Mittwoch, 23. April 2014

Kapitel 14

Am 10. Februar saß ich wieder bei Pablo. Ich hatte inzwischen sein Buch "Die heilende Kraft des Betens". Es hatte mir ausgesprochen gut gefallen und ich fuhr noch einmal nach Freiburg. Wir machten eine dreistündige Sitzung und dieses Mal war es sehr intensiv. Während ich mit geschlossenen Augen mein Mantra zitierte, stand Pablo eine Zeitlang vor mir. Plötzlich erschien ein riesiges Licht vor meinem geistigen Auge und floss in mich hinein. Das wiederholte sich mehrmals und als die Sitzung beendet war, fühlte ich mich voller Energie.

Auf der Heimfahrt wiederholte sich das Drama der letzten Fahrt: Mein Urin war zuerst blutrot, dann beim nächsten Mal konnte ich kein Wasser mehr lassen. Ich trank und trank Wasser, suchte immer wieder die Toilette auf, bis endlich ein großer Haufen Blutklumpen mit dem Urin herauskam. Doch es blutete weiter und meine Blase verstopfte aufs Neue. Zu Hause dann um drei Uhr morgens endlich wurde ich die ganzen Blutklumpen auf einen Schlag los. Danach war der Urin wieder normal.

In den nächsten Tagen hatte ich immer wieder viel Blut im Urin. Am 18.02.14 schließlich ging gar nichts mehr. Die Blase blieb die ganze Nacht über verstopft. In der Hoffnung, dass die Blutklumpen mit dem Urin heraus kämen, hatte ich wieder einmal extra viel getrunken. Alle zehn Minuten hatte ich das dringende Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen, doch heraus kam immer nur eine geringe Menge an blutrotem Urin. Danach war die Blase wieder verstopft und schmerzte. Es hatte sich eine heftige Tamponade gebildet. Als sich die Situation bis zum nächsten Mittag nicht besserte, blieb mir nichts anderes übrig, als ins Krankenhaus zu fahren. Das, was ich befürchtet hatte, war nun eingetreten.

In der urologischen Notaufnahme wurden mir insgesamt 7 Flaschen mit Kochsalzlösung in die Blase gepumpt und dabei enorme Mengen an Blutklumpen herausgeholt. Die Notärztin schüttelte immer wieder ihren Kopf. Eine solche Menge an Blutklumpen hatte sie noch niemals gesehen. Sie fragte mich mehrmals, warum ich nicht früher gekommen sei. Darauf hatte ich keine Antwort.

Anschließend wurde ich gar nicht lange gefragt, ob ich im Krankenhaus bleiben wollte. Für die Notärztin war es klar, dass der Tumor so schnell wie möglich heraus operiert musste. Ich war einverstanden, denn eine solche Nacht wie die letzte wollte ich nicht noch einmal durchmachen. 

Einen Tag später, am 20.02.14 wurde die TUR durchgeführt. Die Operation ging schnell und unproblematisch und als ich aufwachte, stand meine Frau an meinem Bett. Am 22.02. wurde mir gegen Mittag der Katheter entnommen, den ich seit vier Tagen und Nächten getragen hatte. Ich zog mir meine normalen Sachen an und erhielt eine Windel, die ich in der Unterhose tragen sollte. Beim ersten Wasserlassen merkte ich, wozu das nötig war. Denn als ich Druck in der Blase fühlte und zur Toilette eilte, ging die Hälfte des Urins schon vorher in die Windel ab. Die Blasenmuskulatur musste sich erst wieder an ihre selbständige Arbeit gewöhnen. Anschließend wurde noch ein Ultraschall gemacht und dann wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen.

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