Donnerstag, 17. April 2014

Kapitel 1

Ende August 2012 saß ich in der Praxis meines Hausarztes und ließ meine Blase untersuchen. Ich hatte seit über einem Jahr Probleme beim Wasserlassen und neuerdings auch Schmerzen im Unterleib. Außerdem war mein Urin immer wieder blutrot. Der Arzt schaute mich an und machte einen Ultraschall. Auf dem Bild war etwas zu sehen, was seiner Meinung nach nicht in die Blase gehörte. Er befürchtete einen Tumor und überwies mich an einen Urologen.

An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich ein durch und durch spiritueller Mensch bin. Obwohl ich gar nicht weiß, was Spiritualität eigentlich bedeutet. Vielleicht die Sehnsucht nach Glück und der Wahrheit? Ich habe jedenfalls Jahrzehnte lang meditiert, bis sich mir im Jahre 2009 meine wahre Natur offenbarte. Zum besseren Verständnis wurde mir damals bewusst, dass ich nicht mein Denken bin. Nachzulesen in meinem Buch "Sei Dir selbst ein Freund".

Ich begann umgehend Kräutertees zu trinken und mehrmals täglich Kräuterumschläge aufzulegen. Ich kommunizierte mit dem vermeintlichen Tumor und machte ihm klar, dass er willkommen sei. Nachts, wenn ich wach wurde, legte ich meine Hände auf die Blase und gab dem Tumor Wärme und Liebe. Einmal erklärte ich ihm, dass er früher oder später sterben müsse. Warum also nicht jetzt gleich, fragte ich ihn.

Am 11. September fuhr ich zum Urologen. Er führte zunächst eine Anamnese durch, dann einen Ultraschall und schließlich eine Blasenspiegelung. Dann stand fest, dass ein hochgradiger Verdacht auf ein Blasenkarzinom vorlag. Ich schluckte. Der Urologe riet mir zu einer transurethralen Blasenresektion (TUR). Dabei handelt es sich um eine urologische Operationstechnik, bei der der Tumor schichtweise abgehobelt wird. Zunächst war ich durcheinander und zeigte mich einverstanden. Der Arzt wies seine Sprechstundenhilfe an, im städtischen Klinikum anzurufen und einen Operationstermin zu vereinbaren.

Auf dem Heimweg beschäftigte mich die Situation. Angst überflutete mich. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich meine negativen Emotionen nicht verdränge. Ich folgte seit einigen Jahren einer Meditationstechnik, die darauf abzielte, alle Emotionen, insbesondere die negativen, anzunehmen.

Diese Meditationstechnik, die von Osho kommentiert wurde, stammt aus dem Vigyana Bhairava Tantra. Sie ist die 51. von insgesamt 112 Techniken und wurde der Welt vor etwa 5.000 Jahren von Shiva überbracht. Da mir diese Technik inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen war, stellte ich mich meiner Angst und hieß sie willkommen. Innerhalb von Minuten löste sie sich auf und mein gestresster Denkapparat beruhigte sich. Dann dachte ich über die Diagnose nach. Ich entschloss mich, den geplanten Eingriff abzusagen. Es widersprach meiner inneren Einstellung, etwas aus meinem Körper herausschneiden zu lassen.

Als ich zu Hause ankam, zeigte sich meine Frau Kavito sowohl von Diagnose, als auch meinem Entschluss entsetzt. Wir nahmen unseren Hund und fuhren in den Wald, wo wir Gassi gingen und in Ruhe über die Sache redeten. Meine Frau versuchte meine Meinung zu ändern, doch mein Entschluss stand fest.

Am nächsten Tag fuhr ich zum Urologen und sagte den OP-Termin ab. Er ärgerte sich über meine Unvernunft und warnte mich eindringlich vor dem Risiko. Dieses bestand in einem Blasenverschluss, einem künstlichen Blasenausgang und sogar einer kompletten Blasenentfernung. Da ich mich jedoch nicht umstimmen ließ, drohte er: „Ich schicke die Ergebnisse an Ihren Hausarzt. Der wird Ihnen dann den Kopf waschen!“


In den nächsten Tagen gerieten meine Frau und meine Tochter Sameera immer wieder in Panik. Sie bedrängten mich, den Tumor operativ entfernen zu lassen. Doch ich blieb fest und erklärte ihnen, dass ich meinem Standpunkt, auch auf die Gefahr hin einen Fehler zu machen, treu bleiben werde.
 

In diesen Tagen durchlebte ich die Problematik aller Menschen, die mit der Diagnose „Krebs“ konfrontiert werden. Es war die brutale Angst, die einen immer wieder packt. Nachts, wenn ich
wach wurde, malte sich mein Verstand das Schreckensszenario einer Blasenentfernung aus. Mit anderen Worten erzeugte er Bilder, in denen ich mit einem Dauerblasenbeutel durch die Gegend lief. Je mehr Raum ich diesen Gedanken gab, desto größer wurden meine Panikgefühle. Ich hörte auf, meine Gedanken zu beachten und richtete meine Aufmerksamkeit auf meine Emotionen. Ich hieß sie willkommen und dadurch lösten sie sich ins Nichts auf.

Mir wurde klar, dass ich den Tumor nicht bekämpfen, sondern heilen wollte. Dazu musste ich meine Selbstheilungskräfte aktivieren. Ich begann umgehend mit täglichen Lachübungen. Dazu muss ich berichten, dass ich im Jahr 2002 den Lachclub-München gegründet hatten. Ich hatte einen Raum gemietet, wo ich Lach-Yoga veranstaltete. Dies war eine Technik, die der indische Arzt Dr. Madan Kataria erfunden hatte. Was konnte ich außer dem Lachen noch tun? Ich fing an, im Internet zu recherchieren.

Zunächst stieß ich auf das als Wundermittel angepriesene Natron. Dieses spottbillige Mittel wird aus natürlichem Kochsalz gewonnen und bindet und neutralisiert alle Säuren, die sich durch den Verzehr von Kohlenhydraten und Süßigkeiten im Körper abgelagert haben. Das war scheinbar der entscheidende Punkt: Krebs benötigt für sein Wachstum dringend Zucker.

Natron soll aber auch direkt auf Tumoren einwirken. Einer Hypothese des Onkologen Dr. Tullio Simoncini zufolge entsteht ein Tumor durch eine Infektion mit einem gewöhnlichen Pilz namens Candida albicans. Da auch dieser Pilz für seinen Stoffwechsel dringend Zucker braucht, übersäuert er letztendlich. Die Empfehlung lautet daher, dem Tumor ein trojanisches Pferd ins Nest zu setzen. Dazu soll Wasser mit Ahornsirup und Natron gut vermischt werden. Die Idee dabei ist, dass sich der Tumor gierig auf das süße Wasser stürzt, wobei er das Natron unbemerkt in sich aufnimmt. Damit sollen seine Säuren neutralisiert werden, was bedeutet, dass ihm die Lebensgrundlage genommen wird.

Ich trank also täglich zweimal je ein Glas Wasser mit Natron. Meine Beschwerden ließen relativ zügig nach. Bald zwickte und zwackte es nur noch gelegentlich. Mein Verstand blieb ruhig und konstruierte kaum noch negative Gedanken. Wenn aber doch, dann war ich hellwach und hieß jede aufkommende Angst willkommen.







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