Ein Freund machte mich auf das Buch
„Der Schlüssel zur Selbstbefreiung“ von Christiane Beerlandt
aufmerksam. Die Autorin stellt fest, dass der Mensch ein äußerst
glückliches Wesen wäre, wenn er vollständig in Wahrhaftigkeit
leben würde. Dadurch aber, dass er einen Weg beschreitet, der nicht
seinem eigentlichen Sehnen entspricht, entwickelt er einen
disharmonischen Zustand, der sich auf der körperlichen Ebene als
Krankheit manifestiert.
Daher ist sie der Meinung, dass
sich der Keim, also die wirkliche Ursache dafür, warum man eine
bestimmte Krankheit entwickelt, auf der psychoemotionalen Ebene
befindet. Dies ist die Ebene der tiefsten Gefühle und Überzeugungen
eines Menschen, seiner Erwartungen und seines Selbstbildes.
Zur Blase meinte sie, dass diese
ein perfektes Zusammenspiel der männlichen und weiblichen Anteile in
jedem Menschen fordert. Demzufolge entwickelt sich ein Blasentumor,
wenn zwischen diesen beiden Polen ein Ungleichgewicht herrscht. Da
meine linke Körperseite, also der weibliche Pol, seit jeher verspannt war, könnte Christiane
Beerlandt´s Sichtweise stimmen. Da es jedoch so viele verschiedene Sichtweisen über die Entstehung von Krebs gibt, konnte ich natürlich nicht wissen, ob die Frau Beerlandt Recht hat.
Am 3.03.2013 erhielt ich einen
Anruf von meiner Tochter Sameera. Sie hatte einen Tag zuvor auf
YouTube ein älteres Video der ARD über Osho gesehen, das einen
Bericht über sein Leben zeigte. Osho sagte an einer Stelle: „Du
kannst Dich von dem ganzen Irrsinn befreien, den die Vergangenheit in
Dir angerichtet hat … Du musst nur zum Zeugen Deiner
Gedankenprozesse werden … Beobachte nur Deine Gedanken, wie sie an
Dir vorbei ziehen … Störe sie nicht und vor allem werte sie nicht
… In dem Moment, wo Du sie beurteilst, bist Du nicht mehr Zeuge.“
Diese Sätze ließen meine Tochter nicht mehr los. Als sie mich am
folgenden Vormittag anrief, schien sie völlig durcheinander und
stammelte die ganze Zeit: „Da ist ja nichts, da ist ja nichts.“
Es stellte sich heraus, dass Oshos
Gedanken ihr Zeugenbewusstsein geweckt hatte. Offensichtlich war sie auch ziemlich spirituell und nun
in ihre innere Leere gefallen. Ihren Verstand konnte sie nur noch
irgendwo am Rande wahrnehmen. Dass dieser aus seiner
untergeordneten Position heraus ständig das Wort „Ich“ benutzte,
amüsierte sie. In mir breitete sich eine große Freude aus, denn
meine Tochter war möglicherweise erwacht.
Meine Vermutung vertiefte sich, als
sie mir am nächsten Tag folgende E-Mail schickte: „Alles ist gut.
Alles ist beim Alten und doch neu. Die Identifikation ist weg. Danke
beloved
Papa, dass Du mich begleitet hast. In deep
love!!!“
In den folgenden Tagen lösten
unsere gelegentlichen Telefongespräche immer wieder eine tiefe
Freude in mir aus. Manchmal schwiegen wir einfach und ich lauschte
ihrer Stille, die viel tiefer zu sein schien, als meine eigene. Mein
Körper fing dann jedes Mal zum Vibrieren an.
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