nächsten vier Wochen hatte ich weiterhin kaum Beschwerden. Natürlich musste ich nachts ein bis zweimal auf die Toilette. Und wenn die Blase voll war, dann brannte und stach es in der Harnröhre.

Ende November war ich wieder zum Ultraschall bei meinem Hausarzt. Und dann das schier Unfassbare: Der Tumor hatte jetzt eine Breite von 3,7 cm und war damit um einen halben Zentimeter kleiner geworden. Der Arzt war fassungslos. So etwas hatte er noch nie erlebt.

Anfang Dezember klingelte der Postbote an der Tür und brachte mir ein Paket. Als ich es öffnete, fand ich einen Entsafter vor. Es war mir sofort klar, dass es sich um ein Geschenk meines Bruders handelte. Wir hatten uns einige Tage zuvor über die gesundheitlichen Vorteile von frisch gepressten Säften unterhalten. Dieses Gerät hatte ein System, das Obst und Gemüse auf besonders sanfte Weise auspresste. Fortan trank ich täglich frische Frucht- und Gemüsesäfte auf das Wohl meines Bruders.

Kurz vor Weihnachten hatte ich einen Termin zum nächsten Ultraschall. Gespannt starrte mein Hausarzt auf den Bildschirm … dann der Schock: Der Tumor war jetzt fast um das Dreifache gewachsen … über zehn cm groß. Wie konnte das möglich sein? Ich hatte doch kaum Beschwerden. Der Arzt räumte ein, dass er sich beim letzten Mal vielleicht geirrt habe. Auf jeden Fall sei er sich dieses Mal ganz sicher. Ich traute ihm jedoch nicht mehr und vereinbarte für Anfang Januar 2013 einen Termin bei meinem Urologen.






















 





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